Ich zog eine Wasserflasche aus dem unteren Regal hervor, um einen Schuß Wasser im Teig zu versenken. Ich lehnte mich mit vor und versuchte den Deckel abzudrehen, doch es war Morgens und meine Hände schienen noch nicht ganz ausgeschlafen zu sein.

Bevor ich reagieren konnte, war Marcus aufgesprungen und kam von hinten auf mich zu.

"Komm Babe, ich mach das für dich..."

Er lehnte seinen Oberkörper an meinen Rücken und griff nach der Flasche. Sein Becken presste sich an meinen Hintern. In mir schlug alles Alarm. Ich hasste die Art, wie Marcus plötzlich sexuellübergriffig wurde! Er öffnete die Flasche, stellte sie vor mir ab und ließ seine Hände langsam zurückfahren, mich weiterhin grob gegen die Platte drückend. Seine Hände blieben kurz auf meiner Taille liegen und schoben den Stoff meines Tops zwei Zentimeter nach oben.

"Lass' mich los."

"Warum?", erwiderte Marcus ohne seine Untat einzusehen.

Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich kam mir hilflos vor... Und mein Becken tat langsam weh.

Ich hörte ein Stuhlrücken.

Er hatte das Friedensangebot platzen lassen.

"DU SOLLST SIE LOSLASSEN, VERDAMMT!" Mit einem groben Griff an der Schulter zog Harry Marcus weg von mir. Und im nächsten Moment landete seine Faust genau in seinem Gesicht.

Marcus stöhnte auf und sackte in sich zusammen.

"Bist du bescheuert?!"

Er tastete mit einer Hand kurz sein Gesicht ab. Seine Augen weiteten sich, als er sie wegnahm und sah, dass die Blutüberströmt war. Seine Augen verfärbten sich zu dunklen Schlitzen. Aus seiner Nase tropfte Blut. Er richtete sich wieder auf und machte einen Schritt auf Harry zu.

"Komm raus' Styles, dass klären wir wie Männer", in seiner Stimme lag etwas dunkles, bedrohliches, das ich von ihm noch nicht gekannt hatte. Er warf mir einen letzten Blick zu, emotionslos, und verließ die Küche.

Harry musterte mich. Sein Blick wurde weich.

"Es tut mir Leid... Ich lasse nie wieder zu, dass er dich berührt", murmelte er sanft, doch sein Blick blieb nicht bei mir. Er schweifte direkt wieder zur Tür.

"Vielleicht bleibst du besser hier... Mach einfach die Pancake's. Ich bin gleich wieder da..." In seiner Stimme lag Zweifel.

"Du bist nicht besser als ich im Lügen...", murmelte ich vorwurfsvoll.

"Das tut mir Leid", antwortete er kühl.

Sein Kopf war schon lange nicht mehr hier in der Küche. Er bereitete sich innerlich auf einen Kampf vor. Ein hilfloses Schluchzen entfloh meinen Lippen.

"Wie bitte?! Harry nein. Guck mich an! Nein! Ich will nicht, dass du da runter gehst! Bitte... Bitte! Du... Marcus, la-ass ihn doch das Arschloch bleiben, das er nun mal ist! Da- Das ist doch nicht unser Problem!" Stammelnd versuchte ich seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken.

Sein Blick traf auf meinen und langsam kam er auf mich zu. Er schob seine Hand unter mein Kinn und drückte es leicht nach oben.

"Du bist wunderschön... Aber er hat dich angefasst... Er hat dir weh getan. Und dafür muss er jetzt den Kopf hinhalten", in seiner Stimme lag Sicherheit. Sicherheit, dass er das Richtige tat.

Sein Hand löste sich von mir und ohne eine weitere Aufmerksamkeit verließ er ebenfalls die Küche. Ich blieb wie angewurzelt stehen.

Nein!

Ich stürmte haltlos die Treppe herunter, und fing Harry im letzten Moment ab, bevor er die Tür geöffnet hatte. Ich zog ihn an der Schulter zurück und presste ihn grob gegen die Wand. Die Glastür war verspiegelt, für alle die davor standen, von innen war sie einsehbar. Marcus stand vor der Tür und machte eine Art Dehnübungen.

"Ich will dass du mir zuhörst verdammt!",fuhr ich ihn laut an.

Seine Hände griffen nach meiner Taille und pressten sie nach oben. Meine Beinen verließen den Boden und ich hatte keine andere Wahl, als sie um sein Becken zu schlagen.

"Was denn, Prinzessin?", murmelte er und küsste sanft meinen Nacken.

Ich war heruntergestürmt, um ihn zu Vernunft zu bringen, doch seine Berührungen nahmen mir die Sinne.

Ich stöhnte und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen.

"Harry...", säuselte ich.

Auf einmal kam mir die perfekte Idee... Sie war fies, aber... Manchmal hat man keine andere Wahl, richtig?

"Ich weiß, du willst das nicht... Aber ich muss", unterbrach er mich.

"Nein. Das - Das kann ich nicht zulassen..."

"Wie bitte?!", Harrys Augen durchbohrten mich.

Ohne darauf einzugehen, zog ich ihn an mich und drückte ihm einen innigen Kuss auf die Lippen.

"Es tut mir leid...", murmelte ich und im nächsten Moment, löste ich mich aus seinem Griff, riss die Tür auf und sperrte sie von außen wieder zu. Ich hörte wie seine Fäuste von innen gegen das Glas schlugen. Protestierend. Ich warf einen Blick in das Glas. Entschuldigend, und die Schläge endeten. Ich wusste er hatte mich gesehen.

"Es tut mir leid", flüsterte ich in Richtung Scheibe, von der ich wusste, dass Harry dahinter stand.

Ich drehte mich um zu Marcus, der mich vorwurfsvoll ansah.

"Sieh mich nicht so an, dass hast du dir selbst zuzuschreiben",sagte ich kühl.

"Warum hast du mir nichts von ihm erzählt? Warum sagtest du nichts, dass du einen Freund hast?", drohend ging er weiter auf mich zu.

"Geht dich das denn was an?!", fuhr ich ihn an.

"Und selbst wenn nicht! Wär ganz freundlich wenn du deinen gestörten Freund das nächste mal an die Leine nimmst!", schrie er mich mit hochroten Kopf an.

"Ich weiß nicht ob es dir aufgefallen ist, ABER HARRY IST NACH WIE VOR DRINNE UND NICHT HIER UM DIR DEINEN ARSCH ZU VERSOHLEN!", biss ich heißblütig zurück. "DU WUSSTEST GANZ GENAU WAS DU TUST! DU WUSSTEST ER DREHT DURCH WENN DU MICH SO ANFÄSST!"

"DICH ANFASSEN?! Du bist doch nicht halb so unschuldig wie du immer tust! Ich wette, es würde dir ganz gut tun, wenn dich ein Typ mal richtig durchnimmt!",schrie er mich weiter an.

Mein Mund droppte, und aus meinem Entsetzen wurde Wut.

"WIE ZUR HÖLLE KANNST DU ES WAGEN?!", brüllte ich ihn an.

"Oh du bist so klein und dumm und naiv... Als würde die halbe Universität nicht davon Träumen dir mal zu zeigen wo der Hammer hängt! SIEHT SO AUS ALS WÜRDE DEIN HARRY DAS NICHT SO GUT MACHEN WIE ALLE IMMER MEINEN, NICHT WAHR? FÜR MICH KOMMST DU NÄMLICH GANZ SCHÖN UNBEFRIEDIGT 'RÜBER!"

"So es reicht. Geh.", Harry unterbrach ihn.

Er hatte die Tür doch auf gekriegt...

Sein Gesicht war emotionslos. Er griff Marcus unter den Arm und zog ihn Richtung Tor. Mit einem groben Schupsen versetzte er ihn auf die andere Seite.

"Es ging nur darum, dass du sie so angefasst hast. Ich habe nichts gegen dich, nur gegen die Art, wie du mit ihr umgehst", erklärte Harry ruhig, aber ernst.

Auf Marcus Gesicht breitete sich ein gehässiges Lächeln aus.

"Kein Wunder, dass du nichts gegen mich hast. Echt Schade, mit mir hättest du endlich mal jemanden gehabt, der es deiner Freundin richtig besorgen hätte können...", mit einem halben Grinsen musterte er mich.

Er wollte Harry gezielt reizen.

Er wollte Gewalt.

"Ich denke schon dass ich das kann", antwortete er kühl und drehte ihm eiskalt den Rücken zu. "Und hier endet unser Gespräch."

Marcus Mund droppte. Er war auf einen Kampf vorbereitet, nicht darauf, dass Harry ihm Eiskalt den Wind aus den Segeln nahm. Er brodelte.

Harry kam auf mich zu. Er sah erschöpft aus. Er griff nach meiner Hand und zog mich mit ins Haus.

Ohne ein weiteres Wort löste er meine Hand aus seinem Griff und tapste die Treppe hoch.

Ich senkte den Kopf und schloß vorsichtig die Tür.

Marcus war gegangen.

Fragile Lovers ( Harry Styles FanFiction )Where stories live. Discover now