•●10●•

2.5K 135 4
                                    

"Lou'? Wer war das?" Sie packte mich am Arm. Sie krallte sich regelrecht in ihn. Auf unserem Tisch hatte jemand Bilder von mir und Mel' geklebt. Sie wurden anscheinend heimlich aufgenommen, denn wir wussten nichts davon. Was aber viel gruseliger war, dass Melindas Gesicht auf jeden der Bilder zerkratzt wurden. Wer würde so etwas tun? Ich riss die Bilder vom Tisch und schmiss alle, bis auf eins, welches ich in meine Tasche steckte, weg. Ich ging zurück an meinem Platz und nahm Mel' in den Arm. "Wer auch immer das war, ich werde es heraus bekommen. Und wenn ich dieser Person gegenüber stehe, dann wird sie sich wünschen, bei der Geburt im Geburtskanal stecken geblieben zu sein!" Mel' schüttelte den Kopf. "Nein, du lässt es. Es war nur ein doofer Streich." Niemand sollte ihr weh tun. Ich bin ihre Beschützerin. Ich liebe sie.

In der Pause begab ich mich auf die Suche. Ich hatte eine leise Ahnung, wer hinter der Aktion stecken könnte. Toby. Er musste sich ja irgendwie dafür rechen, dass ich ihn von heute auf morgen für ein Mädchen verlassen hatte. Ich ging in die hinterste Ecke des Schulhofes, da dort immer seine "Clique" abhang. Die bestand aus Toby, der sich selbst als Anführer bezeichnete, Malcom, der im Football-Team mitspielte, Rob, der bekannt für seine legendären Drogenpartys war, Josh, der einfach nur Josh war, aber mit einem heißen Körper und Taylor....Er war die Duff der Clique. Also einer, der durchschnittlich aussah, um das Aussehen, der anderen zu pushen. Natürlich wussten dies alle, außer er selbst.

Nach kurzem suchen, sah ich die Jungs und ging schnurstracks auf Toby zu. Wütend knallte ich ihm das Bild, was ich behalten hatte vor die Füße. "Alter spinnst du? Was willst du hier?" Er funkelte mich böse an, doch das hielt mich nicht davon ab, ihn zur Rede zu stellen. "Ich frage mich gerade, ob du spinnst! Was sollte die Aktion? Kommst du Melinda auch nur einmal zu naj, dann mach ich dich kalt!", drohte ich ihm. Er kam ein Schritt näher. Sein Blick verfinsterte sich. "Du drohst dem falschen. Das wird Konsequenzen haben." Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, doch ich ließ mir diesen nicht anmerken. Plötzlich hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir: "Lou'? Komm wir gehen besser." Melinda zog mich am Arm ein Stück nach hinten. "Es ist noch nicht vorbei.", gab ich noch von mir, dann gingen wir.
Ich nahm Melinda in den Arm. Sie sollte sich keine Sorgen machen. "Ich liebe dich", sagte ich Melinda und küsste sie auf die Stirn. Sie lächelte. Sie ist so wunderschön. "Ich liebe dich auch."

Am Abend war ich wieder alleine im Zimmer. Melinda wollte heute lieber wieder Zuhause übernachten. Ich ärgerte mich sehr über das Vorkommnis in der Schule. Ich weiß, dass ich Toby weh getan habe, durch mein Verhalten, aber deswegen muss er Mel' nicht mit hinein ziehen. Sie ist mir in den letzten Wochen so ans Herz gewachsen. Das sind so simple Worte, um ein Gefühl zu beschreiben, was eigentlich unbeschreiblich ist. Ich bin erst 16, aber ich denke, dass ich mit diesem Menschen mein restliches Leben verbringen möchte. Kann man jemanden wirklich so sehr lieben, dass es weh tut? Ich weiß es nicht. Aber für Melinda werde ich es herausfinden.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. "Herein.", rief ich und der Kopf meiner Mutter kam durch einen Schlitz hindurch. "Na mein Schatz? Was machst du?" Ich bat sie herein und sie setzte sich aufs Bett. "Nichts besonderes. Nachdenken." Meine Mutter gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Deine Freundin ist wirklich sehr süß. Ich mag sie.", sagte meine Mutter. Ich fing an zu lächeln. Ich fand es toll, dass meine Eltern sie akzeptierten. Auch wenn meine Mutter noch vor ungefähr 24 Stunden an einer Suppe erstickt wäre.

All her little things. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt