Kapitel 13

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Erst jetzt wird mir eigentlich klar, wie sehr ich mein altes Zuhause vermisse.
Meine Freunde natürlich, meine Schule wo es keine Aufteilungen in der Cafeteria gab, wo alle Jungs wirklich nett waren. Naja? es gibt dort natürlich schon Badboys, die denken sie wären was besseres, und auch Schulbitches gibt es dort aber es ist noch lange nicht so schlimm wie hier.
Ich vermisse mein altes Haus, auch wenn ich hier ein größeres Zimmer habe und so, dort stecken einfach so viele Erinnerungen, die ich einfach nicht vergessen möchte und ich möchte mich an die schönen Situationen dort erinnern, die ich natürlich niemals vergessen werde.
Zum Beispiel, als ich früher als ich Klein war, immer mit meinem Vater verstecken gespielt habe oder wenn ich meiner Mutter immer beim Backen geholfen habe, wo am Ende immer eine Mehlschlacht entstand.
Ich vermisse diese alten Zeiten. Diese schönen Momente sind aber schon sehr lange her. Es hat genau damit aufgehört bis, naja, mein Vater weggegangen ist.
Ihr könnt euch sicher denken was ich damit meine.

"Mommy, da bist du endlich!"
Kreichte ich mit meinen 14 Jahren. Ja ich war mit 14 immer noch kindisch und ich freute mich einfach immer wenn meine mom und dad nachhause kamen!
Ich wusste sofort das mit meiner Mutter etwas nicht stimmte.
"Mommy, Alles okay? Ist was passiert? wo ist Daddy?"
Sie brach zusammen und ich hatte schon befürchtet, dass etwas mit ihm passiert ist.

An dem Tag, stürzte eine Welt für mich zusammen.
Ich musste sogar zum Therapeuten, um das alles zu verkraften. Ich kann meine Mutter auch garnicht mehr mommy nennen, weil mich das schon zu sehr an ihn erinnert.
Seid dem Tag bin ich auch nicht mehr ich selbst gewesen.
Mit 15 Jahren wurde ich zu der beliebtesten der Schule, alle sagten Schulbitch oder sagten einfach nur Bitch zu mir.
Ich wurde zu einem anderen Menschen seid Dad von uns gegangen ist, ich wurde einfach zu einem Miststück.
Mit 16 Jahren ist mir endlich bewusst geworden, dass ich das eigentlich garnicht wollte.
Ich habe mir andere Freunde gesucht, habe mir wieder andere Klamotten angezogen, das heißt keine zu freizügigen Sachen.
Ich wurde wieder zur Chloe die ich früher war, zur der Chloe, die kindisch und nett war. Aber eines fehlt mir bis heute immer noch. Dad.
"Wieso weinst du?"
Chandler stand neben wir, in meinem Zimmer. Ich hab garnicht gemerkt, dass Tränen meiner Wange runter liefen.
"Das geht dich nichts an." Antwortete ich und sah ihn garnicht erst in die Augen. Wieder mal eine peinliche Situation.
Er setze sich neben mich, nahm plötzlich meine Wangen in die Hände und wischte mit seinen Daumen meine Tränen weg. Ich verlor mich mal wieder in seine Augen.
ich konnte nicht weg schauen, es geht einfach nicht.
"Wieso?" Fragte ich plötzlich.
Er zog seine Hände wieder weg und sah mich verwirrt an.
"Was meinst du?" Fragte er.
"Zuerst bist du so scheisse zu mir, dann machst du- Naja, das was du vorhin getan hast und jetzt bist du so nett zu mir obwohl ich dir eine Abfuhr erteilt habe." Sagte ich leise und sah immer noch in seine Augen.
Er sah jetzt weg, worauf ich dann auch schnell weg sah.
"Ich weiß auch nicht was mit mir los ist manchmal." Antwortete er plötzlich, obwohl ich dachte, dass er nicht antwortete. Erst recht nicht mit so einer Antwort.
"Können wir nicht einfach, Naja, uns vertragen und diese Situationen vergessen? Uns halt wie, Geschwister benehmen?" Fragte ich und sah wieder auf dem Boden, das ist echt peinlich gerade.
"Geschwister? Wir sind keine Geschwister." Lachte er jetzt.
"Du weißt was ich meine. Halt normal verstehen und so." Jetzt musste ich auch grinsen.
"Okay. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich mich zusammenreißen kann um nicht über dich herzufallen."
Ich sah in geschockt an und boxte gegen sein Arm, worauf er natürlich noch mehr lachte. War klar, dass er diesen Moment ruinieren musste.
"Lass jetzt Pizza bestellen, hab Hunger." sagte er.
Das wäre doch dann geklärt, oder?
Wir gingen runter, bestellten uns Pizza und setzten uns auf die Couch.
"Bock auf'n Film?" Fragte er mich. "Klar. Aber kein Horrorfilm." Er grinste mich kurz an und verschwindet kurzerhand in seinem Zimmer.
Er kam wieder runter und machte die DVD rein.
"Ey, ich hab nicht gesehen was für'n Film das ist."
"Lass dich überraschen!" sang er und setzte sich mit einem Grinsen auf die Couch. Das wird noch interessant werden.

Natürlich hat der liebe Herr neben mir ein Horrorfilm ausgesucht. Ab der ersten Sekunde, hatte ich komplette Panik.
Der Film heißt 'Der Fluch'. Schaut ihn euch an und sagt mir nicht, dass ihr mich nicht verstehen könnt.
Nach der Hälfte des Filmes, als ich versucht habe so zu tun als wäre der garnicht schlimm, was auch eigentlich ganz gut klappte, musste ja dieser eine Moment kommen.
Ich erschreckte mich zu Tode, schrie auf und klammerte mich an Chandler. Das ist so peinlich aber ich kann nicht anders, ich hab wirklich zu viel schiss bei sowas.
"Der Film ist scheisse." winselte ich nur in der Hoffnung, dass Chandler es hört und es aus macht. Aber natürlich war das nicht der Fall. Er lachte einfach nur, stand auf und machte sogar noch das Licht aus.
"Arschloch!"
Ich krabbelte wieder zur anderen Seite des Sofas, blieb ernst, stürzte mich aber schnell wieder auf Chandler, der mich einfach nur belustigt ansah. Wie gesagt, arschloch.
Er legte sein Arm plötzlich um mich und zog mich noch mehr zu sich.
Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, verblasste aber schnell wieder wegen dem Film, natürlich. Den Rest des Filmes versteckte ich mein Gesicht in seiner Schulter und hoffte einfach, dass es bald vorbei war.
"Hey, der Film ist fertig." Ich sah kurz nach links um auch wirklich sicher zu gehen und tatsächlich war da der Abspann.
Ich guckte auf die Uhr und es war jetzt 22:31 Uhr. Meine mom und Marc waren noch nicht zuhause.
"Ich geh schlafen, Nacht." Ich drehte mich zu Chandler um der tatsächlich gerade die Treppen hoch lief.
"Hey, warte auf mich!" Schrie ich und rannte los.
Jetzt habe ich den Trauma meines Lebens, wegen diesem Film. Toll.
Heil oben angekommen, ging Chandler zu seiner Tür, zwinkerte mir zu und verschwand in seinem Zimmer.
'Heil' oben angekommen? Echt jetzt?
Was denn? Ich will nicht von dieser ekelhaften Frau aus dem Film in Stücke gerissen werden.
Ich rannte schnell in mein Zimmer, ließ das Licht natürlich an und ging in mein Bett.
Ich sag euch Leute, das wird die schlimmste Nacht werden.
Jedes ach so kleine knacken von draußen, oder Windstoß lässt mich aufzucken.
Nach 15 Minuten, bin immer noch nicht eingeschlafen und liege hier mit weit aufgerissenen Augen in meinem Bett.
So wird das nie was.
Ich stand langsam auf, Schlich zu meiner Tür, rannte leise zur Tür von Chandler weil ich natürlich Angst habe, dass diese hässliche Frau oder Junge im Flur steht und öffnete leise die Tür.
Im Zimmer war es leider auch dunkel, weswegen ich sofort Panik bekam und die ganze Zeit leise "Chandler" rief. Nach tausendmal rufen, gab er ein leises "hm?" von sich.
Gut, er ist nicht tot.
Ich suchte sein Lichtschalter und fand es dann auch irgendwann. Ich sah zu Chandler, der nur mit Boxershorts im Bett lag.
"Was ist denn?" Fragte er mit verschlafender stimme.
"Ä Kannichwegendemfilmhierschlafen?" Sagte ich viel zu schnell.
"Was? Red mal langsamer." Sagte er mit verschlafender Stimme.
Ich seufzte kurz und fragte ihn diese unangenehme Frage, langsamer.
"Kann ich wegen dem Film hier schlafen? Ich kann nicht einschlafen."
Er grinste mich nur an, hob dann aber seine Decke hoch, das bedeuten solle, ich soll zu ihm kommen.
"Nein. Ich schlaf an der Wand, dann wirst du zuerst getötet."
Sagte ich mit sehr ernster stimme. Er seufzte nur, ich machte das Licht aus und rannte schnell auf sein Bett zu.
Ich versteckte mich unter der Decke, mit meinem Gesicht an die wand.
Nach ein paar Sekunden, wurde mir klar wie verdammt nochmal Peinlich ich eigentlich bin. Ich schloss meine Augen, in der Hoffnung, dass ich jetzt einschlafen könnte.
Natürlich klappte es trotzdem nicht und ich bildete mir tatsächlich noch ein, dieses Geräusch, dass diese hässliche Tante machte, aus dem Film zu hören.
Plötzlich bemerkte ich wie Chandler sich bewegte und sein Arm um mich legte. Oh.
Er zog mich mehr zu sich, so das kein Blatt mehr zwischen uns passte.
Ich wurde automatisch lockerer und schlief mit einem Lächeln endlich ein.

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1408 Wörter.

Stepbrother! - New life in CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt