Das letzte Lachen

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Es ist wie ein Brennen, das sich mein Herz hinauf stahl. Die gleißende Sonne benetzt sein Gesicht, auf dem es noch hängt. Es ist eine reine Qual, es zu sehen und zu wissen, dass es unser beider Letzter ist. Ich merke, dass nicht nur er gegangen ist, viel mehr habe ich das Gefühl, dass ich ging und ihn zurückließ. Ihn und meine Schwester. Meinen kleinen Bruder und meine drei großen Brüder, meine Mutter und meinen Vater. Ich habe das Gefühl, sie weinen um mich und er auch... Du auch. Ich habe das Gefühl, sie nie wieder zu sehen. Du weinst um mich, mein Brüderchen. Und ich weine um dich. Ich weiß, dass ich weg bin und nicht mehr wieder komme. Ich sah uns als Einheit, dich als mein zweites Ich, doch gingst du fort und jetzt habe ich nichtmal mich. Ich bin allein. Ein letztes Mal hast du es getan, das, was wir so oft zusammen machten. Deine Augen sind kalt. Das einzige Zeichen, dass du gingst und nicht ich. Doch so ging ich mit dir, trotzdem aber wurden wir getrennt. Aus zwei wird eins, aus eins wird zwei. Gesplittet, statt zusammen. Nur noch einzeln zu finden, sollte man uns finden. Ich bin nur noch ein Geist, ein Körper, eine Hülle. Ein Inferi. Als du gingst, da nahmst du mich mit, doch immer noch sind wir getrennt. Ich sehe in dein Gesicht, einst ein Spiegel meiner selbst, doch ist mir klar, dass ich niemals wieder so aussehen werde.
Ich denke an die Witze, die wir zusammen rissen. Ich denke an die Pläne, über die wir uns das Maul zerrissen. Ich denke, an das einzige Mal, dass ich uns altern sah. Ein Wunschtraum nur noch. Wir waren zusammen, mit Bärten, weiß wie Schnee, lachten über uns. Doch der Schnee ist verweht. Diese Zukunft passé. Nun sehe ich dich mit unserem letzten Lächeln und weiß, dass es wirklich auf ewig das letzte war. Unser Letztes, nicht nur deins.
Auf ewig vergangen, niemals begangen. Das ist unsere Zukunft, mein lieber Bruder. Mein lieber Fred.

Harry Potter OneShotsWhere stories live. Discover now