30 - Für immer weg

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Hatte ich schonmal erwähnt das ich Arztbesuche hasste? Dank Sirius, diesem Arsch, hatte ich jetzt noch mehr Schiss. Ich hatte ihn gestern Abend ziemlich angeschnauzt und ihn dann rausgeworfen. Der fragte mich ob ich eventuell schwanger war und da war ich halt etwas ausgerastet. Aber warum sollte ich schwanger sein?  Obwohl. Ich hatte meine Periode noch nicht bekommen. Verdammte Scheiße! Oh Merlin, bitte nicht. 

"Miss Bennett, Sie können nun", sagte die nette Dame und ließ mich zum Arzt. "Guten Tag Miss Bennett. Was kann ich für Sie tun?", fragte Dr. Carter freundlich. "Nun... Ich möchte wissen ob ich schwanger bin. Mir ist seit Tagen schlecht und meine Periode ist auch ausgeblieben. Ich wäre ja zum Frauenarzt gegangen aber heute ist ja Halloween." Er nickte verstehend. "Gut, legen Sie sich auf die Liege."

• • •

"So Miss Bennett... Herzlichen Glückwunsch sie sind schwanger", sagte der Arzt und lächelte. "Scheiße", zischte ich. Er sah mich sprachlos an:"Wie bitte?" "Ehm. Tut mir leid. Danke für alles, ich muss los", entschuldigte ich mich, sprang auf und lief schnell aus der Arztpraxis. 

Als ich wieder in meiner Wohnung war, war es schon später am Abend. Erstmal rief ich bei Lily und James an aber dort ging keiner ran. Also machte ich mich auf den Weg zu ihnen. Heute war Vollmond, dass hieß Remus war heute nicht mehr ansprechbar, ich fragte mich wo Sirius war. Ich muss es ihm so schnell wie möglich sagen. Er kam schließlich als einziges in Frage.

"Verfluchte Kacke", fluchte ich und stapfte wütend den Waldrand entlang. Wieso muss so ne' Scheiße immer mir passieren?! Naja ich wollte immer ein Baby und ich liebte Sirius aber es war ja halt nicht geplant. Es war einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt.

• • •

Als ich um die Ecke ging blieb ich abrupt stehen und war wie erstarrt.  Verdammt. Was soll das? War das ein schlechter Witz? Ein Zauber?
Gab es überhaupt so einen Zauber? In mir machte sich ein komisches Gefühl breit. Was ist wenn... wenn er. Mein Verdacht bestätigt sich als er aus dem Haus trat und disapperierte.

Sofort rannte ich los zum Haus und trat langsam durch die Tür. Das ganze Haus war verwüstet. Langsam lief ich die Treppe hoch und wäre am liebsten so wieder runter gerannt, für immer weg von diesem Albtraum.

"James", flüsterte ich heiser und kniete mich neben ihn. Er starrte leblos an die Decke, seine Brille war verrutscht und er war blass. "Nein... Bitte nicht", flüsterte ich und die ersten Tränen bahnten sich Wege an meinen Wangen herunter. Ich fing an zu schluchzten, dann fing ich bitterlich an zu weinen. "Scheiße! James! Du kannst nicht tot sein, bitte! Das... das geht einfach nicht!", schrie ich die Leiche meines beste Freundes an, mein Kopf legte sich wie von selbst auf seine Brust und mein ganzer Körper zitterte. Kein Herzschlag, keine Atmung. Nichts.

"Tu mir das nicht an! Du bist mein bester Freund. Mein großer Bruder. Keiner kennt mich so gut wie du. Du darfst nicht tot sein!", schrie ich verzweifelt und weinte bitterlich weiter, dann schoss mein Kopf hoch. "Harry. Lily." Ich rappelte mich auf und stolperte in das Kinderzimmer, dort stützte ich mich erstmal an der Wand ab. Zwei Leichen auf einmal zu sehen. "Lily."

Mein Blick fiel auf das Kinderbett und mir fiel in dem Moment ein Stein vom Herzen. Ich lief zum Bett nahm Harry hoch, der wie ich Tränen in den Augen hatte und lief schnell mit ihm raus, neben James blieb ich nochmal stehen. "Ich liebe dich."

Dann rannte ich runter aus dem Haus, doch davor traf ich auf jemanden. "Hagrid?", flüsterte ich fassungslos, dann ging mein Blick zu seinem Fahrzeug, "Ist das nicht Sirius'?" Der Halbriese nickte. "Ja er hat es mir geliehen. Ich soll Harry abholen, Befehl von Dumbledore." Ich drückte Harry an mich. "Nein, ihn wirst du mir nicht auch noch nehmen." "Hör mir zu Madison. Er kommt zu Lily's Schwester. Es wird ihm dort gut gehen bis er nach Hogwarts kommt. Ich verspreche es dir. Dumbledore weiß am besten was gut für den Kleinen ist." Ich kniff die Augen zusammen, dann drückte ich Harry einen Kuss auf den Kopf und übergab ihn Hagrid.

"Pass auf ihn auf", forderte ich. Er lächelte mich schwach an. "Versprochen." Er wickelte Harry in eine Decke, setzte sich auf das Motorrad und flog los und ich, ich lief mit langsamen Schritten nach Hause. Das Haus, meinen Bruder und meine Freundin ließ ich zurück. Sie waren nun für immer weg. Heute war wirklich ein beschissener Tag.

"Sirius. Remus. Ich brauch euch. Bitte."

Be my Idiot | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt