Teil 1

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Wie auch alle anderen Tage saß ich auf der Bank –alleine. Wie immer.

Ich hatte mein Block und einen schwarzen Stift bei mir.

Warum ich immer alleine bin? Ich mag es nicht sehr mit Leuten zu sein.

Ich hab keine Freunde, aber das ist auch gut so für mich. Schließlich habe ich große Angst enttäuscht zu werden. Das ist auch ein Grund für meine Einsamkeit. Ich bin ein 18-jähriger, ein ‚eigentlich' ganz normaler Junge.

Natürlich meinen die meisten, ich sei verrückt und man sollte Acht vor mir haben –was nicht stimmt. Ich würde niemanden etwas antun, aber auch keine Freundschaften schließen. Ehrlich gesagt hatte ich mal Freunde.

Eine Lange Zeit zuvor. Nach alldem was passiert ist, wollte ich keine mehr. Das hat mich viel zum Nachdenken gebracht, aber je mehr ich nachdachte, desto mehr hab ich gemerkt wie egoistisch, falsch und gemein die Menschen eigentlich sind. Sie sind alle von einer Sucht besessen, was deren Herz langsam, aber immer mehr und mehr auffrisst. Die meisten sind nach Geld besessen und können einfach nicht genug von dem bekommen, was sie schon haben. Aber sind sie wirklich glücklich damit? Werden sie nicht irgendwann genug haben?

Während ich all das dachte, kritzelte ich verschieden große Kreise auf meinem Block und die Schulglocke war zu hören. Ich blickte kurz auf den Himmel und stand auf. Einige Schüler aus meiner Klasse liefen Richtung Eingang und ich konnte sie über mich reden hören. Nun formte sich mein Mund zu einem Lächeln, nicht weil sie gutes über mich reden, nein -gutes wird über mich nie gesprochen- ich lache sie hauptsätzlich aus. Sie müssen wohl nichts anderes zum Reden haben. Bevor ich ins Klassenzimmer trat, ging ich kurz noch aufs WC, und las die Nachricht von meiner Mutter.

,, Schatz, ich bin jetzt weg und komm erst um 23Uhr nach Hause. Im Kühlschrank gibt es Nudeln und Cola. Bitte vergiss nicht deine Schwester anzurufen."

Super, noch ein Tag alleine.

. . .

Nach der Schule war ich einkaufen. Als ich an der Kasse war, fragte mich eine alte Oma ob ich ihr helfen könnte. Ich nickte nur und half ihr sogar bis zu ihrer Wohnung. ,, Du bist ein hilfsbereiter Junge. Danke dir mein Sohn."

Wieder nickte ich nur und machte mich auf den Weg zu gehen, doch dann bat die Alte Oma, dass ich zu ein Glas Tee bleiben sollte. Ich öffnete meine Augen weit und drückte ein „wirklich?" aus. Sie lächelte nur und öffnete ihre Haustür. Ich überlegte kurz, jedoch beschloss ich mich zu bleiben. Zu Hause war sowieso niemand, der sich sorgen machen würde. Wir betraten beide ihre Wohnung und ich folgte ihr mit ein paar Einkaufstüten in der Hand. „Hier kannst du sie abstellen, mein Sohn. Setz dich, ich mach den Tee und bin dann gleich da. Willst du auch etwas dazu essen, mein Sohn?"

„Nein. Ich bin nicht hungrig", ich saß mich hin und begann die Wohnung zu betrachten. Sie war nicht sehr sauber und auf jeder Wand hang ein Gemälde. Die alte Oma musste wohl Kunst mögen. Neben dem Sofa war ein kleiner Tisch und auf dem Tisch waren Bilder –musste wohl vor einer langen Zeit fotografiert worden sein.

Als ich die Leute auf dem Bild näher betrachten wollte, kam die Oma schon ins Wohnzimmer. „Mein Sohn, hier ist dein Tee. Ich hab auch ein Paar Kekse, falls du doch hungrig wirst."

Ich blickte die Oma kurz an und nahm meinen Tee: „ Danke."

Die Oma lächelte nur und setzte sich auch endlich hin. „ Es tut mir leid, du musstest meine Wohnung dreckig sehen. Ich bin alt und hab schon schmerzen. Aufräumen ist nicht mehr leicht für mich."

„Ist schon okay", sagte ich und nahm ein Schluck aus der Tasse. Währenddessen, blickte ich mich wieder im Zimmer um. An der Wand links von der Küchentür hing eine alte Uhr. Es war schon 17 Uhr.

Plötzlich erschrak ich kurz, weil die Oma mich an stupste.

„Mein Sohn, es wird langsam dunkel, deine Eltern werden sich Sorgen machen. Gib ihnen doch lieber Bescheid." Sie zeigte mit ihrem Finger auf ihr knallrotes Telefon. „ Ich hab mein Handy. Werde sowieso nach dem Tee gehen.", ich versuchte mein Tee leerzutrinken, doch er war sehr heiß, sodass meine Zunge wehtat. Die Oma fing an mir ein paar Geschichten von ihrer Vergangenheit zu erzählen.

Es dauerte nicht mehr als 5 Minuten, dass ich meinen Tee fertig trank.

Sobald ich das leere Glas auf den kleinen Tisch stellte, stand auf und machte mich fertig loszugehen.

„Du gehst jetzt schon, mein Sohn?" Ich nickte.

„Danke, dass du mir geholfen und für einen Tee geblieben bist. Wie lautet denn dein Name?"

Ich seufzte und verdrehte mir die Augen. „ Das ist egal. Sollte Sie nicht interessieren."

Ich lief zur Tür und steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr.

. . .




Das alte Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now