Long Distance Love [n.h.]

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Days turn into weeks turn into months
God knows how long since I felt your lips
Days turn into weeks turn into months
God knows how long since I told you this

Hey, I fucking love ya


Niall

Das Leben verlangt von dir, Entscheidungen zu treffen. Du musst die Menschen zurücklassen, die dich seit deiner Geburt begleitet haben, um den einen Weg zu gehen oder du bleibst bei ihnen, wirst dafür aber niemals deinen Traum leben können. Ich hasse Entscheidungen, weil ich diese jeweiligen Verluste hasse, die unweigerlich mit jeder Entscheidung einhergehen.

In dem Moment, als ich die Bühne betreten habe und bei X-Factor vorgesungen habe, wusste ich es bereits. Ich sah in die Gesichter, die meiner Stimme gelauscht haben und ich wusste, dass ich mich entscheiden musste. Ob ich im Endeffekt das Richtige gewählt habe?

Lange Jahre sind ins Land gezogen, seitdem ich meinen Traum begonnen habe zu leben und lange Jahre sind vergangen, seitdem ich meine Familie verlassen habe. Bereut habe ich keinen Schritt, denn diese Erfahrungen, die ich mit One Direction gemacht habe, werde ich niemals vergessen.

Nichtsdestotrotz habe auch ich eine Grenze. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem du nur noch in deinem Bett im Tourbus liegst und dich zu deiner Familie wünscht, an dem die Konzerte reine Routine werden und du immer wieder dieselbe Show aufführst, dieselben Witze reißt und dieselben Noten verkackst. Dein Körper macht nicht ewig mit, irgendwann bist du ausgelaugt und hast einfach keine Energie mehr.

Nicht nur mir ging es so. Ich sah es auch in den Gesichtern der anderen und deshalb mussten wir wieder eine Entscheidung treffen.

„Wir brauchen eine Pause.", sagte Liam. Louis, Harry, Paul und ich sahen ihn erwartungsvoll an. Liam sah jedem von uns in die Augen, richtete sich schließlich an unseren Manager. „Paul, wir können nicht mehr. Wir brauchen eine Pause." Paul sah ihn verwirrt an. „Äh okay ich gebe das durch, dann machen wir Schluss für heute..." Diesmal schüttelte ich den Kopf. „So meint er das nicht. Wir brauchen eine Pause von allem, Paul. Wir brauchen eine Pause von One Direction." Es folgte Schweigen und schließlich ein Seufzen. Zu unser aller Überraschung lächelte Paul. „Endlich, Jungs. Ihr wisst gar nicht, wie schlimm ihr ausseht. Wie lange möchtet ihr eine Auszeit nehmen?" Es war nicht zu übersehen, dass wir alle perplex waren über diese Reaktion, aber gleichermaßen waren wir glücklich.

Und das war ich noch immer. Ich liebte die Jungs, ja natürlich tat ich das. Ich hatte so viel Zeit mit ihnen verbracht und ich wusste, dass ich nicht mehr ohne sie könnte, aber ich liebte auch meine Familie. Und ich freute mich so unheimlich sie wieder zu sehen. Meinen Bruder Greg, meine Mutter und meinen Vater.

Ich sah aus dem Fenster des Busses, der mich nach Mullingar brachte und betrachtete die vorbeiziehenden Landschaften. Es war wirklich dringend Zeit geworden zurückzukehren. Wann hatte ich meine gesamte Familie das letzte Mal gesehen? Es war schon zu lange her, ich konnte mich nicht mal erinnern. Und wann hatte ich das letzte Mal Weihnachten mit ihnen verbracht oder meinen Geburtstag gefeiert? Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Diese knappen zwei Jahre, die wir jetzt eine Auszeit von One Direction nahmen waren wirklich dringender notwendig, als ich dachte.

Ich sah das Ortsschild meiner Heimat und lächelte. Endlich.

Kassandra

„Hast du den Kuchen fertig?", schrie meine Mutter quer durchs Haus und ich seufzte, fuhr mir mit einer Hand durch meine langen dunkelroten Haare und versuchte zu verhindern, dass sich ihr Stress auf mich übertrug. Ich war zwar ebenfalls aufgeregt, aber man musste doch nicht gleich übertreiben. „Mum, der Kuchen ist in fünfzehn Minuten fertig.", antwortete ich. „Du musst nicht alle fünf Minuten fragen, ich habe das schon unter Kontrolle.", fügte ich hinzu und sah auf mein Handy.

One Direction OneShotsWhere stories live. Discover now