Teil 22 - Lucas

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Die nächsten Sekunden betrachtete ich mich wie ein Außen stehender. Mein Körper zog sich in die Länge, in die Breite, verblasste und strahlte. Kurz wurde mir schwindelig, bis meine Füße wieder auf festem Untergrund standen.
Vor mir breitete sich nun eine lange Straße aus. Neugierig sah ich mich um. Seit meinem letzten Besuch in der Menschenwelt hatte sich einiges getan. Die Autos hatten sich in coole Schlitten verwandelt und die Straßen bestanden nun nicht mehr aus Holz, sondern aus kaltem Stein. Als das erste Auto auf mich zu kam ging ich schnell an den Straßenrand, um nicht überrollt zu werden. Staunend blieb ich stehen und betrachtete es.

So eins will ich auch, dachte ich, als mich der Windzug des Autos streifte. Doch zuerst musste ich Isabel retten. In meinen Gedanken bildeten sich bereits Bilder von mir und Isabel in einem von den Schlitten. Ein kleines Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Zögerlich blickte ich mich um. Ich musste wohl in einer der Nebenstraßen gelandet sein, den hier waren nur wenige Menschen unterwegs. Die Portale zu dieser Welt brachten einen nur selten dorthin, wo man hinwollte. In meinem Fall wollte ich zu Ben. Ihm gehörte eine kleine Kneipe, in der sich weiteres Portal zum Himmel gab. Ben war genau wie ich ein Höllenwesen und hatte daher ebenfalls die Gabe der Unsterblichkeit.

Ich ging ein paar Schrittte nach hinten, als zwei Menschen kamen. Eine Frau und ein Mann. Die Frau blieb unmittelbar neben mir stehen und fragte:" Hallo, könnten Sie vieleicht so nett sein und uns den Weg zu Bahnhof beschreiben?" Es war jedes Mal interessant zu sehen, das die Menschen nicht auf meine außergewöhnlichen Augen reagierten. Wie konnten sie auch? Hier konnte kein Mensch höllische oder himmliche Merkmale sehen. Ich wollte mir garnicht ausmalen , was passieren würde, wenn sie von unserer Existens erfahren würden." Entschuldigung, ich kann ihnen da leider auch nicht weiter helfen. Bin erst seit kurzem hier." antwortete ich gelassen ohne mir meine Anspannung anmerken zu lassen.

Beiläufig fragte ich, als ob es das normalste der Welt wäre:" Ähm... Welches Jahr haben wir gerade?" Verwirrt sahen mich die beiden an.
Nun antwortete mir der Mann, welcher vom Aussehen ungefähr zwanzig sein musste." ...2015..." Oh dann waren in dieser Welt also doch nur ein paar Jahre vergangen. Ungeduldig bemühte ich mich nach einer Antwort, doch fand einfach keine passende. Schließlich befreite mich die Frau von meinem Unbehagen." Okey... Dann vielen Dank und einen schönen Tag noch." " Ähm... Danke, gleichfalls!" Mit einem verwirrten Lächeln gingen die beiden Menschen und ich war wieder alleine.
Was jetzt ?

Sorry, dass es so lange gedauert hat :-/

Die Hölle ist kein SpielplatzWhere stories live. Discover now