Illéa's Favourite ♕ [a selection fanfiction]

Viertens ♕

Es war soweit - der Tag meiner Abreise war gekommen.

Ich zog ein kurzes, dunkelblaues Kleid an (Ich habe euch ein leider qualitativ schlechtes Bild angehängt, allerdings hat mir das Kleid so gut gefallen, dass ich es trotzdem nehmen musste :) ), welches ich von dem Schloss für diesen Anlass bekommen hatte.

Kritisch betrachtete ich mich von allen Winkeln im Spiegel.

Ich war eigentlich der Ansicht, dass mir blau gar nicht stand. Ein grünes Kleid hätte viel besser meine Augen betont, aber was soll's? Heute mussten alle Ladys dunkelblau tragen, weil die Tradition es so wollte.

Leise seufzend machte ich mich daran, dezentes Make-up aufzutragen und frisierte meine von Natur aus leicht gewellten Haare.

Nach ca. einer halben Stunde war ich abfahrtsbereit und machte mich auf dem Weg zum Flughafen.

Zuerst fand ich die Wachen, die mich auf Schritt und Tritt begleiteten, überflüssig, doch nach und nach war ich dankbar, sie bei mir zu haben.

Überall am Straßenrand standen neugierige Menschen - junge, alte, große, kleine, dicke, dünne und so weiter und so fort.

Manche jubelten mir zu oder hielten Schilder mit meinem Namen hoch, andere hingegen liefen hysterisch auf mich zu und drängten meine Wachen näher an mich, welche Gott sei dank die Leute davon abhielten, zu mir durchzudringen.

Nach einer halben Stunde hatten wir endlich den Flughafen erreicht. Die eigentlich kurze Zeit fühlte sich wie eine Ewigkeit an.

Der Anblick des Platzes vor mir raubte mir den Atem.

Vor dem riesigen Gebäude war ein kleiner Podest aufgebaut und rundherum standen fast alle Bewohner aus Whites.

Und was noch komischer war:

Sie jubelten mir zu.

Zuerst war ich ziemlich überrascht, doch dann setzte ich mein strahlendstes Lächeln auf und schritt selbstsicher den kleinen Steg zum Podest entlang, so als hätte ich dies schon tausendmal gemacht.

Zwischendurch gab ich ein paar 'Fans' Autogramme, umarmte sie oder wechselte freundlich ein paar Worte.

Es dauerte eine Weile, bis ich bei der Plattform angelangt war.

Ein etwas älterer Mann zeigte auf einen Stuhl inmitten des Podestes und deutete mir, mich hinzusetzen. Gehorsam folgte ich ihm.

Das Holz fühlte sich kalt auf der nackten Haut meiner Oberschenkel an und eine Gänsehaut lief über meinen ganzen Körper.

Ich zuckte leicht zusammen, allerdings setzte ich sofort wieder mein stummes Lächeln auf.

Meine grünen Augen schweiften über die Menge und entdeckten Kameras.

...

Kameras?!

Da erst fiel mir auf, dass dieses Ereignis gefilmt wurde.

Natürlich wurde es gefilmt, das ganze Land will an der Selection teilhaben und alles mitbekommen.

Warum hatte ich nicht früher daran gedacht?

Ich kam mir so dumm vor.
Innerlich schlug ich mir gerade gegen die Stirn, allerdings versuchte ich, mir äußerlich nichts anmerken zu lassen.

Hoffentlich hatte ich keine zu schlimmen Fehler begangen!, schoss es mir durch den Kopf.

Naja egal, jetzt war es sowieso schon zu spät.

Der Mann von vorher entpuppte sich als der Bürgermeister von Whites, John Gordon.

Er sprach ein paar Worte, denen ich nicht wirklich zuhörte, und wandte sich dann an mich.

"Möchten Sie auch noch etwas an ihre Provinz sagen?", wollte er wissen und ich nickte nach kurzem Zögern.

Langsam stand ich auf und nahm lächelnd das Mikrofon in die Hand, das mir jemand wortlos hinhielt.

"Jede - auch wirklich jede - von euch hätte es verdient, gezogen zu worden sein.", begann ich. „Und das richte ich am meisten an die anderen Mädchen, die auch ihr Glück versucht haben. Ich weiß nicht einmal, warum genau ich genommen wurde", schmunzelte ich. „Wahrscheinlich brauchen sie eine Siebener zur Unterhaltung", lachte ich und die Menge lachte mit.

„Eines Tages kommt der Richtige - oder für die jungen Männer die Richtige", kam ich wieder zur Sache, „und ihr werdet diese Selection voll und ganz vergessen."
"Wer weiß ob Prinz Cameron überhaupt der Richtige für mich ist", fügte ich zwinkernd hinzu, wofür ich einen Lacher erntete.