Gerechtigkeit und Moral

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Hier ein kleines Weihnachtkapitel für euch! :) Ich hoffe es gefällt euch.

Viel Spaß beim Lesen und noch einen schönen Restfeiertag.

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SHAARI

Sie hatte damals schon gedacht, dass er furchtbar aussah, wenn er wütend war...

Sein Gesicht verzerrt, die vernarbte Gesichtshälfte noch verzogener als sonst, der Ausdruck in seinen Augen und das Stückchen Knochen, dass an seinem Kiefer hervor blitzte. Grausig. Hier und jetzt mit all dem Blut, mit den frischen Taten von ihm in Shaaris Erinnerung, bot sich ein schauderhafter Anblick. Die Dunkelhaarige hatte gewusst, wen sie sich ins Haus lud, hatte von den Geschichten und Gerüchten gehört, sie hatte gesehen was er mit Arnor getan hatte .... Es stellte alles was sie bisher glaubte von ihm zu wissen in den Schatten. Natürlich waren sie in Not gewesen, sie mehr als er, natürlich wäre es vermutlich nicht gut ausgegangen.... die Brutalität allerdings mit der er vorging war völlig neu für sie, zumindest was das Mitansehen betraf. Ihr schauderte und sie fröstelte und das rührte definitiv nicht von der noch immer vorhandenen Kälte. Langsam durchweichte ihre Kleidung. Kein Wunder, solange wie sie schon auf dem Boden hockte und ihre Körperwärme den Schnee anschmolz.

SANDOR

Sandor brauchte eine Weile um sich zu beruhigen, von dem Adrenalin des Kampfes herunter zu kommen und schließlich ruhiger zu atmen. Dieser Kampf hatte ihn wütend gemacht, gefordert, besonders seine jüngsten Verletzungen und es hatte ihm Spaß gemacht diesen Jammerlappen zu zeigen wo es lang ging. Zufriedenheit und ein seltenes Hochgefühl stellte sich bei ihm ein, ebenso eine leicht grimmige Genugtuung selbst in seinem Zustand, noch nicht ganz auf der Höhe, fähig gewesen zu sein drei Männer in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Allerdings kam dieses gute Gefühl in jedem Moment abrupt zum Erliegen als er Shaari in seinen Blick fasste, die Angst, das Entsetzen und die Panik in ihrem Gesicht las. Dankbarkeit hatte er nun nicht erwartet... aber das holte ihn schon etwas auf den Boden der Tatsachen. Sein Ausdruck zuvor hasserfüllt, wütend und wild vom Rausch des Kampfes wurde beinahe schlagartig fragend, jedoch nur für einen winzigen Augenblick, bevor Ausdruckslosigkeit sich breit machte. Sandor hatte erfasst was geschehen war, sein Hirn erfasste den Schrecken den er hinterlassen hatte. Für ihn nichts Neues, gewohntes Übel, sein täglich Brot, aber Shaari hatte all das zu ihrem Glück wohl noch nie so gesehen und jetzt war er wieder das Monster, obwohl er sie hatte beschützen wollen. Er hatte sie auch beschützt... Grimmig verzog er das Gesicht, hielt sich zischend die schmerzende und noch immer blutende Seite.

„Da hast du dein Monster.", knurrte er ihr deutlich weniger wütend entgegen als beabsichtigt, sodass es beinahe schon einen resignierten Beiklang hatte. Hoffentlich nahm sie den nicht wahr, dachte er sich bevor er sich auf die Suche nach Fremder und Rolf machte.

SHAARI

Etwas verdattert sah sie ihm hinterher. Es war wirklich eine äußerst merkwürdige Situation und sie brauchte eine ganze Weile bis sie die Szenerie von eben auch nur halbwegs begriffen hatte und dann schlicht entschied, es dabei beruhen zu lassen. Vorerst. Ihr Blick glitt über die langsam auskühlenden Leichen. War das wirklich nötig gewesen? Hatten sie sterben müssen, hätte es einen anderen Weg gegeben die Situation zu lösen.... Hatte Sandor übertrieben...

Ihr schauderte als sie an seinen Blick dachte und auch jetzt war sein Anblick nicht besser, als er tatsächlich mit den beiden Pferden zurück kam. Rolf war noch immer verschreckt, während Fremder die Ruhe selbst zu sein schien. Da machte sich eindeutig bemerkbar, welch ein Unterschied nicht nur zwischen den beiden Tieren bestand, auch bei ihr und Sandor bestand ein gewaltiger Unterschied. Shaari wischte sich schließlich den Schnee von der Kleidung und hielt auf Sandor zu. Musterte ihn leicht. Er hatte sich grob mit Schnee das Blut von der Rüstung und vom Gesicht gewischt, das in seinen Haaren war bereits gefroren und seine Seite blutete noch immer.

Der Bluthund  (Game of Thrones FF)Where stories live. Discover now