Deine Art mich nicht zu sehen...

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Ich sitze die ganze Nacht auf dem Gehsteig gegenüber und denke nach. Über mich, über ihn, aber vorallem über unser Freundschaft. Die ganze Zeit hat es geregnet. Als es zum regnen aufhört und die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht berühren, stehe ich auf und mache mich auf den Weg nachhause. Ich spüre keine Kälte, nicht den Wind, dennoch sehe ich wie mein Körper zittert. Der Weg nachhause dauert zu Fuß ziemlich lang, ich muss rechtzeitig ins Studio kommen. Also gehe ich direkt zum Studio, mit nassen Klamotten. Es ist halb sieben als ich ankomme. Joko kommt um sieben, meisten genau zwei nach sieben. Dann wird er mich nicht so sehen, dass ist besser so.
Im Studio werde ich sofort umringt, besorgte Blicke starren mich an. Sie bombardieren mich mit Fragen und Vorwürfen. Ich höre nicht zu, bekomme aber grade noch mit wie sie mir ein Handtuch und frische Klamotten in die Hand drücken. Ich ziehe mich um, versunken in Gedanken, so dass ich nicht mitbekomme, wie schnell die Zeit vergeht. Als ich auf die Uhr schaue ist es 7:02. Ich schaue zu Tür, die auch gleich wie auf Kommando aufgeht. Ich sehe sein strahlendes Gesicht und muss auch sofort lächeln. Ich möchte ihn umarmen. Schaue ihn mit leuchtenden Augen an, doch er sagt nicht mal 'Hallo' zu mir und geht einfach vorbei. Das Lächeln verschwindet. Wie kannst du mich nicht sehen? Wie kannst du einfach so vorbeigehen? Ich bin doch dein bester Freund, dein Allerbester Freund. "In fünf Minuten geht's los, Jungs!", höre ich einen Mitarbeiter rufen. Ich setze ein falsches Lächeln auf. Jokos lächeln ist echt. "Circus Halligalli" beginnt, ich setze mich an meinen Schreibtisch, Joko lässt sich auf die Couch fallen. Ich moderiere und lache mit ihm, als wäre nichts. So wie jedes Mal....

I don't stalk my best friend... (Joko & Klaas)Where stories live. Discover now