Arzttermin hier Arzttermin da..

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*Marcos Sicht*
*Am nächsten Tag..*
Mit dem, was meine Mutter da mal wieder gemacht hat, kam ich noch immer nicht klar. Ich dachte schon nach ihrer letzten Aktion, als sie mir die Kondome aus dem Bad geklaut hatte, ob sie nicht mehr richtig im Kopf war. Aber das gestern. Holla die Waldfee.
Ich glaube, wir sollte mal Nachts bei meinen Eltern rein und dann ein Bild von beiden machen, während sie am schlafen waren.
Das würde ich dann.. Ja.. Was würde ich denn damit machen?
Oh. Ich weiß. Ich würde es an die Hauswand kleben. Mit Sekundenkleber. Vermutlich wäre ich danach einen Kopf kürzer, aber das war es mir echt Wert.

Heute ging es mir schon etwas besser. Das Fieber schien Gnade zu haben, denn so langsam sank es. Wenn ich Glück hatte, konnte ich übermorgen wieder mit trainieren. Mal sehen.
Aber gleich würde ich erstmal zu meinem Hausarzt fahren.
Der hatte einen Nachnamen, über den Marcel, Robin und ich uns immer wieder weglachten. Das lag aber an unserer sehr ausgeprägten Zweideutigkeit.
Lutsch. Der hieß echt Lutsch mit Nachnamen.
Früher habe ich ihn immer Lutscher genannt.

,, Ich habe keine Luuust.", grummelte ich ins Kissen.
,, Na, doch. Marcel und Robin kommen doch mit.", sagte Valeria, die an der Bettkante saß und mir über den Rücken streichelte.
,, Genau dass ist ja das Problem.
Marcel, Robin und ich zusammen beim Arzt.
Das ging noch nie gut. Rate mal, warum ich schon so oft den Hausarzt wechseln musste?
Marcel spielt mit dem Bauklötzen für die Kinder und Robin rückt das ganze Wartezimmer um weil ihm das Flair nicht gefällt.", sie fing an zu lachen.
,, Und du reißt die Seiten aus der Bravo raus, auf denen du zu sehen bist."
,, Uuhh. Du kennst mich zu gut."
,, Wieso machst du das überhaupt?"
,, Weeeeeeeeeil.... Äh.. Ich sehe darauf beschissen aus.
Warte..", ich stand auf und lief zum Kleiderschrank.
Kurz darauf wühlte ich in einem Stapel T-Shirts rum.
,, Ah. Da.", ich zog die ungefähr 14 Seiten aus dem Stapel raus und lief damit zurück zum Bett.
Valeria lachte wieder.
,, Gott. Was versteckt du denn alles in deinen Klamottenstapeln?"
,, Uuuuh. Honey, dass willst du lieber nicht wissen."
,, Na. Dann gucken wir gleich mal."

Sie durchstöberte die Artikel.
,, Also. Ich weiß ja nicht was du hast.
Meine Bravo Artikel sehen vielleicht behindert aus.", sie stand auf und lief runter.
Kurz darauf kam sie mit einem kleinem Stapel voll Bravoseiten wieder hoch. Es waren vielleicht 10.
Ich schaute sie durch.
Jetzt mal ehrlich. Was hatte sie denn?
,, Ähm. Hallo? Was hast du denn? Du siehst auf allen voll gut aus Jaaa. Außer auf dem.", ich zog eins aus dem Stapel.
,, Auf dem siehst du total hot aus.", sie lachte.
,, Du Schleimer."
,, Jaaa. Meine Schleimspur ist überall. Selbst auf dir.
Die siehst du nur nicht."

Valeria fuhr mich zum Arzt. Sie würde währenddessen zu ihrer Mum und ihrer kleinen Schwester fahren.
Denn mein Hausarzt war in Scharnhorst. Da wohnte nun mal auch der meiste Teil ihrer Familie.

Joaaah. Von Hörde nach Scharnhorst.
Bei so vielen Hausärzten war ich schon.
Ich hoffte wirklich, dass dieser der letzte war.

Oben saßen schon Marcel und Robin.
Beide saßen allerdings auf dem Boden und bauten mit diesen Bauklötzen. Ay caramba.

,, Aaaaaah. Marco ist ja da!", schrie Robin und sprang auf.
Mit dem einen Fuß trat er den Turm um.
Marcel fluchte irgendetwas.
Oh man.
Toll. Jetzt hatten mich alle erkannt.
Okay. Warum tat ich nicht einfach so, als ob ich Robin und Marcel nicht kennen würde? Warum eigentlich nicht?

Ich setzte mich auf einen Stuhl. Weit weg von Robin und Marcel.
Der alte Opa neben mir musterte mich die ganze Zeit.
,, Bist du wirklich der Reus?", ich drehte mich zu ihm.
Durch meine Sonnenbrille sah ich nicht viel.
,, Nein."
,, Hömma. Du siehst ihm aber ähnlich."
,, Wirklich? Wie sieht der denn aus? Wer ist das überhaupt?", der Opa schien aus dem Häuschen.
,, Hannelore. Gib mir mal die Zeitung da.", seine Frau gab ihm die Bild. Vorne drauf war ich.
,, Siehste. Dass ist der. Ein Klasse Typ. Auch wenn die Sache mit dem Führerschein ziemlich. Naja..", ich nahm ihm die Zeitung aus der Hand.
,, Nee.. Der sieht mir ja ähnlich. Boah.
Also. Nee. Mit Fußball habe ich nicht so viel am Hut.
Ich habe zwei linke Füße, wissen Sie.", er nickte.
,, Der Brüller. Wie ähnlich man jemanden sehen kann.
Hömma, Hannelore. Der sieht doch aus wie der Reus.", seine Frau schaute hoch.
Sie richtete ihre Brille und musterte mich.
,, Neeee. Der sieht doch haargenau aus wie dieser Ronaldo.", kurz darauf gehörte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Zeitung.

Robin und Marcel schauten mich die ganze Zeit komisch an.
,, Bist du dir sicher, dass das nicht Marco ist?", fragte Marcel Robin und verengte die Augen zu Schlitzen.
Beide saßen auf dem Boden und schauten mich durch die Schlitze ihres Bauklotzturmes an.
,, Nee. Guck mal.
Der ist viel zu fett für Marco.
Außerdem hat Marco mir gerade geschrieben, dass er erst Morgen zum Arzt geht.", antwortete Robin. Oh. Wie nett..

Auch seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
Marcel ließ mich die ganze Zeit nicht aus den Augen.
Der zog sein Handy raus, machte schnell ein Bild von mir und tippte dann wild auf seinem Handy rum.
Kurz darauf vibrierte mein Handy. Aber das hörte man ja nicht.

Ich stand auf und ging zur Frau an der Rezeption.
,, Ähm. Es wäre sehr lieb wenn Sie mich einfach Herr Karpow rufen würden. Ich möchte nicht, dass mich jemand erkennt.", sie schaute etwas verwirrt, nickte dann aber.

Kurz darauf rief sie:
,, Herr Karpow.", ich erhob mich. Marcel und Robin starrten mich noch immer mit Schlitzaugen an.
,, Siehste. Das ist nicht Marco.
Ich sag ja. Der ist zu fett für ihn.", flüsterte Robin zu Marcel.
Trotz allem hörte man dass.

Als ich wieder raus kam, stand fest, dass ich schon Morgen wieder trainieren durfte.
Dass hieß, das ich übermorgen auf jeden Fall mit nach Baku fliegen konnte.

Draußen stand Diane. Sie sah ziemlich genervt aus.
Dann entdeckte sie mich und rief laut meinen Namen.
Aber ich war ja nicht Marco. Ich war Herr Karpow.
Also lief ich einfach weiter. So als ob ich mich nicht angesprochen fühlte.
Ich lief bis zum Wohnhaus, in dem Valerias Mutter und ihre Schwester wohnten. Dann drückte ich auf das Klingelschild.

Wir waren auf dem Weg zu Valerias Frauenärztin.
Die war in Schwerte. Wieso auch immer.

Sie parkte auf einem riesen Parkplatz.
Nebenan war ein Krankenhaus.
Ihre Frauenärztin war im Ärztehaus, was gegenüber vom Parkplatz war.

Es war Wahnsinn.
Auf dem Bildschirm wurde gerade mein Fleisch und Blut gezeigt.
Ich sah es zum ersten Mal. Zumindest zum ersten Mal in Aktion.
Es streckte gerade den Arm aus. Die Ärztin lachte.
,, Da winkt jemand.", meinte sie. Ich grinste und auch Valeria musste schmunzeln.

,, So. Also. Es ist alles in bester Ordnung, wie ihr euch gerade versichern konntet.
Ich denke, beim nächsten Ultraschalltermin werdet ihr wissen was es wird.
Der ist soviel ich weiß...", sie blätterte in ihrem Kalender rum.
,, In der 19. SSW.", sagte sie dann. Also in sechs Wochen. Okay.

Valeria wischte sich dieses kalte Dings vom Bauch und zog ihren Pulli runter. Ihre Frauenärztin lachte, als sie sah was unmittelbar über dem Bauch stand.
Baby loading..
Den Pulli hatten ihr Diane und Marcel vor ungefähr einer Woche geschenkt.

Hält die Liebe alles aus? (2015)Where stories live. Discover now