"Also Thomas. Du musst wirklich mal zum Arzt."

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*Valerias Sicht*
*Am nächsten Morgen..*
Marco war noch immer am Schlafen. So viel hatte er wirklich noch nie geschlafen.

Ich ging runter ins Wohnzimmer. Er sollte ruhig seine Ruhe haben und weiter schlafen. Vermutlich würde ich ihn durch eine falsche Bewegung nur unnötig wecken.
Doch gerade als ich mich auf die Couch setzte, hörte ich Marco meinen Namen rufen. Hm. Da hatte ich ihn wohl doch geweckt.
Also ging ich wieder hoch.
Marco lag total verschlafen im Bett, runzelte aber die Stirn.
,, Was ist?", fragte ich ihn schmunzelnd.
,, Du. Ins Bett. Zack.", murmelte er. Ich lachte.
,, Warum dass denn? Ich wollte dich nicht unnötig wecken oder sowas."
,, Ich merke, wenn du weg bist.", Oh. Okay. Ich merkte sowas aber auch. Keine Ahnung wie.
Ich legte mich also wieder neben ihn.
Er legte seine Hand auf meinen Bauch.
,, Wann ist der nächste Ultraschalltermin?", fragte er.
,, Morgen."
,, Alsooo.. Ich könnte ja mitkommen.
Morgen muss ich sowieso zum Arzt."
,, Auf dass du alle im Wartezimmer krank machst.", er lachte.
,, Ne ne. Die wissen ja alle nicht, dass ich das bin."
,, Wie willst du das denn schaffen? Willst du dir ein Kopftuch anziehen? Oder nein, eine Burka?", er lachte wieder.
,, He, so krank bin ich auch wieder nicht."
,, Du hast Fieber. Hohes Fieber. Ich denke dass kann man als recht krank bezeichnen.", er seufzte.
,, Ich bin aber Pflegeleichter als Marcel und Robin.", nun lachte ich.
,, Was hat das jetzt damit zu tun?"
,, Hm. Keine Ahnung...."
,, Dann haben wir das auch geklärt.", er verzog das Gesicht.
,, Na, dann kommst du Morgen halt mit.", dann grinste er zufrieden.

Wenn er krank war, war er nicht wirklich schwierig.
Eher Disskussionsfreudig.

Mein Handy klingelte. Toll.
Wo lag es überhaupt?
Nee oder? Oh man..
Ich seufzte.
Marco lag auf meinem Handy. Und da er mal wieder schlief, kam ich nicht dran. Naja. Egal. Dann war ich halt mal nicht erreichbar.
Auch in Ordnung.
Allerdings fragte ich mich, ob Marco durch die Geräusche, die unter ihm stattfanden, wohl nicht geweckt wurde.
Bis jetzt jedenfalls noch nicht.
Aber er konnte auch schlafen wie ein Stein.
Was später nicht unbedingt toll für mich war.
In diesem Moment allerdings schon.

Nach fünf Minuten klingelte das Haustelefon.
Meine Güte. Heute war was los.
Aber hey, warum nicht einfach alles ignorieren?
Immerhin hatte ich erstmal viel Zeit mit Marco.
Auch wenn er schlief.
Er war bei mir. Nicht beim Training oder so.

Irgendwann drehte sich Marco dann so um, dass er fast vom Bett fiel. Er lag generell schon so nah am Rand.
Wiederrum war es aber auch ein Vorteil für mich.
Denn er lag nicht mehr auf meinem Handy.
Naja. Sein Bein lag noch zur Hälfte drauf.

Nachdem ich das Handy vorsichtig weggenommen habe, schaute ich nach, wer mich angerufen hat.
Diane. Was war denn jetzt schon wieder los, meine Güte?
V: Was ist jetzt schon wieder los? Warum hast du angerufen?
Sie kam sofort online und war fleißig am schreiben.
Ich dachte, es kam jetzt ein ganzer Roman. Doch es kam nur:
D: Marcel lässt sich die ganze Sache nicht ausreden.
V: Dann schick ihn zum Psychiater oder was weiß ich.
D: Er hat Angst vor Psychaitern...
V: Warum dass schon wieder? Wieder Marco dran Schuld?
D: Könnte man so sagen. Marco hat ihm erzählt, dass Psychaiter einem eine Gehirnwäsche verpassen.
V: Und das denk er noch immer?... :O xD
D: Ja. Keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob Marco eine gute Überredungskunst hat. Jedenfalls lässt er sich den ganzen Scheiß nicht ausreden.
V: Dann Versuch es. Dir glaubt er eher. Du bist seine Freundin.
D: Ich Versuchs. Sonst führe ich bei ihm eine Gehirnwäsche durch.
V: Mach das.
D: Sag mal.. Kann es sein, dass du mich gerade loswerden willst?
V: Waaaaaaaaaaaaaaaas? Ich? Ich doch nicht!
Naja.. Vielleicht ein ganz kleines bisschen.. :D
D: Verstehe schon. Genieß' die Zeit. Mehr Details will ich gar nicht wissen.
Adiö mit ö.
V: Es heißt Tschö mit ö.. -.-...
D: Pf.. Lass mich doch
Ich schaltete mein Handy aus und schmiss es auf das Kissen, das auf dem Boden lag. Fast wäre es auf dem Boden gelandet.
Nur fast. Vermutlich würde ich es nie lernen, dass man sein Handy nicht irgendwohin werfen soll.
Aber najaaaaaaaaa...

Ich hörte unten plötzlich die Haustür aufgehen.
Das konnte doch nicht wahr sein? War das jetzt wirklich Diane?
Wenn ja, trieb sie es echt zu weit!
Doch dann hörte ich Manu rufen:
,, Inner Küche sind se nich. Meine Güte.
Thomas. Ich geb doch noch eine Vermisstenanzeige auf.", Oh man.
Nicht wirklich jetzt?
Ich war kurz davor, in Gelächter auszubrechen.
Plötzlich wurde ich angestubst. Von Marco. Der war wieder wach?
,, Wenn wir so tun, als ob wir schlafen, hauen sie wieder ab.", flüsterte er.
,, Kam das schonmal öfters vor?", er nickte.
Okay. Dann spielte ich das ganze mal mit.
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und schloss die Augen.
Kurz darauf wurde die Schlafzimmertür aufgerissen.
Thomas schrie:,, Manu!!! Ich hab sie gef-..", er stockte.
Schließlich schliefen wir ja. Nach seiner Ansicht.
Da sollte man uns ja bloß nicht wecken.
Man hörte Schritte. Vermutlich stand Manu jetzt neben ihn.
,, Ach. So haben wa früher auch immer gelegen.
Meine Herren, war das ungemütlich.", flüsterte sie.
,, Na, heute können wir sowas nicht mehr machen."

,, Sach mal. Wusstest du, dass Valeria ein Tattoo hat?", fragte Thomas. Meine Güte. War das deren Ernst?
Die schauten uns beim "schlafen" zu?
,, Aber natürlich. Also Thomas. Du musst wirklich mal zum Arzt und dich auf Alzheimer testen lassen.", es war verdammt schwierig, sich ein lachen zu verkneifen.
,, Komm. Mach ein Bild davon.", sagte sie dann zu ihm.
,, Also, Manu. Das ist jetzt nicht dein Ernst?"
,, Was denn? Wieso denn nicht? Das können wir in sein Fotoalbum kleben."
,, Er ist keine sechs mehr."
,, Für mich ist er noch immer mein kleiner Marco."
,, Er ist sechsundzwanzig. Keine sechs."
,, Ach. Ich mache davon jetzt ein Bild."
,, Mach was du willst. Aber ich bin nicht Schuld, wenn du dich deswegen mit dem Jungen in die Haare bekommst."
,, Jaja.. Tschüss.", ich hörte Thomas die Treppe runter gehen.
Kurz darauf ertönte ein Klick.
Hey, jetzt konnte ich so tun, als ob ich davon geweckt wurde.
Also öffnete ich "verschlafen" die Augen.
Manus Augen weiteten sich.
,, Ähm. Hallo, Kleines.", sie lehnte sich gegen den Türrahmen.
,, Äh. Hallo Manu.", dann ging Manus Blick zu Marco.
Ich drehte meinen Kopf so zu ihm, dass ich sein Gesicht sah.
Er schaute seine Mutter entgeistert an.
,, Was machst du denn hier?..", fragte er sie so entgeistert, wie er sie anschaute.
,, Öhm...", Marco unterbrach sie.
,, Du hast jetzt nicht ernsthaft ein davon Bild gemacht?"
,, Was? Ich? Ach. Quatsch.", Marco zog eine Augenbraue hoch.
,, Was macht dann das Handy in deiner Hand?"
,, Ähm. Dein Vater hat gerade angerufen."
,, Verkaufe mich nicht für doof. Papa ist unten.
Außerdem glaube ich nicht, dass man neuerdings über die Kamera telefoniert."
,, Öhmmmm.. Schlaft mal weiter.
Äh. Gute Besserung.", die Schlafzimmertür ging wieder zu.
Kurz darauf brachen Marco und ich in Gelächter aus.
,, Deine Mutter, ey.", sagte ich. Er grinste.
,, Besser so, also übelst langweilig. Aber ich glaube das Bild müssen wir bald irgendwie aus dem Fotoalbum fischen."
,, Machen wir schon. Irgendwie.", er drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

Hält die Liebe alles aus? (2015)Where stories live. Discover now