BROKEN SCENE / H. S.

If we wake up wanna break up

Nachdenklich starrten wir alle, in einer Reihe nebeneinander neben dem Bett, in dem Harrys unbekannte Ehefrau schlief als wäre sie tot, auf besagte Frau und überlegten, was zu tun war. Klar war, dass wir niemanden informieren konnten, ansonsten war es innerhalb von wenigen Stunden im Netz und Harry hätte mir und Zayn den größten Bandskandal abgeluchst.

„Könnten wir sie nicht eine Verschwiegenheitserklärung oder sowas unterschreiben lassen?" Liam drehte sich zu uns und schien gar nicht abgeneigt gegenüber dieser Lösung. Das war das, was man immer machte, zum Teil auch mit Freundinnen.

„Das deckt nicht das Problem, dass sie mich bei der Scheidung auf Millionen verklagen wird. Und ich will die Scheidung. Sofort.", flüsterte Harry panisch und sah uns alle an in der Hoffnung auf eine bessere Idee.

Zayn gähnte wieder und rieb sich die Augen. Wie lange hatte er bitte gestern gefeiert? Normalerweise machte nie jemand länger als ich.

„Wie wärs mit einer Annullierung? Man kann in Las Vegas bis 24 Stunden nach der Hochzeit sie wieder annullieren lassen." Zayn sprach leise und rau.

„Woher weißt du das bitte?", sprach Liam und wirkte verblüfft, dass jemand mehr wusste als er.

Zayn zuckte mit den Schultern. „Perrie und ich hatten überlegt, ob wir es schnell in Vegas über die Bühne bringen. Ist ja jetzt schon eine Weile her mit der Verlobung. Haben uns aber letztendlich dagegen entschieden."

„Ihr habt überlegt heimlich in Las Vegas zu heiraten?" Jetzt schien Niall überrascht zu sein.

„Wären wir immerhin eingeladen worden oder hätten wir es dann erst Monate später erfahren?" Harry klang überraschend verletzt, dafür, dass er sich eigentlich gerade mit anderen Dingen beschäftigen sollte.

Ich stützte meinen Kopf in die Hände. Das lief alles ein bisschen in die falsche Richtung.

„Okay.", sagte ich so laut ich konnte, ohne dass Joy McNally 2.0 aufwachte.

„Könne wir uns wieder dem aktuellen Problem zuwenden?"

Liam schien wieder in seine alte Rolle des Verantwortungsbewussten zurückzufinden.

„Ich denke, ich habe eine Idee." „Lass sie bitte gut sein." Harry hatte offenbar etwas Hoffnung geschöpft.

„Zayn. Du hältst uns die nächsten zwei Stunden frei." Zayn wollte protestieren, aber Liam warf ihm einen bösen Blick zu.

„Niall, Harry. Ihr räumt hier auf. Harry packt alle seine Sachen und räumt sie in ein anderes Zimmer. Ihr nehmt ihr den Ring ab." Er zeigte auf die Tote im Bett. „Wie ihr das macht, ist mir egal. Mir gebt ihr die Heiratsurkunde." Harry sprang nach vorne, hob sie vom Fußboden auf und drückte sie Liam in die Hand, der sich damit auf den Weg aus dem Hotelzimmer machte.

„Louis. Du kommst mit mir." Er machte eine unwirsche Handbewegung und ich sprang so schnell es ging hinterher. Mit diesem Liam wollte ich nicht diskutieren. „Wir rufen euch später an." Damit war Liam aus der Tür verschwunden und ich folgte ihm. Noch nicht ganz im Klaren, was genau seine Idee war.

Liam hastete durch den Hotelflur und ich ihm hinterher.

„Liam, was zur Hölle willst du..."

„Wir brauchen zwei Anzüge und einen Aktenkoffer. Meinst du Caroline hat sowas für uns?", unterbrach mich Liam knapp und platzte schon in das Zimmer, was die letzte Woche als unsere Ankleide gedient hatte. Es war niemand anwesend, was auch nicht verwunderlich war, schließlich war es erst neun Uhr morgens und unser Radiotermin war erst um zwölf. Jedenfalls glaubte ich das. Ich verwechselte ständig Termine und hätten wir nicht fünfzig Manager würde ich wahrscheinlich in der falschen Stadt auf der Bühne stehen.