Kapitel 3

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Es machte mir Spaß, mich mal wieder zu stylen, dies tat ich nicht häufig, da ich an normalen Tagen keine Zeit dafür hatte und es auch nicht oft Anlass hierfür gab. Ich trug etwas Makeup auf, tuschte mir die Wimpern und testete den neuen Lippenstift, den mir Lissa zu meinem Geburtstag geschenkt hatte. Danach frisierte ich mir mein Haar, welches mir in Wellen über die Schultern fiel und gut bis zur Hälfte meines Rückens reichte. Ich steckte es zu einem schönen Dutt auf und fixierte noch schnell einige widerspenstige Strähnen, die mir noch wirr um mein Gesicht hingen. Dazu zog ich mein schönes, neues, blauglänzendes T-Shirt an, welches ich mit Lissa in der Stadt gekauft hatte, zog darüber einen grauen Cardigan und entschied mich für meine eng sitzende Hüfthose, die ich noch mit einem schlichten Gürtel verzierte. Zum Schluss nahm ich noch meine sexy Lederjacke vom Haken, die mir nur bis zur Taille reichte. Zumindest an dieser Schule galt ich als hübsch. Ich war gut geformt wie alle Dhampire, im Vergleich zu dem extrem schlanken und blassen Erscheinungsbild der Moroi. Mein Haar, welches wohl das einzig gute war, was ich von meiner Mutter geerbt hatte, trug mir noch zusätzliche Pluspunkte ein. Ich verließ mein Zimmer und machte mich auf den Weg, nachdem ich nun bereits zum dritten Mal in dieser Woche nach Oskar geschaut hatte. Ich beschloss morgen in der Früh, mich einmal ausführlich um ihn zu kümmern und mit ihm zu schmusen, der Arme hatte in letzter Zeit ja gar keine Aufmerksamkeit.

Als ich am Hang ankam, lief die Party natürlich bereits. Ich nahm mir gleich am ersten Stand eine Limo mit und schlenderte durch die Tische und Bänke. Hoch oben in den Bäumen hing eine Lichterkette und auf den Tischen brannten Kerzen. Als ich mir gerade einen Muffin in den Mund schob, da ich seit meinem Fisch schon wieder Hunger hatte, entdeckte ich Mason und Eddie in einer Ecke stehen. Ich drängte mich zu ihnen durch, was einen Moment dauerte, da es mittlerweile recht voll geworden war. „Hathaway, schön dass sie uns heute Abend auch noch die Ehre zuteilwerden lassen, uns hier zu besuchen.",bemerkte Eddie hochgestochen. Ich lachte und sagte geziert: „Wenn Sir Ashford zu einem Dinner ruft, sagt das gnädige Fräulein natürlich nicht nein", damit meinte ich Mason. Dieser grinste ebenfalls und schien sich über meine Anwesenheit ehrlich zu freuen. „Wo warst du?", fragte er mich. Mir fiel ein, dass er mal wieder bei weitem nicht auf dem aktuellsten Stand der Dinge war. Er hatte weder die Sache mit Lissa mitbekommen, noch dass ich bei Dimitri geschlafen hatte. Ich erzählte ihm alles wahrheitsgetreu, einzig meinen nächtlichen Albtraum ließ ich geflissentlich aus und natürlich auch, dass ich in Dimitris Bett aufgewacht war. „So" sagte er nur, als ich am Ende meines Berichts angelangt war. „So, was?", fragte ich ihn, ich hatte eine etwas ausführlichere Antwort erwartet. „Wenn es dir Spaß gemacht hat, ist es doch gut", erwiderte er. Ich verstand ihn nicht ganz, aber ließ es darauf beruhen. Wir hatten noch schöne zwei weitere Stunden gemeinsam und ich hatte gerade beschlossen zu gehen, als Wächter David kam. Seine Miene verhieß nichts Gutes. Einige der jüngeren Schüler rannten davon, doch ich wusste mittlerweile, dass sich der Wächter diese Namen am besten einprägte und sie am nächsten Morgen eine schlimmere Strafe, als der Rest von uns erhalten würden, da sie zu feige waren, sich jetzt ihre 'Tat' einzugestehen. Ich blieb also, wo ich war und hörte mir ungeduldig seine Predigt an. Er versicherte uns, dass er jeden einzelnen Namen von uns genau notieren würde und morgen früh Direktorin Kirova vorlegen würde. Na toll, aber immerhin waren mit mir noch immer mindestens 40 weitere auf der Party. Wir räumten unter der Aufsicht des Wächters schnell noch gemeinsam auf und gingen dann in unsere Schlafsäle zurück.

Am nächsten Morgen wurde beim Frühstück verkündet, dass sich alle, die gestern Abend bei einer Party waren, sich schleunigst im Büro der Direktorin einfinden sollten. Als wir dort ankamen, waren die meisten bereits da. Wir sollten uns, Moroi und Novizen getrennt aufstellen. Die Moroi bekamen als Strafe eine zehn Kilometer Tour zum Joggen heute Nachmittag auferlegt, diese Strecke war für einen Moroi ziemlich weit. Wir Dhampire bekamen einen 8-seitigen Aufsatz aufgebrummt, die Themen unterschieden sich je nach Klasse. Ich musste über Pflöcke und deren Benutzung schreiben. Es ging um zehn Uhr los und ich dürfte gehen, wenn ich fertig war. Ich wäre lieber gelaufen...

Vampire Academy FanfictionWhere stories live. Discover now