Vampire Academy Fanfiction

Rückblick

Es war Januar und der letzte Tag der Weihnachtsferien, was normalerweise heißt, dass der ganze Campus noch wie leer gefegt ist. Die anderen Schüler werden erst morgen in der Früh wieder hier eintreffen. Nur wenige Schüler verbringen ihre freie Zeit ohne ihre Familien. Dazu gehören wie ihr euch wohl denken könnt Lissa, meine Mutter hat natürlich auch keine Zeit und zu meiner Überraschung in diesen Ferien auch Mia. Sie ist eine Moroi in unserem Jahrgang, die Lissa und somit auch mich irgendwie, verabscheut. Dabei haben wir ihr eigentlich gar nicht wirklich etwas getan, zumindest nicht direkt. Lissa hatte in der Mittelstufe ein Jahr etwas mit Aron, einem ziemlich gut aussehendem Moroi, allerdings nicht besonders charakterstark. Dass Mia auch etwas mit ihm am Laufen gehabt hatte und Aron sie wegen Lissa betrogen hat, haben wir alle erst herausgefunden, als sie einmal einen hysterischen Anfall vor uns dreien hatte... Na ja, Lissa hat ihr gesagt dass sie das nicht wusste, aber seitdem macht Mia uns beiden das Leben schwer.

An jenem Abend lief ich gerade allein im Wald umher, es war bereits nach der Sperrstunde, aber in den Ferien nahm man das nicht so genau. Verboten war es natürlich trotzdem, aber im Moment war ich so aufgewühlt, dass es mir egal war. Vor einer Stunde hatte ich mich noch mit Mason geküsst. Mason Ashford, mein Schwarm seit... ich weiß nicht, schon ewig! Er ist ebenfalls ein Dhampir, hochgewachsen, rothaarig, er hat richtig süße Sommersprossen, er ist witzig... Außerdem wird er bestimmt auch mal ein ziemlich guter Wächter, da er bislang immer meine größte Herausforderung war im Kampfkurs.

Tsja, unsere Idylle wurde gestört und jetzt ratet Mal von wem? Auf einmal stand Mia auf der Matte und dieses Misstück hatte einen Fotoapparat dabei. Die Kamera habe ich sofort an mich gerissen und den Speicherchip entfernt, aber ich weiß, das Mia ihre Mittel und Wege haben wird, es trotzdem die ganze Schule wissen zu lassen, noch bevor meine Mitschüler wieder an die Academy zurückkehren.

Plötzlich knackt ein Ast hinter mir. Ich drehe mich, sofort wachsam geworden, um und da steht sie. Sie hat zwar versucht sich zu verstecken, aber ich wurde auch für solche Situationen ausgebildet. Außerdem sehen meine Dhampiraugen in der Dunkelheit besser als menschliche. Sie trägt ihre schlabbrigen Jeans und einen, auch nicht mehr frisch aussehenden Pulli mit Glitzer. Nachdem ich sie ertappt habe, setzt sie nun wieder ihren bekannt eingebildeten Gesichtsausdruck auf, bei dem ich ihr am liebsten jedes Mal eine Schmieren würde. „Na was war denn das gerade eben?" fragt sie zuckersüß. „Es geht dich einen feuchten Kehricht an und aus welchen Gründen interessiert dich das überhaupt? Herrscht bei dir gerade Ebbe?" frage ich herausfordernd. „Falls du mir die ganze, wahre Geschichte erzählen willst, gerne. Es stimmt schon, es werden sich ganz ätzende Gerüchte über die Sache entwickeln, wenn nur so wenige Tatsachen vorliegen." flötete sie „Verpiss dich!" sage ich drohend und gehe dabei einen Schritt auf sie zu. Um uns herum liegt eine dünne Schicht Schnee, dass meiste wurde von den großen Tannen abgehalten. Außerhalb des Waldes liegt der Schnee gute 30cm hoch, doch mir macht das nichts aus. Ich habe meine neuen Winterstiefel erst vor einer Woche zusammen mit Lissa gekauft. Sie haben ein gutes Profil und ich habe einen sicheren Halt. Zusätzlich habe ich meinen dicken Wintermantel angezogen, der wohlig warm hält, Mia muss es wohl fürchterlich frieren, aber sie lässt sich nichts anmerken.

Als sie mir jetzt vor die Füße spuckt ist wohl eine Sicherung bei mir durchgebrannt... Ich wollte sie wirklich nur in den Schnee stoßen, damit es ihr richtig kalt wird, aber die Schneedecke unter ihr, beginnt sich zu lösen und sie rutscht schreiend einen kleinen Anhang hinunter. Ok das war jetzt nicht ganz nach dem Wächtermotto „Sie kommen zuerst", damit sind die Moroi gemeint. Als es knackt und dann einen Platscher gibt fahre ich auf. Verflucht! In diesem Teil des Waldes kenne ich mich nicht gut aus. Da unten musste wohl der Bach unter einer Schneedecke gelegen haben, der sich auf dem ganzen Campus schlängelt. Ich bin mir zum Glück ziemlich sicher, dass Mia den Vorfall nicht melden wird, da auch sie die Sperrstunde verletzt hatte. „Hast du dir etwas getan?" frage ich betont lässig, als sie den Anhang wieder heraufgestapft kommt. „Zu deinem Glück, nein" erwidert sie patzig, aber es ist ihr wohl nach keiner weiteren Auseinandersetzung zumute, da sie an mir vorbei, Richtung unseren Schlafsälen läuft. Die Moroi und die Dhampire haben auch getrennte Schlafhäuser, da dass der Moroi ihren Eigenarten angepasst ist. In ihrem sind die Spender untergebracht und die Scheiben der Fenster getönt. Unser Schlafhaus ist ganz normal und hat einen ziemlich coolen Trainingsraum.