Kapitel 1

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Momentan ist April, vor einigen Tagen war mein siebzehnter Geburtstag und mein Zimmer ist noch voll von den Süßigkeiten, die ich von meinen Freunden geschenkt bekommen habe. Mittlerweile hege ich den Verdacht, sie schenken mir immer extra viel, damit sie mir bei der Vernichtung unter einem gut ausgedachten Vorwand helfen können. Lissa, Mason und ich sitzen auf meinem Bett. Ich im Schneidersitz, Mason an die Wand gelehnt und Lissa, vornehm an der Bettkante. Die vielen Aufenthalte bei Hofe, die sie in letzter Zeit hatte, taten ihr nicht gut. Langsam musste sie anfangen ihre Familie am Königshof zu vertreten und Tatjana Ivashkov die momentan regierende Königin unterstützte sie dabei, indem sie ihr regelmäßig zeigte wie sich ein Junges Fräulein zu benehmen hatte, das eine mögliche Anwärterin auf den Thron ist. Die Ivashkov Familie ist die größte, der 12 adeligen Familien der Moroi. Diese darf allerdings bei der nächsten Wahl des Königs oder der Königin nicht antreten, da jede Familie nur eine Amtszeit regieren durfte. Es musste dann mindestens eine Wahl, zwischen ihrer Neuwahl liegen. Die nächste Wahl wird erst nach Tatjanas ableben stattfinden. Es gibt den Rat, indem jede Familie einen Abgeordneten sitzen haben darf. Die Königin ist dessen Vorsitz. Nur dieser Rat, darf ihre/n nächsten Vorsitzende/n wählen. Lissas Platz ist momentan leer, aber sie nimmt immer öfter an Sitzungen teil und wird mit dem Erreichen ihrer Volljährigkeit ein Mitglied dieses Rats werden.

Dimitri lehnt lässig an der Wand, was er anscheinend bequem findet, da er dies auch tut, wenn noch Sitzplätze frei sind, doch heute sitzt Eddie in meinem Schreibtischstuhl. Wir siezen Dimitri schon lange nicht mehr, als Lehrer hatte ja zumindest ich, ihn noch nie ganz ernst genommen. Nur im Unterricht heißt es natürlich noch „Sie, Wächter Belikov". Seit diesem Jahr Unterrichtet er Mason, Eddies und meine Klasse alleine, bis jetzt hatte er sich diese Aufgabe noch immer mit Wächter David geteilt. Er ist momentan 23, er hat sich aber als ältester gut in unsere kleine Gruppe eingefügt. Es ist Sonntag, also findet kein Unterricht statt und mittlerweile konnte ich Dimitri sogar davon überzeugen, dass doch am Sonntag kein Training stattfinden muss. Früher war das anders, da konnte es sogar sein, das wir an den Wochenenden noch mehr trainierten als sonst. Es ist jedoch immer noch so, das von Montag bis Samstag ein Training in der Früh stattfindet, in dem wir die Ausdauer trainieren und am Abend das kämpfen. Wir haben unsere Laufrunde mittlerweile auf 15 - 20 Kilometer, je nach Wetter erweitert. Wir laufen nun durch den Wald eine schöne Runde, Dimitri begleitet mich meist und oft auch Mason, sofern er denn aus seinem Bett kommt. Ich bin mittlerweile so schnell und Ausdauernd geworden, dass wir erst um 6 Uhr beginnen und ich es trotzdem bis zum Unterrichtsbeginn um 7 Uhr inklusive einer schnellen Dusche schaffe. Wenn Dimitri keine Zeit hat, was allerdings sehr selten vorkommt, laufen Mase und ich eben zu zweit. Mason hat sich, seit er angefangen hat mit Dimitri und mir zu laufen auch stark verbessert, am Anfang hatte er große Mühe mit uns mitzuhalten.

Mason musste beim ersten Mal auch als eine Strafe von Dimitri um 5 Uhr am Morgen aufstehen und war ziemlich überrascht, als ich um 6 Uhr in meinem Joggingoutfit angetrabt kam und mit Dimitri meine Waldrunde startete. Mason war an diesem Tag auffällig still. Der Wächter hatte ihn anscheinend ganz schön arbeiten lassen. Nach diesem Tag war sein Respekt gegenüber Dimitri wieder merklich angestiegen. Was Mason allerdings verbrochen hatte, hat er mir bis heute noch nicht erzählt. Mason war zu diesem Zeitpunkt allerdings wirklich ziemlich vorlaut gewesen und dieser kleine Dämpfer tat ihm einmal ganz gut. Dass Dimitri selbst mit ihm gearbeitet hatte, zeigte auch, dass er ihn eigentlich mochte, da auch Dimitri die Schüler sonst zum Nachsitzen schickte. Mittlerweile hatte er sich einen ziemlichen Ruf an unserer Schule gemacht. Unter den Wächtern war er ganz oben und hatte als der alte Vorstand der Wächter zurückgetreten war, diesen Posten angeboten bekommen, jedoch abgelehnt. Nun war es Alberta White, die nett und gerecht ist. Zu seinen Schülern war Dimitri ziemlich streng, aber ebenfalls gerecht. Vor allem Mason brockte sich öfters einmal einen Rüffel ein, wenn er wieder mit den Mädchen herumalberte oder sonst unaufmerksam war. Dimitri teilt uns allerdings Strafen zu, die wir zwar nicht toll finden, aber er weiß dass sie für uns gut machbar sind. In den jüngeren Klassen, in denen einige Lehrer Probleme haben, verschafft er sich Respekt indem er sehr autoritär auftritt. In der Oberstufe hat er auch seine Mittel und Wege, glaubt mir.

Vampire Academy FanfictionWhere stories live. Discover now