Kapitel 11

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Hero:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, taten meine Füße immer noch weh. Ich weiß so lange waren wir gestern gar nicht unterwegs, aber ich war shoppen einfach nicht gewöhnt. Meine Schwester hatte mich nie irgentwo hin mitgenommen. Nicht das ich gerne mit gekommen wäre. Bei Odin nein, nie im leben würde ich freiwillig mit meiner Stiefschwester und ihren nervigen Freundinnen in der Stadt herumgammeln. Ein Blick auf die Uhr: es war halb neun. Offensichtlich hatten wir heute kein Trainig. Seltsamerweise hatte ich als einziger von uns Freaks keinen Muskelkarter. Und ich war, außer beim Fußball, in Sport ne Niete. Mit einem Ruck schwang ich die Beine aus dem Bett. Pfeifend lief ich zum Kleiderschrank, öffnete schwungvoll die Tür und wurde sofort unter einem Berg Wäsche begraben. Ich hatte es in der einen Woche in der wir hier wohnten geschafft mein Zimmer in ein komplettes Chaos zu stürzen. Nach dem ich mir aus dem bunten Wirrwar eine Jogginhose und ein weißes T-shirt geangelt hatte, verließ ich mein Zimmer und marschierte in den Raum neben meinem. Mein bester Freund lag in den Federn und schnarchte. Seine Füße lagen auf dem Kissen und sein kopf ragte über das Bettende. Wie konnte ein menschliches Wesen nur so groß sein. Überhaupt war ich der kleinste in der Gruppe. Sogar Emily war einen Kopf größer als ich. Nur Sophie war noch winziger, sie ging mir bis zum Kinn. Leise schloss ich die Tür hinter mir. Sam grunzte und drehte sich auf die andere Seite. Ich schlich zum Bett und stellte mich vor seinen Kopf. So jetzt noch zweimal tief Luft geholt und dann: "Samuel aufstehen!!!", schrei ich ihm ins Ohr. Sam wachte auf und fiel in mein schreien mit ein. Mit einem dumpfen Knall landete er mit dem Gesicht voran auf dem Boden. Eine Weile starrte ich den Hinterkopf meines Freundes an, dann kniete ich mich neben ihn. Er war sehr still. Langsam fing ich an mir Sorgen zu machen, was wenn er wegen mir jetzt eine Gehirnerschütterung hatte. "Sam?", fragte ich zarghaft. Immer noch keine Antwort. Ich tippte ihn mit dem Zeigefinger an, dann mit dem Fuß und schließlich drehte ich ihn auf den Rücken. Ein Schnarchen ertönte. War das jetzt wirklich sein Ernst? Der Typ fällt auf den Boden und schläft seelenruhig weiter? Ich schüttelte den Kopf. Wie zum teufel konnte man nur so faul sein? In dem Moment fiel mein Blick auf die Wasserflasche neben seinem Bett. Ich grinste und rieb mir die Hände.

Sam stieß einen spitzen Schrei aus als ihm das kalte Wasser ins Gesicht klatschte. "Hero was zum Teufel soll das!", schrie er und sprang vom Boden auf. "Ja was den anders kriegt man dich ja nicht wach", protestierte ich und stellte die halb leere Flasche weg. "Warum hab ich auf dem Boden geschlafen?", fragte er und rieb sich den Kopf. "Ähm also es kann sein das du wegen mir vom Bett gefallen bist...", meinte ich nur so neben bei. "Was!?". "Ach garnichts. Komm wir wecken die anderen", rief ich schnell und verließ das Zimmer. Zwei Minuten später folgte mir Samuel, angzogen aber immer noch im Halbschlaf. Als nächstes war Simons Zimmer darn. Aber er war schon wach und bekam deshalb mein Faust ins Gesicht weil er die Tür aufriss wärend ich klopfte. Zum Glück schenkte er mir nur einen Todesblick und ein leises Knurren und rastete nicht aus. Zu dritt gingen wir zu Sophies Zimmer. Sam und ich blieben aber draußen stehen und Simon verschwand hinter der Tür. Nach einer halben Stunde kam er mit einer zornigen Sophia wieder zu uns. "Sagt mal hab ihr eigentlich ne Ahnung wie spät es ist? Ich bin noch total müde wegen gestern und ihr Holzköpfe weckt mich schon um neun Uhr auf?", fauchte sie etwas angesäuert. Mein Kumpel nuschelte:" Dir auch einen guten Morgen", und ich zuckte entschuldigent die Schultern. Die Rothaarige schüttelte den Kopf und steuerte auf Ems Zimmer zu. Die kam nach dem ersten Klopfen rausgestürmt und rief:" Man habt ihr lange gebraucht ich bin schon wach seid Samuels Mädchengeschrei." Sam wurde rot und ich verkniff mir ein Lachen. "Weißt du ob Phil schon wach ist?", fragte Sophie. Wir starrten sie etwas verwirrt an und Si zog misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe. "Was denn, ich muss mit ihm reden", sagte sie nervös und ihre Wangen färbten sich leicht rosa. "Der ist unten im Keller und geht seinem Vater zur Hand. Aber zum Frühstück sind sie wieder oben", sagte Steve der mit einer Kaffeetasse in der Hand die Treppe hinunter ins Wohnzimmer lief. Im Vorbeigehen verwuschelte er Sams Haare. Als sein Dad verschwunden war versuchte Samuel hektisch seine blonde Mähne wieder zu ordnen. Emily kicherte. "Wir können ja schon mal Tovio aufwecken", schlug ich vor. Mein Cousin war ein ziemlicher Langschläfer. Ich ging auf seine Zimmertür zu und drückte die Klinke hinuter. Nichts rührte sich. Ich rüttelte daran aber es ließ sich nicht öffnen. "Vielleicht ist abgesperrt?", überlegte Sophie. Sam schüttelte den Kopf: "Die Türen haben keine Schlösser". "Warscheinlich so ein Trick von ihm", sagte Emily und betrachtete angstrengt das Holz vor ihrer Nase. "So ein Quatsch das einzige das er bis jetzt kann ist sich einmal zu verdoppeln", sagte ich. "Lass mich mal!", rief Simon. Er ging ein paar Schritte rückwärts, rannte auf die Tür zu und warf sich mit der Schulter dagegen. Die Tür zerbrach in tausend Splittern und eine eiskalte Welle überrollte uns. Ich drückte mich auf den Boden, die anderen machten es mir nach. Der Eiswelle folgte ein knacken und besten das sich anhörte als würde die Spitze eines Berges wegbrechen. Durch die Tür fielen rießige Eisblöcke nach draußen. Danach war es ruhig keiner wagte zu atmen. "Also wenn unsere Eltern noch geschlafen haben, sind sie spätestens jetzt wach?", murmelte Sam schließlich. Langsam stand ich auf. Em und So schlangen die Arme um den Körper und zitterten. Kleine Wölkchen bildeten sich vor ihren Lippen. Auf dem Flur war es um mindestens 10° Grad kälter geworden. Ein Berg aus Eis und Schnee bedeckte den Boden und es bildeten sich bereits kleine Pfützen. Ich starrte die Tür an. Und dann kam mir ein Gedanke: Wo war Tovio? Ich stürmte auf den Ursprung der Kälte zu. "Hero warte!", Sam packte mich am Arm aber ich riss mich los und erklomm den kalten Haufen. Das Eis schnitt mir in die Haut und ich rutschte zweimal ab. Schließlich kam ich am anderen Ende an. Das Zimmer sah aus wie jedes andere nur das alles von einer dicken Eisschicht bedeckt war und funkelte und glitzerte. Definitiv kein Zimmer für einen 17 jährigen Jugendlichen. "Tovio! Wo steckst du?", schrie ich in die Stille. In diesem Moment rutschten die Andern den Berg hinuter und kamen schlitternd neben mir zum stehen. "Wo das ist echt kras", staunte Simon. Ja es war krass. Von der Decke hingen rießige Eiszapfen, der Boden war rutschig und die Fenster mit Eisblumen verziert. Und da neben der Glasfront lag ein großer blauer Schneeberg. Moment mal. Blauer Schnee? Und dann atmete der Berg noch. Also irgentwas war da Faul. "Ach du Scheiße", flüsterte Sophie und ging langsam rückwärts zur Tür. In diesem Moment trat sie auf eine Eisplatte. Es knackte laut. Man wie Klischeehaft! Das Etwas in der Ecke brummte unwillig. "Nicht bewegen", flüsterte Samuel. Wie erstarrte blieben wir stehen. Der Hügel erhob sich und wieß zwei blaue Arme, zwei blaue Beine, einen blauen ziemlich breiten Oberkörper und einen blauen Kopf auf. Das Teil drehte sich um und starrte uns aus rot glühenden Augen fragend an. Ein Eisriese......IN JOGGINGHOSE UND GRÜNEM T-SHIRT?????!!!!! In diesem Augenblick stürmten zwei sich streitende Männer in den Raum. "Du hast es ihm nicht gesagt? Das wichtigste hast du ihm nicht gesagt?", brüllte Thor seinen jüngeren Bruder an. Der schnaubte wütend: "Ach und wie bei Odin sollte ich ihm das sagen: Ach und nur so nebenbei du verwandeltst dich vielleicht mal unerwarteter Weise in ein riesiges Blaues Scheusal?" "Du hättest es ihm schonend beibringen müssen", konterte der Blonde. Der Eisriese schaute verwirrt von einem zum anderen und endlich schaltete mein Gehirn. Dieses blaue Monster war mein braver, ungefährlicher und immer höflicher Cousin: Tovio Lokisson, zur Hälfte Gott, ein viertel Mensch und ein viertel Riesenschlumpf.

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