>> Was machen wir dann hier? <<, fragte ich ihn skeptisch und starrte ihn an. Ich stand jetzt neben ihm und betrachtete sein Gesicht.

>> Komm, ich zeige es dir. <<, meinte er und lächelte mich an. Er ging ins Meer hinein und machte eine Handbewegung in meine Richtung, was so viel hieß wie, dass ich ihm folgen sollte.

>> Ich geh doch jetzt nicht ins Meer. <<, sagte ich und blieb dort wo ich war.

>> Kim, bitte. Vertrau mir. <<, bat er und lächelte mich mit seinem alten Bryan-Ich an. Misstrauisch beäugte ich ihn und bewegte mich nicht.

>> Kim, bitte. Ich tue dir doch nichts. Ich will dir nur etwas zeigen. <<

>> Unter Wasser? <<, fragte ich ihn misstrauisch.

>> Ja. <<, antwortete er. >> Es ist wirklich wichtig. <<

Ich seufzte und folgte ihm langsam. Was hatte er bloß vor? Ich hoffe nichts was ich später bereuen werde, ging es mir durch den Kopf.

Als ich schließlich neben ihm herschwamm, tauchte er unter und ich tat es ihm nach. Während des Schwimmens verwandelte er sich mit Leichtigkeit in Wasser. Ich sah es als Herausforderung an und tat es ihm nach. Bei mir funktionierte es jedoch erst nach dem zweiten Versuch.

>> Wir sind gleich da. <<, informierte mich Bryan.

Nach ein paar Minuten schwamm Bryan nicht mehr weiter, sondern blieb stehen.
Zuerst fragte ich mich warum er das tat, doch dann sah ich es auch.

Eine riesige schwarze flüssige Masse war direkt vor uns und verhinderte somit, dass wir weiterschwammen. Die Masse sah gruselig aus und ich fragte mich aus was sie bestand. Sie bewegte sich langsam um die eigene Achse. Sie war rund und je länger man hinein starrte, desto mehr sah sie wie etwas aus das einen immer mehr anzog bis man schließlich nachgab und hinein schwamm.

Was war das bloß?

>> Bryan was ist das? <<, flüsterte ich ein wenig ängstlich, doch versuchte es mir nicht anmerken zu lassen.

>> Ein Tor. <<, antwortete er ganz gelassen und ich sah ihn verwirrt an.

>> Was meinst du damit? <<, fragte ich ihn verständnislos und sah wieder auf die schwarze runde Masse die sich immer noch drehte.

Etwas in mir sagte mir, dass ich es anfassen sollte. Also schwamm ich ein wenig näher heran und spürte die Anziehungskraft, die dieses Etwas auf mich ausübte.
Als ich meine Hand danach ausstreckte, zog mich Bryan plötzlich zurück und hielt mich fest.

>> Nicht. <<, warnte er mich. >> Sie wird dich sonst noch verschlingen. <<

Erschrocken starrte ich ihn fragend an. >> Verschlingen? <<

>> Ja. Wie du gemerkt hast zieht es uns an. Doch du darfst dich davon nicht irritieren lassen. Es wird dich in sich hinein ziehen wie ein schwarzes Loch, sodass du nie wieder hinaus kannst. <<, erklärte Bryan.

>> Es sieht ja auch aus wie ein schwarzes Loch. <<, erwiderte ich und sah das schwarze Etwas fasziniert an. >> Du hast gesagt es sei ein Tor. <<, wiederholte ich. >> Ein Tor wofür? <<

>> Das erkläre ich dir wenn wir wieder an der Oberfläche sind. <<

>> Warum nicht jetzt? <<

>> Weil. <<, antwortete er. >> Komm schon, lass uns wieder von hier verschwinden. <<

Bryan zog mich sanft am Handgelenk, sodass ich mich von dem Tor wegziehen ließ. Erst als wir ein paar Meter weiter entfernt waren merkte ich, dass sich meine Sinne wieder verschärften und ich zu mir kam. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich vorhin wie betäubt gewesen war. Eine Art Last fiel von mir.

Feis (I) - Feuer und EisWhere stories live. Discover now