Chapter 5 Shagara, Jared und Malia

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Ich wurde von den Geräuschen des Tages geweckt.
Die Böume rauschten im Wind und mit geschlossenen Augen horchte ich den Vögeln die zwitschernd in den Kronen sassen und den neuen Tag begrüssten.
Ich freute mich nicht darauf, aber als ich einen Sonnenstrahl, mein Gesicht kitzeln spürte öffnete ih widerwillig die Augen.
Als ich si geschlossen hatte bestand die Möglichkeit aufzuwachen und zu bemerken das alles nur ein Traum gewesen war.
Dich jetzt, wo ich meine verkrusteten Haare und den Boden mit dem trockenen Matsch unter meinem gebeugtem Kopf sah wusste ich dass es echt war.
Ich hob den Kopf und allein schon diese Bewegung brachte meinen unterkühlten Rücken dazu zu schmerzen.
Ich sah hoch, im Dorf liefen bereits einige Leute herum, verrichteten normale Arbeiten.
Sie wühlten den Acker auf oder striegelte die Pferde, bauten Häuser auf oder reparierten Zäune.
Aus der halb fertigen Schmiede konnte ich Gehämmer hören und einige Frauen sassen nähend in der Morgensonne.
Niemand achtete auf uns und ich sah kurz in die grelle Sonne, der Wals und alles hier sah viel freundlicher aus bei Tageslicht.
Doch der Schein trügt, das wusste ich.
Ich atmete kraftlos aus und lehne den Kopf an den Stamm hinter mir, als ich erstarrte.
Vor mir stand ein kleiner Junge, nicht älter als acht oder neun Jahre alt, aber bereits mit einem kleinen Schwert bewaffnet.
Er schien extrem stolz darauf zu sein und streckte die kleine Brust heraus.
Ich lächelte leicht als er mich mit offenen Augen anstrahlte.
Dieses Kind hatte bestimmt Leid erlebt, aber er hatte die Liebe und die Fröhlichkeit in seinem Herzen behalten, deshalb strahlten seine Augen auch so hell.
Er verbeugte sich und grinste mich an.
Dabei fielen ihm seine etwas längeren und ungekämmten Haare in die Stirn.
"Ich bin Herus, und wer bist du?"
Ich blinzelte und bewegte mich möglichst nicht, um ihn nicht zu verschrecken.
"Lexa, du hast ein schönes Schwert."
Ich befand mich in Todesgefahr aber ich konnte ohnehin nichts mehr tun, also konnte ich versuchen wenigstens noch einmal die Liebe in meinem Herzen zu spüren die ein unschuldiges Kind in mir auslöste.
"Ja, das hat mir Vater gemacht, Mutter sagt er sei noch im Wald seit gestern abend. Aber ich weiss dass er nun beim Mond ist."
Er lächelte und meines erlosch.
Er hatte seinen Vater verloren, war das so normal dass er noch immer strahlen konnte?
"Das...tut mir leid. Er war ein grosser Krieger."
Sagte ich brüchig und er nickte verlegen.
"Ich weiss, und jetzt kämpft er jede Nacht mit dem Mond gegen die Sonne."
Als er meine Augen sah runzelte er die Stirn und formte die kleinen Lippen zu einem "Oh".
"Nicht traurig sein Lexa, wenn Vater für dich gestorben ist heisst dass das du ausgewählt bist vom Mond, das hat er mi gestern Abend gesagt."
Flüsterte er verheissungsvoll und beugte sich zu mir vor.
Es war wie eine Ohrfeige, zu hören dass der Mensch, der Vater dieses Kindes wegen mir tot war.
Umso mehr berührte es mich was das Kind sagte und wie sehr es sich für seinen Vater freute dem es nun gut ging.
Ich neigte den Kopf und er tat es ebenfalls.
Dann ertönte eine schrille Stimme.
"Herus bleib weg von ihnen!"
Eine Frau mit abgeschnittenen Zöpfen rannte mit verquollenen Augen zu dem Jungen und zerrte ihn von mir weg.
Ich sah den Hass in ihren Augen und die Trauer, ich hätte ihr gerne gesagt dass ich nicht schuld war, aber sie brauchte Jemanden, an dem sie den Schmerz auslassen konnte.
"Aber Mutter, sie hat gar nichts..."
Protestierte der Junge und liess sich von ihr mit ziehen, während er seine kleinen Füsse in den Boden stemmte.
Als sie schon beinahe ausser Reichweite waren hörte ich die Frau noch etwas sagen.
"Sie hat deinen Vater getötet. Ihre Leute waren das."
Ich schluckte, es waren kleine unsichtbare Stacheln die sich in mein Herz bohrten.
Dann sah ich geradeaus, Hector neben mir schlief noch, seine Haare waren ebenfalls verkrustet und seine Arme angespannt, selbst im Schlaf.
Shagara, oder wie Malia sie genannt hatte, die alte Frau sass auf einem Baumstamm vor der Glut des Feuers, das noch etwas rauchte.
Sie sah mich unverwandt an und schien zu überlegen, sie wat mir unheimlich und ich starrte sie genauso an wie sie mich.
Dann huschte mein Blick zu Malia, hinter ihr trat Jared aus der Hütte und band sich gerade das Tuch hinter dem Kopf zusammen, sodass ich erneut nur seine Augen sah; als sich unsere Blicke trafen.
Ich sah weg, zu Hector, der mittlerweile den Kopf gehoben hatte und mich beruhigend ansah.
Ich lächelte, das hiess ich versuchte es, doch es misslang mir und nur seine beruhigenden Augen hinderten mich daran los zu heulen.
Ich sah wieder nach vorne, wo nun langsam alles stehen blieb und die Arbeit liegen liess, um sich im Halbkreis auf zu stellen und zu zu sehen was Malia tun würde.
Die beiden Wachen, die sie neben Jared begleiteten achteten streng darauf das keiner der Menschen zu nahe an die Bhana kam, wobei ich wohl nur wusste dass das irgend ein Titel sein musste.
Sie lief auch mich zu, ihr Kleid war sauber und ihre Haare gemacht, ich kam mir vor wie ein schmutziges kleines Ding, ihr gegenüber.
Sie hielt in der Mitte vor Hectors und meinem Pfahl an und musterte uns beide.
Jared blieb etwas hinter ihr stehen, die Wachen seitlich versetzt.
Die Shagara war sitzen geblieben, die Leute hatten ihr respektvoll platz gemacht.
Als sie stehen blieb sank das gesamte Lager kurz auf die Knie, selbst die Kinder ereiferten sich möglichst elegant hinzusetzen.
Malia machte eine Handbewegung und alle erhoben sich wieder, ihr Blick hatte sich auf mich gerichtet und ich erwiderte ihn hasserfüllt.
Danach drehte sie sich um, das Kleid und der Mantel wickelten sich dabei elegant um ihre Beine.
"Ihr alle habt die Geschichte gehört, von Louis Befreiung. Aber wir haben zusätzlich zwei Zerberus People gefangen genommen, die uns gleich sagen werden, wie wir am besten rein kommen um uns zu rächen!"
Sie war lauter geworden und zustimmendes Geschrei ertönte.
Ich sah erschrocken in die Menge, das Wort Rache hatte sie alle wach werden lassen, sie sahen begeistert aus ihre Vergeltung zu bekommen.
Ich schluckte und sah kurz zu Hector der stumm nach vorne sah.
"Leider," fuhr sie fort und sah auf mich.
"Habe ich mitbekommen das sie," sie deutete auf mich.
"Gar nicht zu ihnen gehört sondern selbst eine Gefangene war. Das heisst wir haben keine Verwendung für sie, was mit ihr geschieht wird später entschieden."
Zustimmendes Nicken, keiner schoen ihre Befehle infrage zu stellen.
Vielleicht hatten sie gelernt dass es einfacher für das Gewissen war, nur Befehle aus zu führen und sich einreden zu können das man nicht am Schmerz der anderen schuld war.
Aber auch wenn, ich hatte ihnen nichts getan, aber das Weiss das ich trug war schon Grund genug mich zu hassen.
Das war schon immer so gewesen, warst du Arm, kamst du aus einer anderen Religion warst du gleich ausgestossen, selbst jetzt wo sich die Welt verändert hatte war es noch so.
"du."
Sie stellte sich vor Hector, der regungslos zu ihr sah, keine
Regung in den Augen, nur Ruhe.
"Ich verlange von dir uns alles mitzuteilen was du über sie, ihre Waffen und Geheimgänge weisst, dann verschone ich vielleicht dein Leben."
Sie klang kalt und triumphierend, ihr Gesicht war herablassend, sie war sich die Macht gewohnt, eine Macht die ihr anscheinend zu Kopf gestiegen war.
Ich sah zu Hector und hoffte dass er es einfach sagte.
Er würde sich Schmerz ersparen.
Und mir auch, denn ich wollte nicht sehen wie er leiden musste.
Doch er sah kurz zu mir und dann zu Malia.
"Ich werde niemals etwas sagen."
Er hob den Kopf und sah entschlossen aus, worauf Malia mit zusammen gekniffenen Augen den Kopf neigte.
Bevor sie etwas sagen konnte hatte er weiter geredet.
"Ich fordere einen Zweikampf, bis zum Tod."
Meine Augen weiteren sich.
"Nein."
Flüsterte ich leise und sah ihn fassungslos an.
Wieso tat er das, er wusste doch dass er nicht stark genug war.
Und da ging mir das Licht auf.
Er wollte schnell sterben und das auch noch ohne sein Volk zu verraten.
"Nein Hector bitte nicht."
Flüsterte ich ihm zu, doch er lächelte mir nur sanft zu, sodass mir warm ums
Herz wurde und es gleichzeitig zerriss.
Über Malias Gesicht huschte ein kurzes Lächeln.
"Dein Wunsch sei dir gewährt.
Ich wähle den Obersten Kämpfer des Mondvolkes, Jared als meine Vertretung."
Sie sah zu Jared und er neigte kurz den Kopf, ich konnte ihm nicht ansehen was er dachte, sein Gesicht lag im Schatten.
Ich schloss kurz die Augen aber schwieg, ich hätte nichts ausrichten können.
"Bindet ihn los und gebt ihm ein Schwert."
Malia sah zu den Wachen und sie nickten eilig.
"Ja, Bhana."
Sie gehorchten, sie waren überzeugt dass ihre Aufgabe sie dazu bestimmte das Beste für sie alle zu tun.
Sie bewunderten sie als Anführerin und ich fragte mich wie ein solches Monster so weit gekommen war.
Ich beobachtete wie die Männer mit den schweren Stiefeln, die im Matsch einsanken Hector's Fesseln lösten und er kurz taumelte, bevor er sich aufrichtete und zu mir sah.
Ich hatte das Gesicht schmerzlich verzogen und formte mit den Lippen ein "bitte nicht."
Doch er sah mich nur liebevoll an, wie konnte ein Mensch so viel Liebe in sich tragen?
Er nahm das Schwert, welches ihm entgegengehalten wurde und ich sah dass es viel zu schwer für ihn war.
Doch er liess sich nichts anmerken, hielt den Stahl mit dem abgegriffenen Ledergriff fest und trat etwas vor.
Die Klinge liess er durch den Matsch schleifen und hinterliess eine lange Linie.
Malia gab Jared das Zeichen und er reichte seinen langen Mantel an einen der Wachen.
Er trug darunter nur eine dünne braune Jacke mit einer Kapuze, die er jedoch nach hinten gekippt hatte, um den Bauch einen Lederschutz sowie Gürtel mit einigen Waffen, die ich noch nie gesehen hatte.
Seine Hose hing locker, besass einige Taschen und war genauso schwarz wie seine Haare, die unter dem Sonnenlicht glänzten wie die Federn eines Raben.
Dann trat er vor und stellte sich einige Meter vor Hector auf, seine Haltung locker aber konzentriert, die Augen auf den Jungen vor ihm gerichtet, das schwarze Tuch vor dem Mund wie die anderen Krieger.
Der Mondstein baumelte an der Kette um seinen Hals und unter der Jacke konnte ich seine Muskeln hervor treten sehen, genau we bei Hector, nur dass er sich nun nicht kampfbereit verhielt.
Er zog ein Schwert aus der Scheide und drehte es einige Male in der Hand, bevor er sich etwas vornüber beugte und abwartete.
Hector atmete schwer, bereits jetzt machte sich seine Erschöpfung bemerkbar, doch mit Wut stellte ich fest dass darauf keine Rücksicht genommen wurde.
De beiden verharrten so und die Menge schwieg, alle warteten auf Malias Zeichen.
Diese sah kurz zu mir, einer ihrer Mundwinkel war gehoben und ich sah den Triumph in ihren Augen, als sie sah wie ich litt.
Danach hob sie den Kopf und eine Hand, ihre Finger elegant abgespreizt.
"Beginnt!"

Was denkt ihr wie wird der Kampf verlaufen? Wird Hector sterben?
Ich hoffe dass es euch weiterhin gefällt und es wird noch eine Menge auf euch zukommen, so bin ich ganz darauf gespannt zu sehen was ihr zu dem weiteren Verlauf der Geschichte sagt^^
Love
Tala

Destroyed - Die 7 Völker *pausiert*Where stories live. Discover now