Als Bryan nah genug war, gab Jack ihm eine Faust und spürte wie etwas unter seinen Fingern brach. Bryan brüllte vor Schmerz auf, aber ließ nicht locker, sodass Jack ihm so fest es ging, in den Bauch trat und Bryan ein paar Meter weiter auf den Boden fiel. Er keuchte und hustete. Jack bemerkte, dass sein Gegenüber Blut spuckte.

Erst als beide sich ein wenig beruhigt hatten fiel Jack auf, dass ihm selbst etwas wehtat. Als er an sich heruntersah bemerkte er, dass der Dolch in seinem Unterschenkel steckte.

>> Scheiße <<, flüsterte er und versuchte es herauszuziehen. Jack wusste, dass er viel stärker war als andere und trotzdem kriegte er den Dolch nicht aus seinem Bein. Er konnte spüren, dass dieser sich sehr tief in sein Bein vergraben hatte.

Jack versuchte den stechenden Schmerz zu ignorieren und ging auf Bryan zu, der immer noch auf dem Boden lag.
>> Das hättest du nicht tun soll Frangwrr. <<, sagte er mit einer bedrohlichen Stimme und betrachtete Bryans Gesicht. Seine linken Wangenknochen schienen gebrochen zu sein, sodass sein Gesicht auf der linken Seite wirkte als wäre dort eine Delle.
Wenn er sich nicht irrte war sogar seine obere Hautschicht zerfetzt.

>> Ich hab' s trotzdem getan. <<, erwiderte Bryan grinsend, sodass Jack seine blutigen Zähne sah. Bryan hustete kurz und lachte dann wie ein Irrer.

Jack wusste nicht was er sagen sollte und blieb deshalb still.

>> Es stimmt Srrefta. <<, sagte Bryan dann plötzlich. >> Alles was ich Kim erzählt habe stimmt. Das kannst du mir glauben. <<

>> Rede nicht von Glauben, Bryan. <<, erwiderte Jack. >> Ich glaube dir schon seit langem nicht mehr. <<

>> Ich habe dich noch nie angelogen was sie anging, Srrefta. <<

Jack betrachtete Bryans Gesicht und wusste, dass dieser die Wahrheit sprach. Er kannte seine Augen und seinen Mund wenn er log. Seine Blicke und seine Mimik veränderten sich jedes Mal, sodass er sich verriet.

>> Erinnere dich daran. Ich habe dich noch nie angelogen was sie anging. <<, wiederholte Bryan und hustete dann. Jack erwiderte nichts sondern betrachtete ihn bloß. Er erinnerte sich daran was Bryan gemacht hatte als es Jack damals noch schlechter ergangen war als es Bryan jetzt ging.
Nämlich nichts. Dieser Frangwrr hatte damals nichts unternommen um Jack zu helfen.

Bryan versuchte aufzustehen und kippte wieder um. Kichernd versuchte er es noch einmal und rappelte sich schließlich auf. Blutspuckend stellte er sich vor Jack und sah ihm in die Augen.

Mit einem vernichtenden Gesichtsausdruck erwiderte er Bryans Blick und verzog dabei keine Miene.

>> Du warst schon immer der Ernste, der Korrekte. <<, sagte Bryan grinsend. Er sah aus wie ein besoffener Penner. >> Wie dem auch sei...ich gehe jetzt wieder. <<, verkündete dieser dann und trat einen Schritt zurück. >> Ouu, ich hab dich aber übel getroffen he? <<, fragte er Jack dann und grinste ihn mit seiner aufgeplatzten Lippe an.

Jack erwiderte nichts. Er konnte sehen wie Bryan versuchte seinen inneren Schmerz durch das Grinsen zu verbergen, nur um stark zu wirken. So oft schon hatte er dieses Gesicht gesehen und ihn für vertraut gehalten. Was sich später aber für falsch erwies.

>> Zisch ab Frangwrr. <<, knurrte Jack schließlich und sah ihn mit hasserfüllten Augen an. Bryan versuchte seine Fassade aufrecht zu erhalten, aber Jack wusste bereits dass sie schwankte. Hatte er ihn etwa mit seinen Worten gekränkt? Hah! Lächerlich!

Bryans Gesichtszüge wurden ernst.
>> Du auch. <<, erwiderte er zornig und wandte sich dann zum Gehen.
>> War ein tolles Gespräch! <<, rief er noch sarkastisch und humpelte weiter.

Ohne seinen Blick von ihm zu wenden, versuchte Jack das verdammte Ding aus seinem Bein zu ziehen. Als er es schließlich schaffte, seufzte er innerlich vor Erleichterung und starrte Bryan hinterher.
>> Behalt ihn. <<, flüsterte Jack und warf den Dolch in Bryans Richtung.

Dieser reagierte jedoch zu langsam als er spürte wie etwas an seiner Wange vorbeizischte und vor ihm an der Wand stecken blieb. Bryan versuchte nicht erschrocken zu wirken und lief nach einem kurzen Zögern weiter, um den Dolch aus der Wand herauszuziehen.

Jacks Blut klebte noch daran, genauso wie der weiße Putz von der Wand. Lächelnd drehte Bryan sich um, um Jack etwas zu sagen, doch als er in seine Richtung blickte war dieser nicht mehr zu sehen.

Ohne das Blut abzuputzen, steckte er den Dolch wieder ein und ging grinsend davon.

So als wäre nichts passiert.

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Feis (I) - Feuer und EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt