„Ein Herz, das die Gefahr sieht, schlägt schneller – doch nur wer vorbereitet ist, überlebt."
Ich spürte, wie sich etwas im Wasser verändert hatte, noch bevor wir es aussprechen konnten. Die Strömung war anders, das Meer schien plötzlich angespannter, die Schatten der Tiefen drohlicher. Neteyam und ich schwammen Seite an Seite, doch diesmal war es nicht nur Training, es war Ernst. Ich wusste, dass etwas auf uns zukam, etwas, das uns alle bedrohen würde.
„Y/N... wir müssen es den Eltern sagen", flüsterte Neteyam. Seine Stimme war ruhig, doch ich konnte die Anspannung darin hören. Ich nickte, obwohl mein Herz raste. Ich fühlte seine Hand kurz an meinem Arm, ein kleiner Moment der Nähe, der mich innerlich erwärmte.
Zurück bei den Sully, spürte ich sofort die Schwere der Situation. Jake und Neytiri saßen auf einem Felsen, als hätten sie auf uns gewartet. Neteyam trat vor, ich direkt an seiner Seite. „Wir haben Spuren der RDA entdeckt. Sie rücken näher, und dieses Mal sind sie vorbereitet", begann er, die Stimme fest, doch unter der Oberfläche lag die Besorgnis.
Jake runzelte die Stirn, sein Blick hart. „Wie nah?"
„Zu nah", antwortete ich leise, obwohl ich versuchte, meine Angst zu unterdrücken. „Wir müssen den Clan schützen, sonst..." Ich brach ab, weil die Vorstellung zu schrecklich war.
Neytiri legte ihre Hand auf meine Schulter. „Du hast Recht, Y/N. Wir müssen vorbereitet sein." Ihre Stimme war beruhigend, aber die Anspannung in ihren Augen war unverkennbar.
Die folgenden Stunden waren ein Wirbel aus Planungen, Strategien und Trainings. Die Metkayina halfen uns bei neuen Verteidigungstechniken, wir studierten das Riff, die Strömungen und die Möglichkeiten, uns gegenseitig zu schützen.
Ich übte neben Tsireya und Ao'nung, und diesmal fühlte ich mich stärker. Ich konnte meine Atemzüge länger halten, meine Bewegungen waren geschmeidiger. Ao'nung versuchte mich erneut zu necken, doch ich konterte selbstbewusst. Ein kleiner Sieg, der mich stolz machte, und Neteyam beobachtete mich aus der Ferne, seine Augen etwas weicher als sonst.
Später, als die Sonne tiefer sank und das Wasser in sanften Orangetönen leuchtete, zog ich mich kurz zurück, saß am Rand des Riffs und starrte ins Wasser. Ich fühlte seine Präsenz, noch bevor er sich setzte.
„Du hast Fortschritte gemacht", sagte er, seine Stimme leise, aber voller Anerkennung. Kein Trainingston, kein lehrendes „Du wirst lernen" einfach nur er, der meine Leistung sah. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln.
Er schwieg einen Moment, dann legte er kurz seine Hand über meine. Keine Worte nötig, nur dieser flüchtige Moment der Verbindung. Mein Herz schlug schneller, und ich spürte, dass wir einander immer näher kamen, ohne dass einer von uns es wirklich aussprach.
Die Nacht senkte sich über Pandora, doch der Gedanke an die RDA ließ uns alle wach bleiben. Wir waren vorbereitet, aber das Gefühl von Gefahr lag wie ein kalter Schatten über uns. Ich wusste, dass die kommenden Tage uns alles abverlangen würden. Doch neben der Angst wuchs auch etwas anderes, ein stilles Vertrauen, ein unsichtbares Band, das Neteyam und mich miteinander verband.
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Ende Kapitel 28
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500 Wörter
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Die Verbindung zwischen uns. //Neteyam x Reader // German
FanfictionZwischen zwei Welten gefangen, versucht Y/N auf Pandora ihren Platz zu finden. Doch die Narben der Vergangenheit sitzen tief, auf beiden Seiten. Neteyam, der älteste Sohn des Olo'eyktan, hat gelernt, niemandem mehr zu vertrauen, nachdem Verrat und V...
