Kapitel2

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"Horizon! Der Bus ist da!", schrie George die Treppe hoch.

Genervt mit meiner großen Sporttasche um meine Schulter, und dem großen Koffer in der Hand schleppte ich mich die Treppe  runter.

"Warte ich helfe dir", sagte er und kam mir entgehen.

"Geh weg. Das kann ich selber!", fauchte ich zurück.

Er riss die Hände nach oben und ging rückwärts die Treppe runter.

"Ich bring dich noch eben zum Bus", sagte er und machte mir die Tür auf.

"Ich möchte alleine zum Bus".

"Oh okay. Dann viel Spaß. Bis in vier Wochen", sagte er und vergrub seine Hände in den Hosentaschen.

"Tschüss", sagte ich und ging durch die Tür.

"Horizon?", höre ich es leise hinter mir.

Ich schwieg.

"Was?", kam es dann ungewollt aus mir raus.

"Ich bin nicht ohne Grund wiedergekommenen. Ich habe euch vermisst. Ihr seid meine Familie".

Dieser Idiot.

"Vielleicht hättest du dir das mal denken können, als wir dich brauchten! Du hast uns in der schwersten Zeit verlassen! Mum hatte Krebs und einen Monat vorher ist Dad umgekommen! Ich musste mit allem alleine zurecht kommen!", schrie ich wütend.

"Ja ich weiß, aber sieh es doch mal so, du hast es geschafft das alles alleine zu machen! Mit vierzehn! Und Mums Krebs ist weg", sagte er und lächelte.

"Du blöder Mistkerl! Du weißt doch gar nicht wie das alles war! Geh weg! Ich schaffe das alles hier alleine!", sagte ich und ging zum Bus der vor unserem Haus auf mich wartete.

Ich stieg in den Bus und drücke auf einen Knopf, sodass sich vor mir ein Loch öffnete wo ich mein Koffer und meine Tasche reinschmeißen konnte. Endlich hatte wieder Freiheit um mich rum, und setzte mich auf einen freien Platz.

Ich schaute aus dem Fenster. George war nicht mehr da. War ich vielleicht doch etwas zu grob?

In Gedanken versunken suchte ich meine "nobotions" raus, und hörte Musik. Die beruhigende Stimme von Ed, Sia und weiteren Künstlern ließ mich endlich entspannen. Ich stelle mir schon alles perfekt vor. Ein Leben wie früher, überall Bäume und echte Luft. Ein Traum.

Als ich "Zyklus32" las, wusste ich, dass ich aussteigen musste. Ich holte mir meine Sachen, und rollte sie weg vom Bus.
Ein lautes "tsch" und er fuhr weg.

Ich stand vor einem großen Gebäude. Seine große Fassade strahlte im Glanz der Sonne. Es hatte keine Wände. Das ganze Gebäude bestand aus Glas, und ähnelte einen Wal förmigen Körper. Ich war vorher noch nie hier gewesen. Auf einem Zyklus Urlaub zu machen können sich eigentlich nur die reichen leisten. Meine Mutter hat viel gespart damit ich die Reise mitmachen konnte.

Mit offenem Mund ging ich hinein.
Der Eingang ähnelte einer Konferenzhalle. Geradeaus waren Schalter durch die man durch gehen muss, um an die Teleporter zu gelangen. Rechts und links waren die Toiletten. Das ließ es mich um einiges einfacher machen. Ich ging geradeaus und suchte den richtigen Schalter.

"Zyklus32, c315". Da musste ich hin!
Als ich mich in die Schlange stellte überleg ich einige Zeit vielleicht doch noch zurück zu gehen. Irgendwann war es dann zu spät und ich ging durch den Schalter.
Auf der anderen Seite war ein einfacher großer warte Saal.

Links zog sich der warte Saal noch ins nichts ewig hin, und rechts waren Zimmer, in die nach und nach die verschieden Zyklen aufgerufen wurden.

"28!", höre ich eine Frau in Pechschwarzen Klamotten aus dem Zimmer schreien.

DistrictWhere stories live. Discover now