Kapitel 1

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"Ich werde dich vermissen Horizon ", sagte Annika mit sanfter Stimme. Ihre blonden schulterlangen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Dazu trug sie eine blaue Jeans und ein kurzes geblümtes Oberteil, und ihre weißen Allstars. Sie kramte in ihrem schwarzen Eastpack Rücksack und holte ihren Teleporter raus.

"Ich dich auch, aber ich komme doch schon in 4 Wochen wieder, und danach haben wir noch die ganzen restlichen Sommerferien Zeit über Jungs zu reden, und uns darüber aufzuregen das Jenna und Matt zusammen sind, und dann gehen wir beide zusammen ins Kino, und ...",

"Ja ja ich weiß", unterbrach sie mich bei meiner Aufzählung.
"Aber du hast kein Internet, und dein Somsonphone geht dort auch nicht, also können wir nicht einmal reden oder irgendwie miteinander kommunizieren wenn du dort bist!", sagte sie und wurde rot wie eine Tomate, was ich so an ihr liebte, wenn sie sich aufregte.

"Ich weiß Annika, aber das ist doch der Plan. Einfach mit ein paar neuen Leuten die man kennenlernt so leben wie im 20. Jahrhundert , und nicht in der heutigen Welt! Ich möchte einfach mal auf mich gestellt sein.", sagte ich und guckte auf mein Somsonphone.

15:30 zeige es mir an. In 3h und 30min ginge es los.

"Ich muss jetzt los Horizon ", sagte sie und umarmte mich.
"Ganz viel Spaß", sagte sie, drückte auf einen Knopf am Teleporter und verschwand.
Ich nickte nur noch und ging nach Hause. Ich war wohl einer der wenigsten oder vielleicht sogar die einzige die noch nach Hause ging, und mich nicht teleportierte. Zwar ging das teleportieren schneller, aber ich hatte den Rest des Tages sowieso nichts vor, also ging ich in aller Ruhe los.
Die Autos schwebten durch die Luft. Die Untertassen ähnlichen Fahrzeuge hinterließen nur ein leises Summen. Zwischen den weißen Häusern und Wohnungen hindurch. Die Erde hatte sich verändert. Dennoch leben alle Menschen hier seit über 4000 Jahren.

Als ich in die Handson Street einbog, wusste ich das ich gleich Zuhause war.
Vor unserem Haus war ein schwarzes Gitter, das mit viel verschnörkelten Mustern Versehen war. Der Vorgarten war versehen mit bunten und exotischen Blumen, die einen Sommerlichen Duft von sich gaben. Meine Mutter bestand darauf etwas Farbe in die Stadt zu bringen. Sie hasste es, dass alles weiß war. Ein Bus kam mir entgegen mit der Aufschrift : "Zum pro Zyklus 11".

Wir leben zwar auf der Erde, aber durch die Teleporter kann jeder wann er will in ein anders Land reisen. Um also was neues zu finden um Geld zu verdienen, hat das Kapital herausgefunden wie man auf anderen Planeten leben kann, das ist also unser neuer Urlaub. Die Planeten heißen alle "Zyklus". Inzwischen gibt es Zyklus 1-40. Dennoch wollen sie auf 1200 hinaus. Es gibt "pro" und "Contra" Zyklen. Auf den pro Zyklen kann man normal leben und Urlaub machen. Und die contra Zyklen darf niemand betreten außer die Wissenschaftler die sie erschaffen haben. Deswegen sind diese Planeten höchst gefährlich und dürfen von niemand anderem betreten werden.

Ich fahre auf den "pro Zyklus 32". Dieser Zyklus wurde fertig bearbeitet. Es sieht alles so aus wie im 20. Jahrhundert. Es soll eine Art Camping Urlaub werden. Die, die auf diesem Zyklus waren, sind der Meinung, dass es eine Mischung aus dem früheren Schweden und Norwegen ist.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als ich ein lautes Klirren aus unserem Haus hörte.

Die große Palme vor unserem Haus wehte in einem leichten Wind. Mum bekam sie zu ihrem 34. Geburtstag und inzwischen war unsere Palme schon ein ganzes Stück gewachsen. Sie strahlte in voller Pracht und ihre grünen Blätter, passten perfekt zu den weißen Häusern in unserer Straße.

Ich kramte meinen Schlüssel aus der Tasche, und schloss die Tür auf.
Unser Haus hatte eine kleine Eingangshalle mit Fliesen und einem kleinen Kronleuchter. Rechts in der Ecke stand eine Kommode mit bunten Blumen. Links in der Ecke war eine Art Sitzbank, und rechts neben mir unsere Garderobe.
Ich setzte mich hin und zog meine Schuhe aus.

"Mum? George? Ist jemand zuhause?" Brüllte ich durch das Haus.

"Wir sind in der Küche Schatz!", kam es zurück.

Ich hing meine Jacke über die Treppe die links von der Eingangstür war, und ging geradeaus in unser Wohnzimmer. Es hatte weiße Wände, wie der Rest des Hauses. Die ganze Wand vor mir war verglast. Links ging es zum Fernseher und zum Sofa. Daneben stand der Ezekulator (ein Gerät zum teleportieren).

Rechts war unser silberner Esstisch mit den weißen Holzstühlen. Dahinter die Küche mit Mum und George, meinem drei Jahre älterem Bruder der vor einem Monat achtzehn geworden war.

"Da ist ja meine kleine Prinzessin. Und? Wie war dein letzter Schultag?" Fragte sie.

"Ganz okay" antwortete ich kurz.

Es ist eigentlich nichts spannendes passiert. Wir bekamen unsere Zeugnisse und durften gehen. Als letzten Schultag könnte man sowas eigentlich nicht bezeichnen.

"Was gibt's zu essen ?", fragte ich mit einem Blick in die Schüssel.

"Nudelsuppe. Ich bin eben erst von der Arbeit gekommen. Tut mir leid mein Schatz. Ich muss auch gleich wieder los und komme wahrscheinlich erst um zehn wieder. Ich versuche aber da zu sein wenn du abgeholt wirst okay?", fragte sie mit leiser Stimme.

"Ja Mum, mach dir kein Stress, alles ist gut. Soll ich noch was erledigen ? Einkaufen? Putzen?", fragte ich sie.

Mir war klar, dass sie "Nein" sagen würde, aber ich wusste wie viel sie noch machen musste und ich wollte nicht daran denken wie es ist, wenn ich die nächsten vier Wochen nicht hier bin. George wohnt jetzt woanders und ist nur heute und über Nacht hier.

"Nein Danke Schatz. Pack du deine restlichen Sachen und mach dich fertig. Du wirst in 3 Stunden abgeholt!", sagte sie.

Ich widersprach ihr nicht, da ich wusste das es nichts bringen würde. Also nickte ich nur, nahm mir den Teller Suppe, und setzte mich an den Tisch.

"Hi", sagte George zu mir.

Ich ignorierte ihn.
Ich war immer noch sauer auf ihn.
Vor einem Jahr war er einfach abgehauen, hatte meine Mutter und mich eines Nachts im Stich gelassen. Und vor einer Woche stand er wieder vor der Tür um sich zu Entschuldigen.

Vor ihm lag eine kleines Päckchen. Ich schlürfe an meiner Suppe und starrte es an.

"Es ist für dich. Ein kleines Geschenk", sagte er leise und starrte auf seinen Teller.

"Nein Danke!", fauchte ich ihn an.

"Pack es aus liebes. Du kannst wenn du willst danach immer noch sauer auf ihn sein", sagte Mum und nahm meinen inzwischen lehr gegessenen Teller.

Beleidigt griff ich das Päckchen und machte es vorsichtig auf.
Ich traute meinen Augen nicht! Es war der neuer Teleporter009! Dieser war erst vor zwei Wochen auf den Markt gekommen!

Sein rundes silbernes Gehäuse war im Gegenteil zu dem alten Teleporter sehr modern und schick. So wie jeder Teleporter ist es ein Kreis. Aber er hat zwei Knöpfe an beiden Seiten.
Als ich auf den rechten Knopf drückte, sah ich ein Hologramm von mir wie ich vor einem Tisch stand und mein Hologramm ansah.
Als ich auf den andern Knopf drücke, fing der Teleporter an zu schrumpfen und zu einem Ring zu werden. Das war neu. So könnte man ihn immer tragen und musste das sperrige Ding nicht immer in die Tasche quetschen, denn es ist Pflicht ihn Tag und Nacht an sich zu haben.

Ich war einfach baff.

Ein kleines "Danke", kam aus meinen Mund, dann griff ich den Ring, und verschwand auf mein Zimmer.

DistrictWhere stories live. Discover now