Prolog

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Der Mann schritt zügig auf das große Manor vor ihm auf dem Hügel zu. Es ragte weit über allen anderen Häusern von Little Hangleton hinaus.

Sein dunkler Umhang flatterte wie eine Fledermaus hinter ihm her.
Es war nur ein kurzer Fußmarsch von der Stelle, an die er appariert war, bis zum großen Haus.

Je näher er dem majestätischen Anwesen kam desto größer wurde seine Unsicherheit.
Eine Eule hatte ihm den Brief des Dunklen Lords überbracht, in dem es geheißen hatte, er wolle ihn alleine sprechen und es sei äußerst wichtig.

Aber was wollte der Meister der Macht von ihm alleine. Hatte er herausbekommen, dass er als Doppelargent arbeitete.
Er ließ das eiserne Tor hinter sich und verbarg den seine Emotionen hinter seiner unsichtbaren Maske, wie er sie immer in Hogwarts aufsetzte.

Im Haus war es kalt und dunkel, doch er wusste, wo ihn sein Meister erwartete.
»Severus, wie schön, dass du mir die Ehre erweist!«, begrüßte Voldemort ihn.
»Mein Lord«
Er verbeugte sich kurz.
»Setz dich hierher!«, wies ihn der Dunkle Lord an.
Er setzte sich.
»Ich habe nicht viel Zeit, deshalb komme ich gleich zum Punkt. Viele Todesser sind mir nicht ganz so treu ergeben, wie ich es möchte, das ist mir schon bei meinem Aufstieg aufgefallen, aber da saßen einige ihre Treue zu mir noch in Askaban ab. Nun sind leider auch nach dem Sturz des Gefängnisses nicht besonders viele beim Ministeriumskampf gewesen! Und die wenigen, die dort waren, haben alles, was man vermasseln konnte, tatsächlich auch vermasselt.«

Er fixierte Severus mit seinen roten Augen, der allerdings keine Miene verzog.
»Jetzt ist es an der Zeit neue Mitglieder zu rekrutieren und deshalb bist du hier.«
»Mein Lord, ich war euch immer treu!«
Er lachte kurz auf. Es war ein kaltes Lachen.
»Severus, was meinst du wie viele meiner *treuen* Untertanen das auch gesagt haben.
Du musst deine Treue erneut unter Beweis stellen und hier kommt deine Tochter ins Spiel.«

»Was ist mit Josephine, mein Lord?«, fragte Severus verbarg allerdings seine Emotionen.
Er liebte seine Tochter, doch in den Augen des Dunklen Lords machte Liebe schwach und Schwäche war zu nichts zu gebrauchen.
»Nun Severus, da ich meine Reihen säubere fehlen an allen Ecken und Enden fähige Todesser. Josephine ist, wie ich durch zuverlässige Quellen erfahren habe, eine sehr begabte und mächtige Hexe und somit genau die Sorte Todesser, die mit fehlt. Und wie sagt man so schön, wie der Vater so der Sohn«
Er lachte kurz auf. Severus konnte diese Erheiterung nicht teilen, an dieser Situation war nichts lustig.
Josephine, eine Todesserin? Nein, das würde er nicht zulassen. Das konnte er nicht zulassen.
Er hatte sie all die Jahre gut rausgehalten, sie nicht mal erwähnt und gehofft damit durchzukommen und sie in nichts reinziehen zu müssen.
»Nein mein Lord. Das werde ich nicht zulassen!«, sagte er bestimmt und direkt.

Wieder lachte der Dunkle Lord sein kaltes und herzloses Lachen.
»Severus du glaubst doch nicht ernsthaft, das entscheiden zu dürfen. Josephine wird eine Todesserin, oder sie stirbt und du gleich mit ihr.«
»Das ist nicht fair, mein Lord.«
»Das Leben ist nicht fair, Severus, wie du selbst doch eigentlich am besten weißt.
Du hattest ein recht bequemes Leben, als Spion in Hogwarts, das ist den anderen Todessern durchaus aufgefallen, während sie ihr Leben für mich riskiert haben, konntest du auf der faulen Haut liegen und dich als Lehrer in Hogwarts ausruhen.
Du wirst fünfzehn Jahre treue Dienerschaft erneut unter Beweis stellen müssen.«
Er sah, dass es keinen Ausweg aus der Situation gab. Doch wer wollte so etwas entscheiden.

Entweder starb Fine und er gleich mit ihr, oder ihr Leben war ab jetzt zerstört.
»Ich gebe dir zwei Tage Zeit über die Entscheidung nachzudenken. Solltest du dich dafür entscheiden, dass Josephine eine Todesserin wird, findet Mittwoch nächste Woche die Zeremonie hier im Malfoy Manor statt.
Und ich kann dir auch gleich sagen, dass deine Tochter eine Aufgabe zu lösen haben wird, die mir leider oft misslungen ist.
Josephine wird Dumbledore töten müssen und das innerhalb des nächsten Jahres«
Er erlaubte sich eine kurze Pause, um Severus' Gesichtsausdruck zu sehen, der sich allerdings weiterhin unter seiner Maske verbarg.
»Natürlich bin ich nicht herzlos. Sie wird diese Mission nicht alleine bestreiten müssen, der Sohn von Lucius, Draco Malfoy wird auch rekrutiert und ihr bei dieser Aufgabe helfen.
Denk gut darüber nach Severus.«
Er nickte und stand dann auf.
Unter den Blicken seines Meisters ging er zur Tür und trat in die kalte, düstere Abendluft hinaus.
Er fühlte sich leer und ausgelaugt. Seine einzige Tochter sollte eine Todesserin werden und Dumbledore töten.
Das würde sie niemals schaffen.
Josephine war keine Mörderin.
Immerhin konnte er ihr im Schloss heimlich unter die Arme greifen und sie ein wenig beschützen, doch das war nur ein schwacher Trost.
Er brauchte jetzt erstmal einen Ort, wo er ungestört nachdenken konnte und er wusste schon ganz genau, wo dieser Ort war.

Er saß seine Beine eng umschlungen, vor dem Grab der verstorbenen Mutter von Fine.
Vor ihrem Tod, hatte er ihr versprochen alles für sie zu geben; sie vor *ihm* zu beschützen, und jetzt stellte sich heraus, dass er gescheitert war.
Natürlich konnte er Fine nicht sein Leben lang vor allem und jedem beschützen. Aber wenigstens diesen Schutz hätte er ihr gerne gewährt.
Es war eisig kalt auf dem dunklen Friedhof und Fine würde ihn bestimmt schon vermissen, es war schon mitten in der Nacht, aber er konnte nicht so zu ihr zurückkehren, und so verharrte er am Grab und sah in den fernen Himmel.
Sie würde ihn jetzt sehen und ihm beistehen, er spürte, dass sie bei ihm war und dass sie ihn unterstützte in der schweren Zeit die auf ihn zukam. Sie vertraute ihm und verstand seine Entscheidung.

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⏰ Last updated: Jun 20 ⏰

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