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Ich blinzelte auf und sah wie das Sonnenlicht durch das Fenster schien. Durch die großen und sauberen Fenster. Es waren definitiv nicht die Fenster meiner Wohnung. Verwirrt wollte ich mich aufsetzen, doch fluchte auf, weil ich merkte, dass mein linker Arm am Bett fest gekettet war. "Was zum?", ich hob meine Decke etwas an und merkte, dass ich nur Unterwäsche an hatte. "Oh verdammter Mist!", zischte ich wieder und sah nach rechts. Jason. Unterwäsche. Mein Boss. "Mist", zischte ich ein letztes mal und klatschte mir auf den Kopf. Was war nur geschehen? Hatte ich letzte Nacht etwa Sex mit meinem Boss? Ich ließ meinen Blick auf seinen Wecker gleiten und sah, dass es schon 7 Uhr war. Verdammt. "Keine Sorge, wir hatten keinen Sex, wenn doch, hättest du es gemerkt", nuschelte Jason neben mir und setzte sich grinsend auf. "Wieso bin ich angekettet?", fragte ich ernst und wischte mir übers Gesicht. "Weil du weg laufen wolltest. Du hast dich auch ausgezogen. Es war echt schwer dir zu wiederstehen", antwortete er verschlafen, seine Stimme war ganz rau. Ich verdrehte nur meine Augen und suchte nach einem Schlüssel auf dem Nachttisch. Ich fand einen und befreite mich.
"Ich gebe dir Klamotten. In dem Kleid kannst du nicht bei der Arbeit aufkreuzen, auch wenn ich dein Chef bin, es ist nicht gut", sagte Jason und stand auf. Ich hatte den Blick auf seinen tätowierten Oberkörper. Er war sehr durchtrainiert. Als ich aufstand, merkte ich, dass ich hier nur in Unterwäsche vor ihm stand und versuchte mich so gut zu verdecken wie es ging, doch er sah mich trotzdem an. "Keine Sorge, du bist nicht die Erste Frau, die ich nackt sehe". er zwinkerte mir zu und drückte mir eine Jogginghose und ein Shirt in die Hand. "Nette Höschen, wobei ich eher dachte du würdest Oma Slips tragen", meinte er amüsiert und sah extra zu meinem Unterkörper. "Du kannst mich mal", zischte ich und versuchte ihm nicht meine Kehrseite zuzuwenden, denn dann würde er mich wirklich nackt sehen. Ich zog schnell die Klamotten an und ging in sein Bad. In sein wirklich edles Bad. Dort schminkte ich mich ab und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz. Danach verließen wir sein Penthouse.
"Wieso hast du mich nicht nach Hause gebracht?", fragte ich ihn, worauf er nur auf die Straße achtete und fragte: "Woher sollte ich wissen, ob du brav zuhause bleibst?". Verwundert sah ich ihn an. "Wo hätte ich denn hingehen sollen?", fragte ich, aber er zog nur eine Augenbraue hoch. "Du warst betrunken wie ein Baustellenarbeiter", sagte er, worauf ich nur leicht kichernd den Kopf schüttelte. "Wie gefällt dir dein Job?", fragte er mich, worauf ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Fantastisch", sagte ich schnippisch und verkniff die Augen. "Freut mich. Ich finde ich sollte ein gutes Verhältnis zu meiner Assistentin haben", meinte Jason nur und parkte auf seinem Parkplatz. "Was werden wohl die Leute denken, wenn wir zusammen aus deiner Kutsche steigen?", fragte ich grinsend, ich wusste, dass er nicht gerne mit Frauen gesehen wird. "Ich bezahle diese Leute, die werden nicht ein Wort sagen", sagte er bloß und stieg aus dem Auto. "Guten Morgen Mr. McCann, guten Morgen...Liv". Ein Kollege musterte mich skeptisch und sah uns nach. Mir war das allerdings egal. Wenn die nur wüssten, was ich heute Nacht alles durchgemacht hatte.

Als jeder an seinem Tisch saß, hörte ich ein dumpfes Klopfen an der Tür. Da es meine Pflicht war, stand ich auf, um die Tür zu öffnen. Ein junger Mann lächelte mich an. "Guten Morgen, ich bin Olivia Brown, was kann ich für Sie tun?", stellte ich mich vor und hielt ihm die Tür auf, er sagte: "Ich habe einen Termin bei Mr. McCann. Ich glaube wir beide haben telefoniert". Verdammt. Name, name, name? An dem Tag habe ich so viele angerufen. Adam? Arnold? Alex? Ja! Bingo! Nachname? Verdammt. Alex... verdammt wie hieß er. "Kommen Sie rein", ich ging zur Seite und gin an Jasons Tisch. "Dein 12:30 Uhr Termin ist hier Jason", gab ich ihm Bescheid und setzte mich wieder an den Tisch. Ich erstellte Jasons Terminkalender für die nächsten Wochen und lauschte unaufällig dem Gespräch. "Du hast dich ordentlich aufgebaut Jason", meinte Alex, dessen Nachname ich vergessen hatte und setzte sich zu ihm. "Danke Mann. Was geht bei dir so?", fragte Jason und setzte sich ebenfalls. "Du wirst es mir zwar nicht glauben, aber ich werde heiraten". "Du willst mich verarschen", sagte Jason amüsiert, worauf ich neugierig weiter tippte. "Nein, ich sag doch du wirst mir nicht glauben. Sie heißt Susanna". Susanna also. "Oh man, du bist am Arsch. Das wars jetzt mit unseren Wochenendausflügen". meckerte Jason, worauf ich mich am Kopf kratzte und ihm so gerne eine Verpassen würde. Er benahm sich so, als wäre die Ehe etwas schreckliches und jeder Mann würde sterben, sobald er einen Ring am Finger hatte. "Machst du dir gar keine Sorgen wegen deiner Assistentin?", fragte Alex überrascht, worauf ich die Lauscher noch mehr spitzte. "Nein, sagen wir es mal so. Sie ist meine ganz persönliche Assistentin", erklärte Jason, worauf Alex wissend lachte. "So ist das also, woher wusste ich das? Du nimmst dir immer was du willst", sagte Alex, worauf ich schnaubte und fassungslos den Kopf schüttelte. Icch würde das ganz schnell wieder ändern.

"Jason, es hat mir viel vergnügen bereitet, dein neues Ich zu treffen", trällerte Alex, worauf ich innerlich die Augen verdrehte und weiter irgendwas in den Computer tippte. "Wir sollten mal wieder nach Vegas, ich vermisse die Zeit", sagte Jason und stand auf, um seinen Kumpel zur Tür zu bringen. "Auf jeden Fall, vielleicht als Junggesellenabschied", schlug Alex vor, dann grinste er mich kurz an, worauf ich ihm ein gefälschtes Lächeln zu warf und weiter arbeitete. "Dein 14:30 Termin ist gleich da", wies ich Jason hin und stand auf, als ich ein Klopfen hörte.
Diesmal war es wieder ein Mann. "Olivia Brown, was kann ich für Sie tun?". Der Mann war älter und musterte mich von Oben bis Unten. "Wer sind Sie denn?", fragte der Mann verwirrt, ich versuchte mich zu beherrschte und sagte: "Ich bin Mr. McCanns Assistentin, Sie haben bestimmt ein Termin", sagte ich gespielt und ließ ihn vorbei gehen. "Sie sind gerade mal so alt wie ein Teenager", stellte er fest, worauf ich den Mund spitzte und einfach zu Jason ging. "Dein 14:30 Uhr Termin ist da", sagte ich schnippisch und ging zu meinem Schreibtisch zurück. "Jason, du solltest deine Angestellten mal erziehen", lachte der Mann und trat ein. "Das sollte ich wirklich", sagte Jason so laut, dass ich es auf jeden Fall hörte und sah mich dann kurz an. "Du kannst gehen", sagte er und sah wieder zu seinem Mandanten. Ich atmete erleichtert aus und stürmte so schnell ich konnte aus der Kanzlei.

My new Job - Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt