Kapitel - 11

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Zuerst waren es nur sone Art 'Schrammen' am Arm, ganz kleine, die man nicht mal war nahm. Im ersten Moment fand ich das total sinnlos und ließ es wieder, doch ein paar Wochen später ging es mir sehr schlecht.
Die Freundin mit der ich Streit wegen Elias hatte, war erneut in ihn verliebt. Da ich ja eine gute Feundin sein wollte, erzählte ich ihr nichts von meinen Gefühlen zu ihm und half ihr durch diese 'Phase'. Sie zeigte mir Chatverläufe die darauf hindeuteten, dass auch er wieder Gefühle für sie hatte. Das zerstörte mich komplett. Als sie mir diese Bilder schickte und ich diese traumhaften Nachrichten laß, war ich so wütend und traurig zugleich. Das was ich da laß, genau davon hatte ich immer geträumt. Dieser Traum ging in Erfüllung, doch nicht für mich, sondern für sie.

Ich schnitt für meine Verhältnisse sehr tief. Nicht in meinen Arm, wo jeder Idiot es sehen konnte, sondern unten an mein Bein. Ganz viele kleine Schnitte. All die Wut und Verzweiflung ließ ich an mir aus, an meiner Haut, mit einem Rasiermesser.
Ich erzählte meiner besten Freundin von den Schnitten und dem Selbsthass und Gott sei Dank war sie für mich da. Sie half mir irgendwie sehr, nur schon alleine durch's zuhören. Na klar Schnitt ich mich öfter nochmal, aber das geschah eher selten und wenn, nur ganz wenig.
Mein Selbsthass zerfraß mich jedoch mehr und mehr. Meine Haut gefiel mir nicht, meine Haare waren zu kaputt, ich war zu fett. Ich war einfach nicht genug.
Ich durchsuchte in jeder freien Sekunde meine Haare nach Spliss. Anstatt zu meiner Oma zu gehen (die Frisösin war) um mir die Spitzen schneiden zu lassen, riss ich jedes kaputte Haar raus oder schnitt die kaputten Stellen sorgfälltig ab. Es war wie ein Zwang. Ständig fummelte ich in den Haaren rum und konnte es nicht ertragen auch nur mit einem einzigen kaputten Haar rumzulaufen. Dabei war ich es, die kaputt war.

Mein Leben mit DepressionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt