18.07.2011
Ich hatte es gestern doch nicht mehr geschafft, die ältere Eleanor auszufragen. Meine Großeltern väterlicherseits hatten darauf bestanden, dass ich sie besuchen komme. Und wie üblich hieß das, dass auch sämtliche Tanten und Onkels zusammengetrommelt wurden, um meinen Geburtstag nachzufeiern. Ich wurde also den halben Nachmittag von den Erwachsenen über die Uni ausgefragt und den Rest der Zeit durfte ich meine kleinen Cousins Colin, Eric, Mia und Timothy unterhalten. Leider hatte Emily keine Zeit und konnte mir nicht helfen, diese Rasselbande im Zaum zu behalten. So gerne ich Kinder auch mochte, irgendwann wurden die vier immer anstrengend. Musste wohl daran liegen, dass sie die gleichen Gene in sich trugen wie ich. Jedenfalls kam ich abends so erschöpft nach Hause, dass ich viel früher als gewöhnlich ins Bett fiel, obwohl ich eigentlich darauf brannte, noch einmal mit Eleanor zu schreiben, sofern ich von dem Chat tatsächlich nicht nur geträumt hatte.
Heute war Montag und ich stand an dem ersten richtig heißen Tag seit langem in dem wohl dunkelsten Laden Londons, um T-Shirts, Hosen und was die Shopperherzen sonst so begehrten zu verkaufen, während draußen die Sonne schien. Mein Vertrag machte es mir möglich, sowohl in Hollisterläden in London als auch in Manchester zu arbeiten.
An Tagen wie diesen beneidete ich Ella um ihren Job als Badeaufsicht im Freibad. Und das, obwohl sie sich immer wieder darüber beschwerte, dass ihr an leeren Tagen langweilig war und volle Tage zu viel Stress mit sich brachten. An heißen Tagen war es zu heiß und an kalten zu kalt. Hauptsache, es gab etwas zu nörgeln. Sie ist aber nicht die Drama-Queen unter uns, die Rolle hat Lani schon ergattert. Ella zufolge war das Spannendste an ihrer Arbeit die ganzen Tattoos der Leute. Ich mochte Tattoos. Vielleicht würde ich mir irgendwann auch mal eins stechen lassen. Aber wenn, dann nur ein kleines.
Ella ärgerte sich auch immer wieder darüber, dass sich nur wenige wirklich heiße Typen in das Schwimmbad verirrten und sie höchstens manchmal von „semi-geilen" Jungs die Handynummer zugesteckt bekam. Ihr Wort, nicht meins. Man könnte jetzt meinen, sie wäre die Oberflächlichkeit in Person, aber der Eindruck täuschte. Sie war nur manchmal eine Spur zu direkt und ihre Aussagen kamen etwas hart rüber. Das lag daran, dass sie ihre besten Seiten für ihre engen Freunde aufhob, zu welchen ich zum Glück dazugehörte.
Das mochte zwar klingen, als wäre ich von seltsamen Menschen umgeben, aber das stimmte nicht ganz. Ich gesellte mich einfach gerne zu Gleichgesinnten. Himmel, ich hatte meine Mädels so gern! (Und Max natürlich auch, ich bezog ihn bei „meine Mädels" immer mit ein. Der aaaarme :( )
Die Arbeit war heute ziemlich ereignislos, ich ärgerte mich nur, dass ich von dem schönen Wetter leider nicht viel hatte. Am späten Nachmittag, kurz bevor ich frei hatte, meinten zwei verwöhnte Gören jedoch, einen Tisch mit Shirts darauf zu einem Wühltisch umgestalten zu müssen. War es wirklich so schwer, die richtige Größe vorsichtig herauszunehmen?
Nachdem ich die T-Shirts geordnet, gefaltet und nach Größe sortiert wieder an ihren ursprünglichen Platz gelegt hatte, konnte ich mich endlich mit Lucy und Lani treffen. Bei Starbucks, wo auch sonst.
„Oh, da bist du ja, El. Ich hab dir schon mal nen Frappuchino geholt."
„Danke, Lani. Ist Lucy noch nicht da?"
„Nein, ich schätze mal, sie ist noch damit beschäftigt, One Direction-Videos zu schauen", lachte sie spöttisch. „Oh warte, du bist ja auch ein Fan. Tschuldigung." Ihre aufgesetzte Unschuldsmiene verriet, dass es ihr kein Bisschen leid tat. „Heeey, das habe ich gehört", rief Lucy, die in diesem Moment auftauchte. „Ich bin nicht deswegen zu spät aber wenn du schon von One Direction sprichst..."
„Nein! Bitte nicht! Ich hätte damit nicht anfangen sollen..." Lani teilte meine und Lucys Begeisterung für die Band aus x-Factor nicht wirklich. Lucy war mit ihrer Fangirlerei aber auch wirklich ein Extremfall, da verstand ich es, dass man genervt sein konnte.
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Messages from my Future-Me
Fanfiction„El... du darfst auf keinen Fall zu diesem Treffen gehen!" „Wieso denn nicht? Wenn Steve mir doch die Chance gibt, ein Mitglied meiner absoluten Lieblings-Boyband kennenzulernen, kann ich unmöglich ablehnen!" Als Eleanor nach der Trennung von Louis...
