Prolog

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15.07.2015

Mich in Louis Tomlinson zu verlieben, war eins der leichtesten Dinge in meinem bisherigen Leben gewesen. Wir hatten so viel gemeinsam und ergänzten uns perfekt. Er war die Pfefferminze zu meinem Tee. Coca zu meiner Cola. Vor allem aber der Schlüssel zu meinem Glück.

Umso härter war für mich deshalb die Zeit seit unserer Trennung. Kein einziger Tag war vergangen, an dem ich nicht an ihn denken musste. Alles erinnerte mich an ihn. Ich konnte ihm nicht mal aus dem Weg gehen, er war schließlich Louis Tomlinson und weltbekannt. Zuerst verurteilte ich mich selbst dafür, dass ich damals so naiv gewesen war und tatsächlich geglaubt hatte, eine Beziehung mit einem Popstar könnte ewig halten. Die Entfernung hatte mir schon immer zu schaffen gemacht. Außerdem war ich sauer und enttäuscht von Louis, weil er sein Singleleben in vollen Zügen zu genießen schien. Ich dachte, er würde mich vermissen, aber nein, er turtelte schon gleich mit den nächsten Mädels rum. Inzwischen vermutete ich, dass ich mich einfach ärgerte, dass ich im Gegensatz zu ihm nach über vier Monaten immer noch nicht darüber hinwegkommen konnte. Auch wenn ich der Öffentlichkeit das Gegenteil vorgab.

„Erde an Eleanor! Wo bist du bloß wieder mit deinen Gedanken?" Danielle winkte mit einem White Chocolate Mocha Frappuchino vor meinen Augen und setzte sich mir im Starbucks gegenüber. Ich nahm mein Lieblingsgetränk entgegen. „Danke."

„Also... was machen wir heute? In den Park gehen und Pärchen mit Jelly Beans abwerfen?", schlug sie vor. Ich grinste. „Hast du nicht vielleicht etwas Größeres und Schwereres dabei? Backsteine oder so." Ich hatte zwar einige Freunde, aber Danielle war die einzige, die meine Situation wirklich verstehen konnte. Sie war mir richtig ans Herz gewachsen und ich war so froh, dass wir Kontakt gehalten hatten.

Wir gingen tatsächlich in den Park, verschonten unsere Mitmenschen jedoch vorerst vor unseren mutwilligen Attacken. Weder Danielle noch mir war nach einer Anklage zumute. Stattdessen gesellten wir uns zu ein paar entenfütternden Omis und redeten über Gott und die Welt. Gut, über Gott und die Welt redeten wir zwar auch, aber hauptsächlich ging es doch um unser Leben in letzter Zeit. Wir sahen uns ja leider nicht jeden Tag.

Gegen Abend dieses schönen Sommertages ging ich Dank Dani wesentlich besser gelaunt nach Hause. Das änderte sich an der nächsten Kreuzung jedoch schlagartig. „Eleanor Calder!", rief eine Frau, die eindeutig eine Reporterin sein musste. „Sagen Sie, wie geht es Ihnen?" Wow, sie machte ja tatsächlich einen auf freundlich. „Gut", murmelte ich und ging an ihr vorbei. Als ob es sie wirklich interessierte. Niemand interessierte sich dafür, wie es mir ging, alle wollten nur Informationen über Louis. Natürlich begegnete ich aber auch manchmal Fans, mit denen ich ein angenehmes Gespräch führen konnte. Was man von Reportern leider nicht behaupten konnte.

„Stimmt es, dass Sie einen neuen Freund haben?", rief sie mir hinterher. Ich tat so, als hätte ich nichts gehört und setzte meinen Weg fort. War es wirklich so abwegig, dass Jungen und Mädchen einfach nur miteinander befreundet waren? Zwischen Max und mir würde in hundert Jahren noch nichts laufen. Und ich hatte keine Ahnung, wen sie sonst gemeint haben könnte.

Als ich später müde im Bett lag, freute ich mich schon auf den nächsten Tag. Seit einigen Jahren hatten meine besten Freunde und ich die Tradition, bei unserem Lieblingschinesen essen zu gehen. Selbst Louis hatte daran nichts ändern können... Louis. Ich dachte schon wieder an ihn. So schön die Zeit mit ihm auch war, es ist doch auch einiges schwieriger geworden. Es verging kaum ein Tag, an dem ich nicht von irgendwem erkannt wurde. Und es war verletzend, wenn ich dabei nicht selten auf „Louis' Ex-Freundin" reduziert wurde. Ich hatte schließlich auch einen eigenen Charakter. Wobei ich allerdings zugeben musste, dass The Trend Pear ohne ihn wohl kaum einen so leichten Start gehabt hätte. Vielleicht sollte ich ihm dafür einmal danken.

HALT, STOP! Eleanor, du wirst ihm jetzt nicht danken, du wirst ihn jetzt nicht kontaktieren und du wirst erst recht nicht die ganze Nacht an ihn denken und wegen ihm nicht schlafen können.

Manchmal wünschte ich, ich hätte ihn nie kennengelernt.

Bevor ich endgültig schlafenging, sah ich noch einmal auf meinen Wecker. Es war bereits nach Mitternacht.

Happy Birthday, El.


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Messages from my Future-MeWhere stories live. Discover now