Kapitel 4

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Wir rennen einige Minuten und kommen bei einem großen Haus an. Das Haus ist elegant, etwa 100 Jahre alt und es hat der Etagen, einen rechteckigen Grundriss, harmonische Proportionen und einen verblichenen weißen Anstrich. Seine Türen und Fenstern sind entweder originalbelassen oder perfekte Kopien. „Das Haus ist der Wahnsinn", staune ich und betrachte es genau. Man kann einen großen Rasen entdecken und ich lächle. „Ja, komm wir zeigen dir dein Zimmer. Alice wird die ganze Zeit bei dir bleiben oder es wird Rosalie kommen. Kommt ganz darauf an. Wir gehen einmal die Woche jagen, Donnerstag. Ehm... Es werden NUR Tiere gejagt, wir sind in unserer Art die „Vegetarier". Wenn du abhaust, wird es ungemütlich. Wir sind eine Familie, das heißt du wirst ab heute auch Esmes und Carlisles Tochter sein, somit auch unsere Schwester. Die Ausweiße bekommst du noch", erklärt mir Edward, als wir noch immer draußen stehen. Ich nicke bedächtig und schaue ihn an. „Warte, wir gehen nur jeden Donnerstag jagen?", frage ich etwas panisch. „Ja", antwortet mir Alice. „Okay, ich werde es schaffen", sage ich und versuche positiv zu denken. „Welcher Tag ist heute?", frage ich. „Dienstag", antwortet mir Jasper. „Okay, komm gehen wir in dein Zimmer", sagt Alice und geht ins Haus. Ich folge ihr und schaue mich um. Für ein Haus voller Vampire ist es hier sehr hell und offen. Eine Seite des Hauses ist mit Glas besetzt, man kann bis zu einem Fluss sehen. „Kommst du?", höre ich Alice fragen. Schnell folge ich ihr in den ersten Stock.

Mein Zimmer ist am Ende des Flurs rechts. Alice öffnet die Türe und ich trete ein. Das Zimmer ist groß, hat zwei Fenster mit Vorhängen, einen Schrank und ein großes Bücherregal. Es steht alles so am Rande, damit man mehr Platz hat. „Wow, danke", meine ich erstaunt und gehe rein. Ich öffne den Schrank und staune nur noch mehr. Alles voller Kleidung und ganz unten ist ein eigener kleiner Raum mit einen Radio und CDs. Ich bücke mich und schaue die CDs durch. „Ich weiß, dass du sie mögen wirst", sagt Alice grinsend. Alice packt mich am Arm und lächelt mich an. „Also, willst du tanzen? Ich meine, herausfinden was du tanzt", meint Alice und schaltet den Radio an. Es läuft der Song „Problem von Ariana Grande" und ich grinse. Dieses Lied gefällt mir und ich tanze einfach das was mir einfällt. Es sind richtige Hip Hop und Breakdance Schritte, die ich tanze und auch etwas von Ballett ist dabei. Am Ende des Songs höre ich auf und Alice klatscht erfreut. „Das war gut. Sehr gut. Carlisle und Edward kommen in wenigen Minuten und wollen mit dir reden. Währenddessen kannst du dich umziehen", meint Alice und geht kurz aus dem Zimmer.

Nina. Jetzt hättest du die Chance abzuhauen. Nein, ich muss hier bleiben. Ich begebe mich aus dem Zimmer und gehe langsam, aber leise die Stiegen runter. „Carlisle, ich glaube, dass das mit Nina nichts wird. Sie ist schon fast ein Rippah und ich glaube kaum, dass sie sich uns anpassen wird", höre ich Jasper reden. Mir stockt es der Atem und ich warte die Antwort von Carlisle ab. „Nein Jasper. Ich glaube an sie und so wie ihr es alle geschafft habt's wird sie es ebenfalls schaffen. Sie hat einen starken Willen und ich glaube, du wirst bald froh sein sie als Schwester zu haben", antwortet Carlisle verärgert. „Ich habe schon viele Neugeborene erlebt, aber sie weiß nicht mal, wie sie als Mensch so war. Sie hat keine Erinnerungen an das wie sie mal war. Verstehst du was ich meine Carlisle", meint Jasper. Mir wird das zu Blöd und ich stampfe hoch in mein Zimmer. Ich sperre die Türe von innen zu und schalte die Musik laut ein. In Schneidersitz setze ich mich auf den Boden und schließe die Augen.

Bin ich wirklich so wie Jasper es meint. Rippah? Was ist das? Ich habe dies schon mal gehört. Warte, ja genau bei Vampire Diaries. Stefan Salvator war ein Rippah, ein Vampir der nach Blut lechzt. Nein, nein, nein, so kann ich nicht sein. Ich möchte nicht so sein. Ich werde mich ändern, ich werde mich zusammenreißen. Der Song „I wont give up von Jason Mraz" hallt durch mein Zimmer und ich höre nur diesen Song, mehr nicht. Tränen kullern mir die Wangen hinunter und ich kann es nicht mehr zurück halten. „Nina, mach die verdammte Türe auf", höre ich Jaspers Stimme. „Nein, ich möchte jetzt nicht", schreie ich zurück. Meine Gefühle spielen verrückt und ich weiß nicht ob ich Traurig oder mehr Enttäuscht bin. „Nina, ich habe das nicht so gemeint", sagt Jasper endschuldigend. „Ihr lasst nicht locker oder?", frage ich frustriert. „Nein", sagt jetzt Emmet. Ich schalte die Musik aus, dann wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht und öffne die Türe. Carlisle, Jasper, Edward, Esme, Emmet, Alice und eine junge blonde Frau betreten den Raum und schauen mich mitfühlend an. „Nina, wir wissen, dass du ein starkes Wesen bist und auch wenn du es nicht glauben kannst, jeder anderer Neugeborener wäre in deiner Situation durchgedreht, naja bist du ja fast, aber du bist du und wir wissen, dass du den Willen hast", redet Carlisle darauf los.

Wer ist diese schöne blonde Frau? Frage ich mich die ganze Zeit und starre die Frau auch an. „Das ist Rosalie", sagt Edward lächelnd. „Hey", sagt sie und ich bin hypnotisiert von ihrer Stimme. „Komm mal mit Nina", sagt Emmet und alle gehen aus meinem Zimmer. Verwirrt schaue ich ihnen nach und gehe ihnen nach. Wir gehen in den Garten wo alle stehen. „Was wollen wir hier?", frage ich. Rosalie und Emmet nehmen sich in den Arm. „Heute ist Dienstag, du wirst seit 5 Tagen vermisst, jedenfalls von deinen Eltern. Wir möchten dir nur etwas erklären", sagt Edward. „Okay, schieß los", meine ich und hoffe nur, dass es nichts Schlimmes ist. „Du hast 7 Menschen getötet und hast wahrscheinlich noch immer Hunger. Hab ich recht?", fragt Emmet. Der Hunger ist gerade nicht hier aber ein leichter brennender Schmerz ist im Hals. „Nein", lüge ich darauf los. „Lüg uns nicht an", warnt mich Jasper. „Naja, ich spüre nur ein ganz leichtes Brennen im Hals deshalb würde ich nie durchdrehen", meine ich und schaue alle an. „Nur ein kleines Brennen? Jasper lügt sie?", fragt Carlisle Jasper. Dieser schüttelt den Kopf und starrt mich neugierig an. „Ja, und Nein ich lüge nicht", antworte ich und verdrehe die Augen.

Warum sollte ich lügen? Ich bin ein Vampir und hab auch keinen Plan, wie ich so bin. Ich könnte ja meine Eltern mit einem Handy anrufen, aber nur wenn sie es mir erlauben würden. Nein, eine dumme Idee, denke ich mir. „Nein, jetzt nicht. Lieber wenn du die Gier unter Kontrolle hast", sagt Edward. „Hey, ich habe es geschafft zwei Tage unter Menschen zu leben und nur am Abend jagen. Über Tag habe ich keine Menschen angefallen und habe es auch geschafft. Bitte sagt jetzt nicht, dass ich ein Rippah oder ein blutächzendes Monster bin. Ich habe es versucht und habe versagt und? Was würdet ihr tun, wenn ihr Tage lang unter Schmerzen durch einen Wald rennt und keinen Plan hat was passiert ist oder wer ihr überhaupt seit? Ich habe versucht mich zu erinnern, schaffe es aber nicht...", weiter komme ich nicht und Jasper unterbricht mich. „Ich kann deine Gefühle lesen und bis jetzt habe ich keinen Neugeborenen getroffen, welche Gefühle so rein sind wie deine. Du bist ein aufrichtiges Mädchen, hast noch nie was falsch gemacht und hasst es nichts zu wissen", plappert Jasper darauf los. „Woher weißt du das?", wundere ich. „Jasper kann Gefühle erkennen", sagt Edward. Die Anderen stehen in einem Halbkreis um uns herum und ich schaue alle an. „Okay", meine ich verwirrter. Esme und Carlisle treten vor und lächeln mich an. Jetzt kommt es mir, dass Rosalie und Emmet, Alice und Jasper und dass Esme und Carlisle ein Paar sind. Nur Edward ist alleine. „Ich habe eine Freundin", erklärt er mir.

Achja, Gedankenleser. Ich nicke und schnaufe aus. „Was wollen wir hier draußen?", frage ich jetzt. „Wir wollten dir etwas zeigen", sagt Esme und zeigt auf eine Lichtung hinter dem Wald. Gespannt gehe ich zusammen mit den Anderen durch den Wald und es dauert einige Minuten, da wir in menschlicher Geschwindigkeit gehen. Es ist mega anstrengend, am liebsten würde ich ja in Vampirgeschwindigkeit rennen, aber ich gehe langsam. Als wir auf der Lichtung stehen, geht gerade die Sonne unter und ich muss bei diesem Anblick lächeln. Die wenigen Wolken, die am Himmel sind färben sich rosarot und orange. Das Gras färbt sich dunkler und die Schatten verschwinden. Nachdem es dunkel ist merke ich, dass sich jemand hinter mir räuspert. „Sorry", meine ich und drehe mich zu den Anderen. „Macht doch nichts, aber an was denkst du?", fragt Jasper mich. „An nichts", antwortet Edward statt mir. „Wie kann man an nichts denken?", fragt mich Rosalie verwirrt. „Keine Ahnung", sagen alle gleichzeitig. Ich muss lachen und der Rest stimmt mit ein. „Also was wollt ihr mit mir reden?", frage ich nachdem wir uns wieder beruhigt haben. „Du hast bemerkt wie Jasper über dich denkt und wir müssen jetzt auf dich besonders Acht geben, da du gerade mal zwei Tage alt bist und Menschenblut getrunken hast. Es wird dir schwer fallen auf Tierblut umzusteigen. Du wirst öfters danach Verlangen und wir werden da sein um dich zu beschützen", sagt Esme mitfühlend. „Okay weiter?" Ich weiß, dass es da ein kleiner Hacken gibt. „Du bist echt gut, aber es gibt derweil keinen Hacken, außer dass du dein Aussehen verändern musst", sagt Edward. „Warum das?", frage ich. „Du bist in den Medien, in der Zeitung und im Fernsehen. Deshalb", sagt Alice und schaut mich an. Ich nicke und alle schauen mich zufrieden an. „Okay, ich mach es ja. Sonst noch was?", frage ich. „Nein, derweil nicht", sagt Carlisle und wir gehen wieder nach Hause. Als wir im Wohnzimmer stehen, schauen wir uns gegenseitig an und es herrscht Stille. „Ich bin dann wieder oben", meine ich und geh in mein Zimmer. Seufzend lasse ich die Türe hinter mir zufallen und ich kauere mich an der Wand zusammen. Das Brennen im Hals ist wieder ein wenig da, es schmerzt noch nicht so, aber es schmerzt.

BB~'H

Nina Cullen (Twilight FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt