Kapitel 18.

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Die nächsten Wochen verliefen ziemlich gleich. Aufstehen, Festivalgelände, Konzert, saufen, kotzen, schlafen. Doch ich fand es gut so wie es war. So lebte Ben und so lebte ich nun auch.Wir fuhren von Festival zu Festival. Wir erlebten die schönsten, lustigsten und liebevollsten Momente überhaupt. Die Sache mit Nessa schweißte uns nur noch mehr zusammen. Katze war mittlerweile sowas wie meine beste Freundin und seitdem Nessa weg war gabs keinen Streit mehr bei mir und Ben. Ich konnte mir nichts besseres vorstellen als jeden Morgen neben ihm aufzuwachen und sein wunderschönes Gesicht zu sehen. 

Es war der vorletzte Festivalauftritt, als wir morgens alle zusammen saßen und frühstückten. Ich hatte in einer Woche Geburtstag, woran ich mich aber nicht weiter störte. Seit Jahren feierte ich keinen Geburtstag mehr. Auch wenn ich endlich 18 wurde, hatte ich kein Bock zu feiern. Ich erzählte es beiläufig Timur in der Hoffnung das er es niemanden erzählen würde, was bisher auch ganz gut klappte. 

"Habt ihr schon Pläne sobald wir wieder in Berlin sind?", fragte ich in Runde. "Auf jeden Fall erstmal ausschlafen", kam es von Danny. "Wieso? Hast du irgendwas geplant?", fragte Ben. Ich schüttelte den Kopf. Mittlerweile hatte sich die Gruppe verteilt. Einige liefen draußen rum, andere entspannten sich im Bus. Ich saß allein mit Ben am Tisch und beschloss mit ihm zu reden.
"Was machen wir sobald wir wieder in Berlin sind? Du weißt, ich kann nicht einfach bleiben. Meine Sachen sind alle noch in Leipzig und meine Familie." Er nahm meine Hand um mich zu beruhigen. "Wir finden schon eine Lösung. Sobald du 18 bist kannst du zu mir kommen, okay?" Ich nickte. Wenn er wüsste das es schon bald soweit war. Felix betrat den Bus während wir redeten und setzte sich zu uns. "Ihr könnt auch einfach mal nach Chemnitz kommen. Das ist nicht so weit weg von Leipzig und dann lassen wir dort mal ne ordentliche Party steigen." Ben war sofort einverstanden. Während sich die beiden unterhielten, stand ich auf und legte mich in Bens Bett. Da ich in den letzten Tagen wenig Zeit dafür hatte checkte ich mein Handy. Ich rief meine Mum an um ihr all diese Eindrücke zu erzählen und schrieb auch ein paar mal mit meiner Schwester. Nessa meldete sich auch weiterhin, doch ich antwortete ihr nicht.
Ich steckte mir Kopfhörer in die Ohren und lauschte etwas Casper. Es war verrückt seine Stimme jeden Tag zu hören und das nicht von der CD. Dieser Gedanke ließ mich schmunzeln. 

"Alles in Ordnung?" Ben stand neben mir und zog mir einen Kopfhörer aus dem Ohr. Ich nickte. Er legte sich zu mir. "Schöne Musik die du da hörst", sagte er lachend. "Seh ich auch so. Hab gehört der Typ soll ganz süß sein." Ich grinste ihn an. "Ach wirklich? Wollen wirs herausfinden?" - "Liebend gerne." Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Jedesmal wenn seine Lippen meine berührten war es wie ein Feuerwerk in meinem Körper. Mein Herz pochte wie verrückt und in meinem Bauch flogen Millionen Schmetterlinge. 

Lebensretter - Casper FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt