Kapitel 50

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Nachdenklich fuhr Mikey durch die Strassen von Tokyos um nachdenken zu können. Tag für Tag spürte er, wie sehr er Anzu vermisst hatte und sein Herz es nicht mehr länger aushalten würde.

Viele Orte hatte er bisher mit seinem Weg besucht. Das Dojo, die alte Schule, den Schrein, einfach alles. Aber egal wohin er gefahren war, er konnte Anzu einfach nicht finden.

Manchmal glaubte er wirklich, dass Anzu gar nicht existierte. Er glaube langsam daran, dass man mit seinem Verstand gespielt hatte. Aber dann gab es kleine Hinweise, Momente welche ihm das Gegenteil gezeigt hatten.

Die Blumen bei Emma's Grab war der letzte Hinweis gewesen. Seit dem, hatte Mikey den Friedhof öfters besucht, in der Hoffnung Anzu dort antreffen zu können. Aber auch dies hatte ihm nicht geholfen. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.

Als der Regen auch noch begonnen hatte auf ihn hinunter zu schütten. War seine Stimmung ganz im Eimer gewesen. Der Regen konnte an sich nichts dafür, dass er verzweifelt war. Dass er eigentlich schon aufgegeben hatte. Nur gab ihm der Regen das Gefühl, versagt zu haben.

Bisher hatte Mikey dieses Wetter nie gehasst. Aber heute, tat er es besonders. Er hatte keine gute Laune, und bekam dadurch noch schlechtere.

Seine Augen wurden dunkler als er weiter gefahren war. Er fiel in ein grosses Loch, welches niemand reparieren konnte. Sein Herz schmerze, welches nicht so einfach wieder heilen konnte. Er vermisste Anzu, sehr sogar. So sehr, dass er sich niemandem mehr anvertrauen würde.

Sein Motor heulte kurz auf als er die Geschwindigkeit etwas erhöht hatte. Das Wasser auf der Strasse spritze auf seine schon längst nasse Kleidung. Wie gerne er einfach noch schneller fahren würde und irgendwo einen Unfall bauen würde.

Er wollte diesen Schmerz nicht mehr. Wollte dieses Leben nicht mehr. Wie verzweifelt musste er wohl gerade aussehen. Aussenstehende würden ihn wohl in eine Psychiatrie schicken, wenn sie seine Geschichte kannten.

Einige würden Angst vor ihm haben, wenn er ihnen auch nur in die Augen sehen würde. Emotionen und ein Schimmern hatte er kaum noch. Nur manchmal bei seinen Freunden, konnte er einige Gefühle zulassen, die in ihm schlummerten. Aber jeder sah ihm an, dass er bald nicht mehr konnte.

Zwölf Jahre war viel zu lange. Vor allem, wenn man jemand suchte, den man über alles liebte. Mit dem man nie zusammen sein konnte.

Langsam hielt Mikey sein Motorrad an. Die Regeln auf den Strassen hielt er trotz seines Zustanden ein. Sein Blick jedoch war auf das Tachometer, welches auf Null gewesen war. Nur wage hatte er einen Blick auf die Strasse vor sich gerichtet. Ziemlich leer heute, aber dies kam ihm eigentlich gerade recht.

Das rote Licht, welches Mikey im Regen auf dem Boden erkennen konnte, wechselte langsam auf die grüne Farbe. In diesem Moment, lies er erneut seinen Motor aufheulen um los fahren zu können.

Doch dann erkannte er einen Schatten, welcher sich vor ihm nicht weg bewegt hatte. "Du bist mir im Weg.", sagte er kalt ohne hoch zu sehen. "Ich will weiter fahren."

Keine Antwort war zu hören, was Mikey leicht wütend gemacht hatte. Er hatte schon eine sehr schlechte Laune. Warum musste ihn jetzt jemand noch nerven! Ihm im Weg sein!? "Verschwinde!", brüllte er wütend, ehe ein leises Atmen vom rennen zu hören war.

"Mikey.", war von einer Frau zu hören, was seine Augen langsam weiten lies. Sein Herz fing automatisch an schneller und höher zu schlagen, als er langsam hoch gesehen hatte.

Vor ihm stand eine durchnässte blondhaarige Frau, welche eine Anzugsjacke und eine kurze Hosen getragen hatte. Die blauen strahlenden Augen waren gleich zu erkennen, welche ihn mit voller Erleichterung angesehen hatte.

"Wusste ich es doch, dass es dein Motorrad ist..", hauchte die Frau, was Mikey nur noch dazu veranlasst hatte von diesem ab zu steigen, sein Motorrad fallen zu lassen und auf sie zu zulaufen.

"Endlich..", hauchte Mikey, welcher keine Sekunde gezögert hatte, ihr Gesicht in seine Hände nahm und sie nach all den Jahren küssen konnte.

Falscher Körper Mikey FFWhere stories live. Discover now