Kapitel 12

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"Wissen Sie, wie ich zu meine Mutter kann?", fragte Anzu auf der Strasse nach, nachdem sie von der Schule kam. Seit mehreren Tagen versuchte Anzu heraus zu finden, wie sie am besten zurück zu ihrer Mutter konnte, da sie Takemichi besuchen wollte.

Immer wieder aufs neue wurde das Mädchen abgewiesen, oder bekam keine Antwort darauf. Denn niemand kannte ihre Mutter, da diese zu einem anderen Bezirk gehört hatte.

Hanagaki war kein gängiger Name. Aber die richtige Person zu finden war trotzdem nicht einfach. "Wissen Sie, wo meine Mutter ist?", fragte Anzu die nächste Person, welche an ihr vorbei gelaufen war.

Erneut wurde das blondhaarige Mädchen abgewiesen, welche nicht aufgeben wollte. Es war fast ein Jahr her, seit sie Takemichi verlassen hatte. Anfangs hatte sie geglaubt, dass ihr Vater ihn einmal besuchen wollte. Nur arbeitete dieser oft und bekam nicht wirklich mit, was Anzu versucht hatte zutun.

"Anzu!", rief nun ihr Vater, welcher gestresst auf sie zu gekommen war. "Was treibst du denn wieder!?", wollte er wissen und atmete im nächsten Moment gleich wieder aus. "Was machst du nur..."

Anzu hatte gemerkt, dass ihr Vater gestresst war. In letzter Zeit wurde er auch etwas lauter, da sie ebenfalls seine Zeit in Anspruch nahm. Deswegen wollte sie auch zu Takemichi und ihrer Mutter, damit er etwas ruhe haben konnte.

"Komm, ich bringe dich zu einem Freund. Er wird sich um dich kümmern bis ich etwas Ruhe gefunden habe.", meinte ihr Vater was seltsam war. Was für ein Freund hatte er denn? Sie kannte niemand in seinem Umkreis, welcher Zeit haben könnte.

Da er allerdings selber wusste, dass er Zeit für sich brauchte und nichts hinterfragt hatte, folgte sie ihm. "Kenne ich ihn?", wollte das Mädchen wissen. "Nein, aber du wirst es dort bestimmt sehr gut haben." "Okay..", kam es aus ihrem Mund, da ihr Vater sich sicherlich jemand gutes ausgesucht hatte.

Naja, von seinem Aussehen abgesehen. Vor ihr stand ein gross gebauter Mann. Sein Haus war viel zu gross wenn er alleine hier leben sollte. Ein leichter Geruch von Zigaretten kam von ihm aus, was Anzu etwas gestört hatte.

"Danke, dass Sie sich darum kümmern.", sprach ihr Vater den Mann an, welcher auch gleich seine Hand genommen hatte. Lernte man in der Schule eine andere Aussprache? Soweit Anzu wusste, sprachen sich Freunde doch direkt an.

"Wir sind sicher, dass Anzu sich bei uns wohl fühlen und sich gut machen wird."

Anzu bekam hierbei ein ungutes Gefühl. Ihr Blick richtete sich zu ihrem Vater, welcher sehr erleichtert aussah. Eine leichte Trauer war in seinen Augen zu erkennen, was er so gut es ging versucht hatte zu unterdrücken.

"Dad?", fragte Anzu leicht ängstlich, da sie irgendeine Vorahnung hatte, dass es kein Freund von ihm war und sie ihn nie wieder sehen würde.

"Es ist alles gut, Anzu.", lächelte ihr Vater welcher seine Hand über ihren Kopf rieb und sich damit immer von ihr verabschiedet hatte. "Aber es tut mir leid. Ich..bin überfordert mit allem, weswegen du eine Weile hier bleiben musst.", sagte er noch, bevor er sich einfach von ihr abgewandt hatte und weg gelaufen war.

"Dad..?", fragte Anzu leise, welche gerade nicht begreifen wollte, was hier wirklich passierte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, da sie sich von ihrem eigenen Vater verraten gefühlt hatte. Sie hätte die Wahrheit akzeptiert. Sie hätte es hin genommen, wenn sie wieder zu ihrer Mutter hätte gehen sollen. Ihr wäre alles recht gewesen.

Aber nun stand sie hier vor einem fremden Mann, einem fremden Haus, welches ihn neues zu Hause sein sollte. Zu einem Ort kam, welches sie wegen seinem Deal nicht mehr einfach so verlassen konnte.

Anzu, welche der Yakzua übergeben wurde, würde zum heutigen Tag, ihren Vater nie wieder sehen.

Falscher Körper Mikey FFWhere stories live. Discover now