- Kapitel 31: Wunderhände und Traumtypen -

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»Wir haben ein breitgefächertes Verwöhnungsprogramm«, erklärte ihr die hochgeschossene Empfangsdame, »doch fürs Erste schicke ich Sie zur Maniküre und Pediküre.«

»Das ist wirklich nicht notwendig«, sagte Asavi und blickte auf ihre eingerissenen Nägel hinunter. »Ich möchte bitte die Behandlung, welche die wenigsten Personen beinhaltet.«

Die Dame blinzelte verwirrt zu ihr nach unten. »Miss Szabó hat mir versichert, dass dies das gewünschte Verwöhnungsprogramm sei.«

Asavis Lächeln grub sich schmerzhaft in ihre Wangen. »Miss Szabó Junior würde aber gerne einfach eine one-on-one Massagestunde genießen und dann ins Bett gehen.«

Kurz verzogen sich der perfekte, mit rotem Lippenstift geschminkte Mund der Dame, ehe sie nickte und die Richtung wechselte.

»Wenn meine Mutter dir deswegen die Hölle heiß macht, teils mir ruhig mit. Nach zwanzig Jahren Abwesenheit suche ich praktisch nach einer Gelegenheit mit ihr zu streiten.«

Die Dame lachte nervös und führte sie schließlich in einen kleinen Raum. Monsteras und Philodendren wuchsen in massigen Tontöpfen in den Ecken und neben der Tür. Sie schlossen sich an der Decke zusammen und verwandelten das Zimmer in ein Dschungelparadies. Die Wand gegenüber der Tür war vollkommen aus Glas und führte auf eine breite, gekachelte Veranda hinaus. Diese war Teil eines riesigen Plateaus und Asavi vergaß ihren Frust auf Izabela, als sie den kristallklaren Himmel erblickte.

»Machen Sie es sich gemütlich. Ich schicke Ihnen sofort eine Masseuse.«

Asavi nickte geistesabwesend und ging zur Verandatür hinüber. Es war abgeschlossen. Sie stieß die Luft durch die Nase aus und setzte sich auf die Massageliege aus Bambusholz und reineweißer Polsterung in der Mitte des Raumes. Zwischen den Philodendren stand ein deckenhoher Holzschrank, hinter dessen Glasfront Handtücher, Massageöle und andere Gerätschaften einsortiert waren.

Die Masseuse kam nicht. Stattdessen trat Juraj ein, in der Hand ein Tablett mit einer Schüssel Suppe, Salat und Brot. »Hat etwas gedauert«, entschuldigte er sich.

Asavi winkte ab. »Danke.«

Juraj stellte das Tablett auf die Ablagefläche vor dem Holzschrank und holte ihr einen Hocker aus den Tiefen der Blätter hervor. »Bitte sehr.«

»Hast du auf dem Weg meine Masseuse gesehen? Ich denke, man hat mich vergessen.«

Juraj lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich war so frei und habe Delilah erklärt, dass ich das gerne übernehme.«

Asavi, die sich sofort auf ihr Essen gestürzt hatte und zugegeben ein wenig enttäuscht darüber war, dass man ihr nach dieser grauenvollen Behandlung nicht einmal ein saftiges Steak präsentierte, hielt inne und starrte ihn an. »Du kannst massieren?«, fragte sie mit dem Mund voller Essen und hielt sich rasch die Hand vor.

Juraj grinste. »Selbstverständlich. Immerhin war ein Teil meiner Ausbildung, dir in jeglicher Hinsicht zur Verfügung zu stehen. Außerdem dachte ich mir, würdest du lieber deine Ruhe haben und zu viele fremde Personen ablehnen.«

Asavi verschluckte sich an der Suppe und ließ den Löffel zurück in die Schüssel fallen. »Achso, ja? In jeglicher Hinsicht?«

Er öffnete den Zipper seiner Pilotenuniform und schlüpfte aus den Ärmeln, sodass er nur noch in weißem, viel zu engem Hemd vor ihr stand. »Ja. Ich bin doch jetzt für dich verantwortlich.«

Asavi räusperte sich heftig. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich sie. Jurajs traumhafte Erscheinung und die dubiosen Gentabellen. Izabelas fieberhafter Hass gegen die Enoui und das Geschenk Luna-Majors. Wir sind das Zentrum des Widerstandes. Der Erste Stern, Asavi. Unsere Aufgabe ist es, die Welt zu heilen.

[Sci-Fi/Fantasy] Starfall - Wenn der Himmel fälltDonde viven las historias. Descúbrelo ahora