Sirius Und Malfoy

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Gegen 18.50 Uhr saß ich im Speisesaal am Tisch und wartete auf meinen Klienten. Mein Bruder trat soeben ein, und setzte sich neben mir auf den Stuhl. „Ah, für drei gedeckt. Haben wir etwa Besuch?“ fragte er überrascht. „Ich habe einen Klienten. Einen ehemaligen Todesser, der jetzt bei uns wohnt. ‚Bedingte Freiheit‘ nannte der Minister es. Aber egal, tu‘ mir nur den Gefallen und beiß ihm nicht die Kehle durch, du Grimm.“

„Ein Todesser hier? Interessant“, murmelte Sirius und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Sein Blick glitt durch den Speisesaal, und ich konnte sehen, wie er darüber nachdachte, wer wohl der unerwartete Gast sein könnte. „Und wie ist er so?“, fragte er schließlich neugierig. Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck von meinem Wein. „Typisch Malfoy“, antwortete ich knapp. „Kalt, stolz und voller Verachtung.“ Sirius lachte leise. „Klingt nach einem unterhaltsamen Abend.“ In diesem Moment trat Lucius Malfoy in den Speisesaal ein. Er trug ein elegantes schwarzes Hemd und eine dunkle Hose, die perfekt zu seiner aristokratischen Erscheinung passten. Sein Blick glitt kühl durch den Raum, bis er schließlich auf uns beiden ruhte. Ein Ausdruck von Verachtung blitzte in seinen Augen auf, als er meinen Bruder sah, aber er behielt seine Fassung bei und trat zu uns an den Tisch. „Guten Abend, Miss Black, Sirius“, begrüßte er uns höflich, wobei sein Ton jedoch steif und distanziert blieb. Sirius sah den Malfoy lustlos an, begrüßte ihn aber mit einem trockenen „Malfoy.“ Ich wandte mich an meinen Klienten. „Setzen Sie sich doch Mr. Malfoy.“ Bot ich ihm an. Widerstrebend kam der blonde dem Angebot nach.

Während Sirius und ich uns an dem reichlich gedeckten Tisch bedienten, konnte ich erkennen wie Mr. Malfoy widerwillig auf einem winzigen Stück Brot ohne Belag herumkaute. „Wollen Sie kein Belag?“ fragte ich höflich, doch Malfoy schüttelte den Kopf. Ich unterdrückte einen Seufzer und wandte mich wieder meinem Essen zu. Nach einer Stunde, als Sirius und ich fertig waren, kaute Malfoy immer noch an diesem einen Stück. „Sie haben eigentlich keinen Hunger, oder?“ fragte ich ehr leise. Der Malfoy schluckte widerwillig seinen bissen hinunter und sah mich mit einem stummen Ausdruck an. „Wenn Sie keinen Hunger haben ist das okay, zumindest für heute. Ich zwinge Sie heute nicht. Sie dürfen in ihr Zimmer gehen.“ Lucius Malfoy sah mich einen Moment lang an, als ob er meine Worte verarbeiten müsste. Dann nickte er knapp und stand mit leichter Anstrengung auf. Als Malfoy sich mühsam erhob, bemerkte ich den Ausdruck von Schmerz in seinem Gesicht. Doch so schnell wie er gekommen war, verschwand er wieder. Die ersten Schritte wankte der blonde bevor er normal ging und sich in sein Zimmer begab.

Sirius uns ich saßen weiterhin im Speisesaal. „Scarlett, er hat offensichtlich Schmerzen.“ Bemerkte mein Bruder. „Ja, hab‘ ich auch bemerkt“, antwortete ich und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. „Lassen wir ihn erst mal schlafen. Mal sehen was der nächste Tag so bringt.“

Der restliche Abend verlief recht ruhig. Siri und ich hatten uns im Wohnzimmer noch etwas unterhalten, bis wir dann schließlich zeitgleich in unsere Schlafzimmer gingen und schliefen. Am nächsten Morgen war ich früh auf den Beinen. Die Sonne schien durch die Fenster des Herrenhauses und tauchte alles in ein warmes Licht. Ich machte mich auf den Weg zu Malfoys Zimmer, um sicherzustellen, dass er die Nacht gut überstanden hatte und um ihm eine kleine Mitteilung zu machen. Als ich die Tür öffnete, sah ich, dass er bereits wach war und am Fenster stand, seinen Blick hinaus in den Garten gerichtet.

„Guten Morgen, Mr. Malfoy.“ Machte ich auf mich aufmerksam. Lucius Malfoy wandte sich langsam um, als er meine Stimme hörte. Seine kalten grauen Augen trafen auf meine braunen, und für einen Moment lag eine undefinierbare Emotion in seinem Blick. „Guten Morgen, Miss Black“, antwortete er schließlich, seine Stimme immer noch kühl und distanziert. „Wie haben Sie geschlafen?“ fragte ich höflich, während ich näher trat, um seinen Zustand genauer zu betrachten. „Gut genug“, antwortete er knapp und wandte sich wieder dem Fenster zu, als ob er nicht weiter über seine Nacht sprechen wollte. Ich nickte verstehend und näherte mich ihm. „Wie fühlen Sie sich heute Morgen?“, fragte ich einfühlsam, während ich neben ihm stehen blieb und den Blick ebenfalls hinaus in den Garten schweifen ließ. „Es reicht aus, um Sie und Ihren Köter von Bruder zu ertragen,“ antwortete er mit einem Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme, während er den Blick weiterhin auf den Garten richtete. Ich unterdrückte ein Augenrollen und kam gleich zum ersten Thema des Tages.

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⏰ Last updated: May 01 ⏰

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Lucius Malfoy - unverhofft kommt oftWhere stories live. Discover now