Kapitel 11

1 0 0
                                    

(Wieder Enmas Sicht!)

Der Aufprall auf den harten Waldboden war brutal. Meine Flügel schmerzten von dem Schlag mit der Bratpfanne, den Gimli mir verpasst hatte. Ich spürte das Blut an meinem linken Flügel und wusste, dass ich verletzt war. Doch das Schlimmste war, dass meine Vampirkräfte plötzlich nicht mehr funktionierten. Mitten im Flug hatte ich die Kontrolle über meine Gestalt verloren und mich in meine menschliche Form zurückverwandelt.

Als ich auf dem Boden lag und versuchte, mich zu erheben, spürte ich den dumpfen Schmerz in meinem ganzen Körper. Mein Herzschlag war schnell und mein Atem flach. Ich tastete vorsichtig meinen verletzten Flügel ab und konnte fühlen, wie warmes Blut zwischen meinen Fingern hindurchrann.

"Wie konnte das passieren?" murmelte ich vor mich hin, während ich mich langsam aufsetzte und versuchte, meine Umgebung zu erfassen. Der Wald war düster und voller Geräusche, aber ich konnte niemanden sehen. Meine Sinne waren geschärft, aber meine Verletzung hinderte mich daran, schnell zu reagieren.

Plötzlich hörte ich Stimmen in der Ferne. Menschen. Mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich realisierte, dass ich mich mitten in einem menschlichen Gebiet befand. Panik stieg in mir auf, als ich mich fragte, wie ich aus dieser Situation herauskommen sollte.

Ich klammerte mich an die Zweige der Bäume, mein linker Arm pulsierte vor Schmerz. Die Verwandlung hatte meinen Flügel in einen Arm zurückverwandelt, und ich spürte, wie das Blut aus der tiefen Wunde sickerte. Meine Augen suchten hastig die Umgebung ab, während ich versuchte, mich vor den Menschen zu verstecken, die sich meinem Versteck näherten.

Die Schritte wurden lauter, und ich hörte Stimmen, die in einer fremden Sprache miteinander sprachen. Meine Sinne waren geschärft, aber der Schmerz in meinem Arm lenkte mich ab. Ich konnte nicht riskieren, entdeckt zu werden. Mein Atem ging schnell, als ich mich bemühte, ruhig zu bleiben und meinen Verstand zu sammeln.

Plötzlich hörte ich eine Stimme, die näher kam, und mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich duckte mich weiter in den Baum, versuchte, meinen verletzten Arm zu verbergen. Die Schritte kamen näher, und ich spürte, wie mein Körper sich anspannte, bereit zum Flucht oder Kampf.

"Da ist etwas in den Bäumen", hörte ich eine Stimme sagen, gefolgt von dem Geräusch von Knüppeln, die gegen die Baumstämme geschlagen wurden. Ich hielt den Atem an, hoffend, dass sie mich nicht entdecken würden.

Als ich meinen Atem anhielt, spürte ich die Dunkelheit um mich herum, die mich umgab wie eine schützende Decke. Mein Körper pulsierte vor Anspannung, während ich den Geräuschen der Menschen lauschte, die unter mir vorbeizogen.

"Vielleicht war es nur ein Tier", sagte eine andere Stimme, und ich hörte, wie die Schritte allmählich entfernter wurden. Ein Hauch der Erleichterung durchströmte mich, als ich wusste, dass ich vorerst sicher war.

Dennoch konnte ich den Schmerz in meinem Arm nicht ignorieren. Die Wunde pochte und brannte, und ich wusste, dass ich mich darum kümmern musste, bevor sie sich entzündete oder schlimmer wurde. Aber das musste warten. Mein Hauptziel war es, nicht entdeckt zu werden und einen sicheren Ort zu finden, um mich zu verstecken, bis ich meine Verletzung behandeln konnte.

Langsam, um meine Anwesenheit nicht zu verraten, bewegte ich mich vorsichtig von Ast zu Ast, immer darauf bedacht, mich im Schatten zu halten. Mein Verstand arbeitete auf Hochtouren, während ich meine nächsten Schritte plante und meine Sinne nach möglichen Gefahren ausspähte.

Als ich auf den Boden stürzte, durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Mein verletzter Arm schmerzte noch mehr, und ich konnte meine Flügel kaum bewegen. Ich versuchte, mich zu erheben, aber der Schmerz war überwältigend.

Plötzlich hörte ich Stimmen in der Nähe. Ich erstarrte und hielt den Atem an, während sich die Menschen näherten. Als sie mich fanden, war ich wie gelähmt, unfähig zu fliehen oder mich zu verteidigen.

"Sieht so aus, als hätten wir einen echten Vampir erwischt", sagte einer der Männer mit einem furchterfüllten Unterton.

Ein anderer fügte hinzu: "Das ist der Sohn von Samuel Blood, dem gefürchteten Vampirkönig!"

Ich spürte, wie sich die Spannung in der Luft verdichtete, und wusste, dass ich in ernsthaften Schwierigkeiten steckte. Als Prinz der Vampire war ich ein Symbol der Macht und des Schreckens, das von den Menschen gefürchtet wurde.

Doch bevor ich etwas sagen konnte, trat ein Mann vor, der anscheinend der Anführer der Gruppe war. Er musterte mich mit finsterem Blick und sagte: "Was sollen wir mit dir machen, Vampirprinz? Dein Vater hat uns genug Leid zugefügt."

Die Männer begannen sich zu beraten, und ihre Blicke waren voller Misstrauen und Feindseligkeit. Ich spürte, wie sich meine Angst langsam in Panik verwandelte. Ich wusste, dass ich in ernsthaften Schwierigkeiten war und dass mein Vampirblut meine Lage nur verschlimmerte.

"Erschießen wir ihn einfach hier und jetzt", sagte einer der Männer mit finsterer Stimme.

Ein anderer antwortete schnell: "Nein, wir sollten ihn zurück in die Stadt bringen und ihn dort den Behörden übergeben. Vielleicht gibt es eine Belohnung für die Gefangennahme des Vampirprinzen."

Mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich die Worte hörte. Ich wusste nicht, was schlimmer war - hier erschossen zu werden oder den Behörden übergeben zu werden, die mich wahrscheinlich genauso hart bestrafen würden.

Plötzlich durchzuckte ein stechender Schmerz meinen Körper, als einer der Männer mich mit einem Stock berührte. "Er ist echt", murmelte er, und die anderen Männer nickten zustimmend.

Ich spürte, wie sich die Fesseln der Angst um mein Herz zogen, als ich erkannte, dass ich ihnen hilflos ausgeliefert war.

Legolas trat aus dem Dickicht hervor, sein Bogen gespannt und sein Gesicht entschlossen. "Lasst ihn in Ruhe", befahl er mit fester Stimme.

Die Männer wirkten überrascht, als sie Legolas sahen, aber sie zögerten nicht lange. Einer von ihnen, ein großer, kräftiger Mann, trat vor und sagte: "Warum sollten wir auf dich hören? Wer bist du überhaupt?"

Legolas ließ seinen Bogen sinken und trat näher heran. "Ich bin Legolas, Sohn von Thranduil, König der Waldelben", antwortete er ruhig. "Und dieser Vampirprinz ist mein Freund. Ihr habt kein Recht, ihn zu belästigen oder ihm Schaden zuzufügen."

Die Männer murmelten und warfen sich unsichere Blicke zu, aber keiner wagte es, Legolas zu widersprechen. Sie schienen zu erkennen, dass sie es mit einem mächtigen und respektierten Elbenprinzen zu tun hatten.

Legolas wandte sich an mich. "Komm, Enma. Lass uns gehen, bevor sich ihre Meinung ändert."

Ich war sprachlos vor Erleichterung und Dankbarkeit. "Danke, Legolas", flüsterte ich, als ich mich ihnen anschloss. Es war ein seltsames Gefühl, gerettet zu werden, aber ich war unendlich dankbar dafür.

Mein Freund Der VampirWhere stories live. Discover now