Kapitel 6

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Als ich den Wald durchstreifte, um meine Pflichten als Wächter des Düsterwaldes zu erfüllen, geschah etwas, das meine Welt für immer verändern sollte. Eine Gruppe von Zwergen, angeführt von Thorin Eichenschild, wurde gefangen genommen und zu mir gebracht.

Mein Herz schlug schnell vor Aufregung und Entschlossenheit, als ich die Zwerge sah, gefesselt und verzweifelt. Ich wusste, dass es meine Pflicht war, sie zu durchsuchen und sie dann vor meinen Vater, König Thranduil, zu bringen. Aber ein Teil von mir fühlte eine seltsame Verbindung zu diesen unerwarteten Gefangenen, eine Verbindung, die ich nicht ganz verstehen konnte.

Ich befahl meinen Gefährten, die Zwerge zu durchsuchen, während ich mich dem Anführer, Thorin, näherte. Sein Blick war fest und entschlossen, und ich spürte eine unerklärliche Bewunderung für seine Stärke und seinen Mut.

"Was führt euch hierher, Zwergenkönig?", fragte ich mit einer Mischung aus Neugier und Respekt in meiner Stimme.

Thorin sah mich mit kalten Augen an, aber ich konnte den Funken von Entschlossenheit in seinem Blick sehen. "Wir sind hier, um unsere Heimat zurückzuerobern, Elbenprinz. Die Zwerge des Erebor werden sich nicht von euren Bedrohungen einschüchtern lassen."

Ich nickte langsam, meine Gedanken wirbelten, während ich versuchte, die Motive und Absichten dieser unerwarteten Eindringlinge zu verstehen. Doch bevor ich mehr herausfinden konnte, wurden die Zwerge von meinen Gefährten durchsucht und dann vor meinen Vater gebracht.

Als ich die Zwerge zum Schloss begleitete, konnte ich nicht anders, als mich von einem seltsamen Gefühl der Unruhe erfüllt zu fühlen. Etwas in mir sagte mir, dass die Ankunft dieser Zwerge das erste Kapitel eines größeren Abenteuers markierte, das mein Leben für immer verändern würde. Und während ich meinen Vater über die gefangenen Zwerge informierte, spürte ich, dass die Ereignisse, die sich entfalteten, weit über das hinausgingen, was ich je für möglich gehalten hätte.

Nachdem mein Vater, Thranduil, die Zwerge sofort einsperren ließ, fühlte ich mich zutiefst beunruhigt über die Situation. Als ich meinen Vater konfrontierte, sprach ich ihn an, wie es für einen respektvollen Elben üblich war – mit dem Wort "Ada".

"Ada, ich verstehe nicht, warum wir die Zwerge gefangen nehmen mussten", begann ich vorsichtig, meine Sorge um die gerechte Behandlung der Gefangenen ausdrückend. "Sie mögen Eindringlinge sein, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir sie ohne fairen Prozess einsperren sollten."

Mein Vater, König Thranduil, sah mich mit einem durchdringenden Blick an, der meine innersten Gedanken zu durchdringen schien. "Legolas, mein Sohn, du bist ein talentierter Krieger und ein treuer Wächter des Düsterwaldes. Aber manchmal müssen wir harte Entscheidungen treffen, um unsere Sicherheit zu gewährleisten."

Ich senkte meinen Blick, wissend, dass mein Vater recht hatte, aber dennoch fühlte ich mich zutiefst unwohl bei dem Gedanken, unschuldige Wesen einzusperren, ohne dass sie die Möglichkeit hatten, sich zu verteidigen.

"Verstehe, Ada", antwortete ich schließlich, meine Stimme ruhig, aber mein Inneres brodelnd vor Konflikt. "Aber ich kann nicht anders, als zu hoffen, dass wir eine friedlichere Lösung finden können, die für alle Beteiligten akzeptabel ist."

Thranduil betrachtete mich einen Moment lang schweigend, bevor er schließlich nickte, ein Anflug von Stolz in seinen Augen. "Du hast ein gutes Herz, Legolas. Möge es dir auf deinem Weg als Prinz der Waldelben stets führen."

Mit diesen Worten wandte sich mein Vater ab, und ich blieb zurück, meine Gedanken über die Ereignisse, die sich entfalteten, und die Rolle, die ich in ihnen spielen würde, tief in meinem Herzen verwurzelt.

Als die Zwerge ausbrachen und die Orks angreifen, war ich sofort in die Hitze des Gefechts gezogen. Ich befahl den anderen, das Tor zu schließen, um zu verhindern, dass die Feinde ins Innere des Schlosses gelangten, und sprang auf zwei der Zwerge, die in Fässern den Fluss hinuntergespült wurden.

Es war keine leichte Aufgabe, auf den Köpfen der Zwerge zu balancieren, während ich gleichzeitig versuchte, die angreifenden Orks abzuwehren. Die Strömung des Flusses war stark und unbarmherzig, und ich musste all meine Fähigkeiten als Krieger einsetzen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Mit geschickten Bewegungen und präzisen Schüssen gelang es mir, die Orks abzuwehren, die sich in großer Zahl gegen uns erhoben hatten. Doch in einem unglücklichen Moment verlor ich plötzlich das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser.

Der kalte Fluss umgab mich, als ich untertauchte, und für einen Moment war alles nur noch Chaos und Dunkelheit. Doch dann kämpfte ich mich wieder an die Oberfläche, meine Lungen brennend vor Sauerstoffmangel, aber mein Geist fest entschlossen, weiter für meine Heimat und meine Gefährten zu kämpfen.

Als ich mich wieder dem Ufer näherte, konnte ich sehen, wie die Zwerge in ihren Fässern den Fluss hinuntertrieben, und obwohl ein Teil von mir sich wünschte, sie aufhalten zu können, wusste ich, dass meine Priorität jetzt darin bestand, die Orks zurückzudrängen und die Sicherheit meines Volkes zu gewährleisten.

Mit einem letzten Blick auf die fliehenden Zwerge und einem festen Entschluss in meinem Herzen tauchte ich erneut ins Gefecht ein, bereit, alles zu geben, um meine Heimat zu verteidigen und die Feinde zurückzuschlagen, die sie bedrohten.

Nachdem es mir gelungen war, die Orks in die Flucht zu schlagen und einen von ihnen gefangen zu nehmen, wurde der gefangene Ork vor meinen Vater, König Thranduil, gebracht. Ich konnte die Spannung in der Luft spüren, als mein Vater den Ork hartnäckig verhörte, um Informationen über die Pläne seines Anführers zu erhalten.

Doch trotz der grausamen Foltermethoden meines Vaters blieb der Ork standhaft und schwieg beharrlich. Schließlich, als alle Versuche, ihn zum Reden zu bringen, erfolglos blieben, entschied sich mein Vater für eine drastische Maßnahme: Er köpfte den Ork vor meinen Augen.

Ich starrte entsetzt auf die Szene, unfähig zu glauben, was gerade geschehen war. Als ich meinen Vater konfrontierte und ihn fragte, warum er den Ork getötet hatte, obwohl er vielleicht Informationen hätte liefern können, antwortete Thranduil mit einer Stimme, die keine Widersprüche duldete.

"Ein Ork würde niemals seinem König verraten, selbst unter den härtesten Foltermethoden", erklärte er kühl, seine Augen fest auf mich gerichtet. "Es ist besser, einen Feind tot als lebendig zu haben, wenn er nichts Nützliches zu bieten hat."

Ich wollte etwas entgegnen, doch bevor ich dazu kam, spürte ich einen harten Schlag gegen meine Wange, der mich zurücktaumeln ließ. Ich sah meinen Vater mit wachsender Verbitterung an, während der Schmerz meiner verletzten Haut pulsierte und meine Gedanken wirbelten.

Es war ein Moment der Erkenntnis für mich, als ich erkannte, dass die Grausamkeit meines Vaters mich nicht nur verletzte, sondern auch mein Vertrauen in seine Führung erschütterte. Doch trotz meiner Zweifel und meines Schmerzes wusste ich, dass ich weiterhin meine Pflicht erfüllen und für das Wohl meines Volkes kämpfen musste, auch wenn es bedeutete, mich gegen meinen eigenen Vater zu stellen.

Thranduil schaute mich mit einem finsteren Blick an, der meine innersten Gedanken zu durchdringen schien. Seine Augen waren von Enttäuschung und Zorn erfüllt, als er mich zur Rechenschaft zog.

"Legolas, mein Sohn", begann er mit einer Stimme, die vor Zorn bebte. "Wie konntest du es zulassen, dass die Zwerge entkommen sind? Hast du vergessen, was unsere Pflicht ist, die Sicherheit unseres Volkes zu gewährleisten?"

Ich senkte meinen Blick, meine Gedanken in einem Strudel aus Scham und Reue gefangen. "Es tut mir leid, Ada", murmelte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. "Ich habe versagt, und ich trage die Verantwortung für meine Fehler."

Thranduil schüttelte den Kopf, seine Miene unerbittlich. "Entschuldigungen reichen nicht aus, Legolas. Du bist ein Prinz der Waldelben und du trägst die Bürde unserer Familie. Du musst lernen, deine Pflichten ernst zu nehmen und Verantwortung für deine Handlungen zu übernehmen."

Ich spürte einen Stich des Schmerzes in meinem Herzen, als ich die Enttäuschung in den Augen meines Vaters sah. Doch ich wusste, dass ich seine Kritik annehmen und daraus lernen musste, wenn ich jemals die Erwartungen erfüllen wollte, die er an mich als seinen Sohn und Erben stellte.

"Verzeih mir, Ada", sagte ich leise, meine Stimme von Reue erfüllt. "Ich werde mein Bestes tun, um meine Fehler wiedergutzumachen und die Ehre unserer Familie wiederherzustellen."

Thranduil nickte langsam, ein Hauch von Stolz in seinen Augen, als er meine Entschuldigung annahm. "Das hoffe ich wirklich, Legolas", antwortete er ruhig. "Denn unser Volk und unser Land verlassen sich auf uns, und wir dürfen sie niemals enttäuschen."

Mein Freund Der VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt