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Raven traf unsanft auf dem Boden auf und wurde unter irgendeinem Teil begraben. Ächzend versuchte sie das schwere Teil von sich zu schieben, doch es war einfach zu schwer und so wedelte sie hilfesuchend mit ihren Händen. Endlich bemerkte Cody, dass sie Hilfe brauchte und hob das Metallteil von ihrem Oberkörper. Glücklicherweise schützte ihre Rüstung sie vor schwerwiegenden Verletzungen, so dass sie ihr Gewehr nehmen konnte und sogleich auf zwei Droiden schießen konnte, die sie bemerkt hatten.
Raxes war ein sehr staubiger Planet, wie sie feststellen musste und sie konnte von Glück reden, dass sie ihren Helm auf dem Kopf hatte und der Sand nicht in ihre Augen wehte.
"Das verschafft uns etwas Zeit, doch nicht wirklich viel." ,stellte Crosshair fest, dessen Blick auf die zerstörten Droiden vor Ravens Füße fiel.
Aufmerksam scannte sie die Umgebung ab und entdeckte einen schweren Panzer, der sein Ziel Rohr direkt auf sie gerichtet hatte. Hastig folgte sie dem Commander, der sich entfernte und sich zu Crosshair umdrehte.
"Kannst du ihn ausschalten?"
Er nickte.
"Sicher." ,erwiderte er, "Ich kümmere mich darum, geht ihr schon mal vor, ich werde nachkommen, sobald es erledigt ist."
Sie biss sich auf die Lippen, während sie ihn anschaute, folgte Cody aber dann. Natürlich vertraute sie Crosshair, ihre einzige Angst war nur, dass ihm irgendetwas passierte und sie nicht da war. Dennoch versuchte sie diese drängenden Gedanken nach hinten zu verschieben und dem Commander zu folgen, der sich mit seinen Männern hinter einem Felsen versteckt hielt.
Raven legte sich ihr Gewehr an und drückte immer wieder den Abzug, dass die Droiden in sich zusammenfielen, die ihnen im Weg stehen könnten. Diese Roboter handelten nicht wirklich klug und sie hatte damit keine großen Schwierigkeiten, immerhin hatte sie wochenlang nichts anderes getan als Droiden abzuschießen. Natürlich wusste sie dann, was sie tat. Dennoch ließ sie dieses schlechte Gefühl im Bauch nicht wirklich los, trotzdem konzentrierte sie sich allein auf die Droiden.
Schon bald konnten sie zum Stadttor durchbrechen und zwei der Klone seilten sich an ihm hoch, um es von innen heraus zu öffnen.
Mittlerweile war auch Crosshair zu ihnen aufgeschlossen und kümmerte sich um die Gegner, die an der Stadtmauer positioniert waren. Doch es war nicht wirklich schwierig, in die Stadt zu gelangen. In einem kurzen Augenblick der wohlverdienten Ruhe drehte Cody sich zu seinen Kämpfern um.
"Wir werden uns aufteilen." ,sagte er selbstsicher, "Ihr, Fletcher, Red und Blitz kümmert euch um den rechten Teil der Stadt, wir vier uns um den linken. Durchkämmt die Stadt und wenn ihr irgendetwas entdeckt, dann möchte ich davon wissen."
"Ja, Sir!" ,antwortete einer der Soldaten und sie liefen los.
Lange hatte sie ihnen hinterhergeschaut und sie war insgeheim froh, dass sie noch immer mit Crosshair eingeteilt war. So könnte sie ihm helfen, wenn irgendetwas geschehen würde.
Sie liefen einige Stufen hinauf, bis Raven plötzlich zögerte, denn sie hörte merkwürdige Geräusche, die sie nicht ganz einordnen konnte. Instinktiv hob sie ihr Gewehr, um im Falle rechtzeitig reagieren konnte.
"Hört ihr das?" ,fragte sie unruhig und sah sich aufmerksam um.
"Ja, das sind Droidikas." ,gab Cody zurück und schaute zum Eingang hinüber, auch er war bereit zu schießen.
Noch nie zuvor hatte sie von diesen Droidikas gehört und konnte nicht wirklich einschätzen, was das für Droiden waren. Jedoch hoffte sie, dass es einfach werden würde, sie zu eliminieren.
Ihren Finger legte sie bereits auf den Abzug, als ein solcher Droide hineingerollt kam und sich direkt vor ihr aufbaute. Hastig suchte sie Schutz hinter einer kleinen Mauer und beobachtete, wie er ein Schutzschild um sich herum aufbaute und das Feuer auf sie eröffnete.
Natürlich erwiderte sie das Feuer, aber sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, also kümmerte sie sich stattdessen um die einfachen Kampfdroiden, die dazu gestoßen waren.
Der Klon, der neben ihr hockte, holte einen Kracher hervor und schleuderte ihn auf die Droidika, doch auch davon ließ er sich nicht sonderlich beeindrucken.
Wie sollten sie dieses Ding nur ausschalten? Wie hatten das die Klone im Krieg getan?
Plötzlich rollte sich der Roboter zusammen und rollte direkt auf sie zu, doch der Soldat neben ihr warf erneut eine Granate auf ihn. Endlich blieb es zerstört liegen und Raven konnte aufatmen.
Diese Gefahr hatten sie also schon mal ausschalten können und sie hoffte, dass sie nicht mehr auf diese Dinger treffen würde, denn sie hatte großen Respekt vor ihnen.
Das Schild, dass sich um sie aufbaute war beinahe undurchdringbar und es brauchte einiges an Können, Training und Feingefühl um sie auszuschalten.
Umso glücklicher war sie, dass es jeder unverletzt überstanden hatten. Sie warf einen letzten Blick zurück, bevor sie weitergingen. Dabei bildete sie selbst das Schlusslicht und sie drehte sich immer wieder um, um sich und die anderen absichern zu können.
Immer wieder trafen sie auf einige Kampfdroiden, die jedoch schnell eliminiert waren.
Doch plötzlich öffnete sich eine einfache Haustür und sie erhob ihr Gewehr, nur für den Fall, aber sie ließ es schnell wieder sinken, als sie sah, dass es nur eine junge Frau mit ihrem Sohn war.
"Was wollt ihr hier?" ,wollte sie wissen und drückte ihr Kind an sich.
Ihre Augen verrieten, dass sie unheimlich Angst haben musste, die Raven nachvollziehen konnte. Sie hatte wohl einzig und allein Angst um ihr Kind, das sich mittlerweile hinter ihr versteckt hatte.
"Ihr solltet nicht hier sein!" ,zischte sie ängstlich.
"Wir wollen nur, dass auch hier Frieden herrscht." ,erwiderte Cody und ließ auch seinen Blaster sinken.
"Frieden herrscht hier schon lange, doch du und deine Leute sind die einzigen, die ihn bedrohen." ,gab sie zurück und drückte ihr Kind fest an sich, "Sie ist eine gute Anführerin, ihr solltet in Frieden gehen."
"Wir gehen erst, wenn Aimes ihre Arbeit niederlegt." ,mischte Crosshair sich ein, der noch immer sein Gewehr auf die Frau hielt.
Wieso tat er das? Sie war keine Bedrohung, sie hielten sie nur auf.
"Das wird sie nicht zulassen, es ist ihr Planet und nicht euer!" ,rief sie aufgebracht, bis sie mit einem Knopfdruck die Tür wieder schloss.
Unsicher atmete Raven tief durch, denn sie wusste insgeheim, dass diese fremde Frau Recht hatte. Es war ihr Planet und nicht der des Imperiums, doch sie wusste auch, dass sie sich auf Verhandlungen nicht einlassen würden.
Sie taten all das, ohne die Zustimmung der Bevölkerung, dabei waren diese das wichtigste einer Gesellschaft.
Wütend darüber ballte sie ihre Hände zu Fäusten, folgte aber dann doch schweigend Cody, der immer weiter vorrückte. Das Hauptgebäude der Stadt war wirklich schön, es hingen zahlreiche Gemälde an den Wänden und Statuen zierten den Flur.
Wäre sie aus einem anderen Grund hier, dann würde sie sicher stehen bleiben und die stummen Kunstwerke genau betrachten. Doch leider musste sie dafür sorgen, dass das Imperium auch Kontrolle über diesen Planeten bekam und sie wusste, dass es falsch war, doch sie hatte keine andere Wahl.
Plötzlich blieb Raven stehen und drehte sich um, denn sie erkannte die Geräusche, die direkt auf sie zuzukommen schienen. Sofort suchte sie Schutz und hob ihr Gewehr.

I'm Going My Own WayWhere stories live. Discover now