VI andere Seite

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Vor Angst zitternd schaute Rachel in die leeren, schwarzen Augenhöhlen des Ungeheuers. Unbewusst hielt sie sich am linken, noch gesunden Arm, von Aria fest.

„Was wird das wenn's fertig ist?“, fragte die Betroffene mit einer hoch gezogenen Augenbraue. Aria bemühte sich nicht, sich weg zu bewegen und beobachte die Kleinere nur. Als sie Rachels Blick folgte und bei Vailo hängen blieb wusste sie direkt, dass sie Angst vor ihm zu haben schien. Ok vielleicht war das auch berechtigt. Der Dämon hatte schließlich gerade einen random Typen, der sie angegriffen hat, einfach mal so bei lebendigem Leibe den Arm angefressen.

„Du musst keine Angst haben. Das ist Vailo, ein Dämon, mit dem ich einen Vertrag habe.“, erklärte die Schwarzhaarige der Brünette.

Rachel sah nun etwas beruhigter aus als vorher. Sie hatte auch aufgehört zu zittern. Die Braunhaarige wusste nicht wieso aber aus irgendeinem Grund vertraute sie ihr und ihren Worten. Sie hatte da einfach so ein Gefühl.
Dann bemerkte Rachel endlich, dass sie sich immernoch leicht am Ärmel des grünen Pullovers der Dunkelhaarigen festhielt. Sofort ließ sie los und ging einen Schritt zur Seite.

Ein Keuchen vom Boden machte sie erst wieder auf den Angreifer aufmerksam, der sich verzweifelt nach seinem Arm umschaute.

„Du Made hast meine Frage nicht beantwortet.“, knurrte Aria und trat mit ihrem Fuß auf seinen Brustkorb, sodass ihm die Luft daraus entwich. „Los. Antworte, wenn ich dich was frage.“

Die Brünette wusste ja, dass die Ältere relativ unhöflich war, aber diese grausame Seite an ihr machte ihr irgendwie auch Angst.

Der drei Meter Wolf mit dem Hirschschädel leckte gerade das restliche Blut von seinen Pfoten, als die Geschichtenerzählerin ihm den Befehl gab den eigentlichen Angreifer nochmals zu beißen. So tat er es auch und der Mann jaulte auf wie ein oller Köter.

„Zum letzten Mal... WARUM bist du hier?“, fragte die Dunkelhaarige, während sie den Armlosen an seinen struppigen grauen Haaren ein Stückchen nach oben zog.

Unsicher schaute der Bogenschütze sie an. War das wirklich wie es endet für ihn? Nein. Er konnte leben wenn er redet. Das dachte er jedenfalls und fing daraufhin an hektisch zu erzählen: „A-auf euch ist ein Kopfgeld ge-gesetzt. Die Schwarzhaarige tot und die B-brünette lebend... I-ich bin doch nur e-ei-ein einfacher Jäger... habt Erbarmen...“, bettelte er und verzog sein Gesicht durch die Schmerzen, als Aria ihn zurück auf den Boden fallen ließ.

Die Schwarzhaarige sah kurz zu Rachel rüber, welche sich erneut leicht hinter Aria versteckte. Warum? Wusste sie selbst nicht wirklich.

Der Mann der dachte er sei gerettet, wich ein Stück zurück. „H-habt dank... I-ich hoffe sie beide können m-mir noch einmal verzeihen...“

„Solche widerlichen Kreaturen wie du verabscheue ich fast genauso sehr wie die Ungeheuer. Ihr seid euren eigenen Worten nicht treu und würdet alles tun um nicht zu sterben, selbst wenn es dann gilt euren besten Kameraden zu hintergehen.“, sprach die ältere Frau dann und blickte mit ekel auf den Mann hinab, da der durch seine Entschuldigung nur wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

„N-ne-nein... Ihr versteht das falsch!“
„Überbring Satan einen Gruß von mir!“

Und schon war Vailo gezwungen sich seine Vorderpfoten wieder schmutzig zu machen, indem er dem Bogenschützen seine Krallen in den Magen rammte und der dann nach einem leisen gurgelden Geräusch die Welt der Lebenden verließ.

Für Rachel sah es vielleicht so aus als wäre der einzige Grund wieso der Mann jetzt tot war, das Aria ihn nicht mochte, aber damit lag sie falsch. Es war nicht der Einzige Grund. Auch der Faktor, dass dieser Mann anderen wohlmöglich verraten hätte, wo sich die beiden Frauen befanden und hin bewegten, war einfach zu groß um ihn am Leben zu lassen, wenn sie selbst überleben wollten.

„Du... Hättest das nicht tun sollen.“, flüsterte die Braunhaarige zu der Geschichtenerzählerin und blickte zu Boden.

„Hast du was gesagt?“, fragte das Gegenüber von Rachel und gerade als sie anfangen wollte zu antworten, unterbrach Aria sie: „Nein? Gut. Dann lass uns weiter.“

Die Schwarzhaarige trat zu dem Dämon herrüber und strich ihm kurz durch das pechschwarze Fell, bevor sie auch ohne große Mühe aufsaß. Rachel, welcher der Dämon immer noch nichg ganz geheuer wr bewegte sich kein Stück von der Stelle. Augenrollend kam Aria der Brünette mit Vailo näher und zog sie kurzerhand mit ihrem unverletzten Arm zu sich hoch auf den Rücken des Ungeheuers. Erst war Rachel etwas erschrocken über diese plötzliche Aktion, aber schon bald merkte sie, dass Vailo gar nicht so schlimm war. Schließlich hatte er ja auch noch nicht probiert die Braunhaarige umzubringen.

Nicht schnell, aber auch nicht langsam liefen sie durch den dichten und mit vielen Farnen bewachsenen Wald. Die Brünette krallte sich in das Fell des Dämons während Aria angespannt wie immer die Umgebung im Auge behielt.

„Uhm... Sag mal Frau Geschich-“, unterbrach Rachel die Stille mit ihrer üblichen süßen Stimme, als sie sich mittlerweile an den Hirschschädel Dämon gewöhnt hatte.

„Aria.“, korrigierte die Dunkelhaarige.

Wenn die Adelstochter schon so anfing, wusste Aria direkt, dass sie etwas fragen wollte.

„Eh, ja, Aria. Der Pfeil in deiner Schulter. Tut das nicht weh?“, fragte sie neugierig und drehte ihren Kopf nach hinten um die Angesprochene etwas besorgt anschauen zu können.

Damit hatte diese tatsächlich nicht gerechnet. Auch die Angst von vorhin schien nun komplett aus dem Mädchen verschwunden zu sein. Einen weiteren Moment starrten die beiden sich noch in die Augen.

„Es tut weh, jedoch bin ich Verletzungen gewöhnt, denn ich bin keine verwöhnte Göre, die weg läuft wegen einer Hochzeit.“, meinte Aria. Sie musste das einfach ansprechen, da sie immernoch nicht genau verstand, weshalb man ein Leben in Reichtum und Macht aufgeben sollte.

„Hey! Glaub nicht mich zu kennen nur, weil du weißt, dass ich dem Adel angehöre.“, murrte Rachel wieder eingeschnappt. Ja, am liebsten würde sie wieder alleine weg laufen jedoch war sie nicht ganz so dumm und wusste genau, dass das mit ihr und den Ungeheuern nicht gut gehen würde.

Da kam ihr plötzlich eine Idee:

„Bilde mich aus!“

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Wenn sie will kann Aria eben auch ganz anders. Gegen Rachel scheint sie auch immer zu etwas zu haben und nun die Forderung Rachel auszubilden. Wird das gut gehen oder doch im Desaster enden?

Acoron ~ Die GeschichtenerzählerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt