Die Reporterin und das Timeless

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Sie zog ihr Micro zurück und steckte es einem ihrer Kollegen zu. "Okaaay, danke.",sagte sie. Sie hob eine Augenbraue als hätte sie genau das gehört, was sie sich erhoffte. Abrupt drehte sie sich um und verschwand in einem weißen Audi mit verdunkelten Fenstern. Ich hob meinen Blick wieder. Harry schaute auf mich herab. Er war etwas größer als ich, aber auch nicht viel. Vielleicht circa 4 cm, ich war auch nicht gerade klein. "Komm, wir gehen.", sagte Harry.

Wir gingen weiter zum Auto. Die ganze Zeit hatte er gestrahlt, HATTE. Er lächelte nicht mehr, er schien eher bedenklich. Harry liebte es mich in Situationen zu bringen, in denen ich mich unwohl fühlte.

Vor 2 1/2 Jahren hatte er mir jemand bekanntes vorgestellt. Ihr hättet mich sehen müssen, Nobody's perfect, aber ich bin definitiv ein Härtefall. Er sagte mir, 'Ich Wette, du findest nicht heraus ob Mann oder Frau'. Erst hatte ich gedacht er verarscht mich, klar, ich dachte das würde auf der Hand liegen. Doch Tatsächlich hatte ich keine Ahnung. Ich meine, du gehst mit Personen je nach Geschlecht auch irgendwie anders um. Da mir das irgendwann zu unangenehm wurde, ging ich zu Harry und fragte ihn. Ob die Person jetzt MANN oder FRAU war. Er meinte, Frau. Als ich später mit "Luka"... Oder "Luca" bei einer Yogastunde war, wollte ich sie/ihn in die Frauenkabine lotsen. Luca meinte nur: "Haha Nein, ich geh lieber in die für mich vorgesehene Kabine." ...Und verschwand in der für Männer.

Ja, kann man sich vorstellen wie ich mich fühlte? Ich hätte Harry am liebsten in der Luft zerrissen. Während ich also im Gang stand, komplett blamiert. Hatte sich Harry hinter der Tür versteckt und lachte sich einen Ast ab. Die Täglichen Raufereien zwischen uns, halt. Doch genau deswegen lag er mir so am Herzen, mit ihm konnte ich anders umgehen, als mit Jungs sonst.

Er hielt weiterhin meine Hand fest und zog mich durch die Menge bis vor zum Parkplatz. Ich konnte mir nicht helfen, meine Augen blieben immer bei ihm. Seine dunklen Locken waren durcheinander geraten von dem Wind. Er war unglaublich schön. Es verwirrte mich, dass er jetzt nicht mehr lächelte. Es kam ja gar nichts mehr von ihm. Noch nichtmal ein Ton oder Schulterzucken. Wo wir doch vor einen paar Minuten zusammen im Timeless saßen und einfach herumalberten. Er schien in Gedanken versunken, nicht betrübt aber... nachdenklich. Die Frage war nur, warum? Wahrscheinlich war ihm gerade aufgegangen, dass er mich Grade hübsch genannt hatte, vor den Reportern.

Harry zog seinen Autoschlüssel aus der Jeans und schloss seinen Oldtimer auf. Er hatte eine besondere Leidenschaft für Autos mit Geschichte. Ohne ein Wort ging er ums Auto herum und öffnete die Tür auf meiner Seite. Ich stieg ein. "Danke", murmelte ich leise. Die Paparazzi hatten wir hinter uns gelassen. Als Harry einstieg herrschte eine unangenehme Stille im Auto. Erst das Motorgeräusch unterbrach die Ruhe. Wir fuhren vom Gelände. Ich lehnte mich an das kühle Fensterglas und schloss die Augen.

"A... Alles Okay?" Harrys zittrige Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich rieb mir die Augen und lehnte mich zurück in den Sitz, das Gesicht zu ihm gedreht. "Ja.", sagte ich. War ich die Person der es nicht gut ging? "Harry, was ist los?" Ich richtete mich auf und legte meine Hand auf seine, die auf der Schaltung ruhte. Seine Hand war schweißnass. Ich fing an mir ernsthafte Sorgen zu machen, vielleicht gibt es ihm ja körperlich nicht gut. Vielleicht hatte er Kopfschmerzen oder Bauch weh. ich wusste es nicht! Ich suchte seinen Blick, doch er wich mir aus. Auch seine Hand zog er weg. "Ja alles gut." Seine Stimme wurde rauer, tiefer... genervt.

Ich stieß ein lautes Tzzzz aus und drehte mich wieder in Richtung Fenster. Ich konnte mir nicht helfen, in mir staute sich mit einem mal eine unglaubliche Wut auf. Ich hatte ihm nichts getan! Wo bitte lag sein Problem? Wenn es diese bescheuerte Reporterin war... Warum kommt das jetzt plötzlich? Ich hörte auf meine eigenen Wut zu pushen und versuchte herauszufinden warum er jetzt so genervt war.

In dem Auto breitete sich eine durchdringende Kälte aus. Von Seiten Harrys kam gar nichts mehr, die nächsten 5 Minuten. Bis ich die Stille nicht mehr ertrug.

"Harry?"

"Mhm."

"Warum bist du wütend auf mich?", fragte ich. Mir war natürlich klar, dass er nicht sauer auf mich war. Vielleicht doch, aber ich hatte es wahrscheinlich nicht verbrochen, sonst hätten wir uns nicht die ganze Zeit nicht so gut verstanden. Doch mit dieser Frage kam ich deutlich besser weg.

Harry schüttelte den Kopf und stieß ein unterdrücktes Stöhnen aus. "Ich bin nicht wütend", er machte eine Pause. "Vorallem nicht auf dich." Er senkte den Kopf. Zum Ende des Satzes wurde er immer leiser. Wer war ich den? "Du hast meine Hand gehalten.", fuhr ich fort. Harrys Unterarm krampfte zusammen, sein Adern schoben sich vor. Ich schaute ihn an, doch er erwiderte meinen Blickkontakt nicht. Er schien nervös. "Das war dir unangenehm, richtig?" Er warf einen Blich zu mir herüber. Seine Augen sahen glasig aus. Ich bildete mir ein er wäre blasser geworden. Nein, es war ihm unangenehm. Doch das machte keinen Sinn, schließlich hatte er nach meiner Hatte gegriffen. Ich richtete mich auf und löste meinen Zopf, das Gummi ließ ich in meiner Hosentasche verschwinden. Ich legte meine Haare nach vorn und blickte zurück zu Harry. "Nein.", antwortete ich. 'Wir kannten uns einfach schon zu lange'...

Wir führen in unsere Hauseinfahrt ein. Der Wagen stoppte und ich schnallte mich ab. Harry allerdings blieb sitzen. "Der...Der Tag heute war schön.", sagte er. Stottern. Er stotterte wieder, es gab also immer noch etwas, dass ihn nervös machte. "Du kommst nicht mehr mit rein?", fragte ich. Normalerweise schauten wir Abends Filme oder er blieb zumindest noch zum Essen. Aber ich wusste ja nicht ob er irgendwelche Termine hatte, jetzt wo er, Naja, 'berühmt' war. "Ich weiß nicht. Der ganze Tag hat mich irgendwie ziemlich zum Nachdenken gebracht. Ich sollte vielleicht besser fahren..." Ich rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. "Bitte Bleib. Lass uns... Zusammen Nachdenken!", sagte ich. Harrys Blick erhob sich und traf meinen. Er senkte den Kopf wieder, doch er lächelte. Nein er strahlte. "Okay, wenn du willst." Er schnallte sich ab und wir stiegen aus. Es war nur noch halb so windig. Ich suchte nach meinem Haustürschlüssel, doch ich war erfolglos. Ich klingelte, aber meine Mutter war ja auch Zuhause. Wir warteten auf eine Reaktion. Plötzlich halte ein lautes Krachen aus unserem Haus. Die Tür öffnete sich. "Ähh, Hey Mom!" Eine Mittelgroße Frau mit langem brünetten Haar stand im Türrahmen. In einer mit Mehl bedeckten Schürze. "SAG ES NICHT!", sagte sie. Wir lachten. Offensichtlich war sie mitten in einem ihrer Kochsendungs-mit-koch Versuche. Sie machte kehrt und verschwand wieder in der Küche. Ich setzte mich aufs Schuhregal und zog meine Schuhe aus. Harry lehnte sich an die Wand. Ich hing meine Jacke auf. Er legte seine auf die Heizung. Harry war hier ja sowieso fast schon Zuhause. Im Haus hing ein leichter Duft von Rosen. Wir schlenderten durch bis zum Wohnzimmer. "Moooooooooom?" Ein Moment der Stille. Kennt ihr das wenn eure Mutter irgendwie zeitversetzt hört. "Mooo-oooo-oooooom!!" Ich rief noch einmal. "Boah Ey WAS?!", schrie meine Mutter zurück. Normalerweise war meine Mutter, die perfekte mom. Rät einem immer zu dem richtigen, kann dir jederzeit den passenden Psalm zu deiner Situation nennen, freundlich, verantwortungsbewusst... Komplett 08 15. Nur wenn ihr in der Küche etwas nicht gelang, stand sie komplett unter Strom. "Wir sind oben in meinem Zimmer!" Aus der Küche kam ein lautes Stöhnen. So ganz alla 'mach was du willst'.

Ich griff nach Harrys Hand und zog ihn mit mir in den Flur. Wir stiefelten die Treppe hoch und ich stieß meine Zimmertür auf. Harry setzt sich auf mein Bett und legte die Füße hoch. "Hast du auf irgendwas Bock?", fragte ich. Ich setzte mich neben ihm aufs Bett und fuhr ihm durch die Locken. Er stützte sich auch die Ellbogen und sah mich an. "Wie wär's mit Wahl, Wahrheit, Pflicht?" Harry grinste. "Zu zweit?", ich lachte, denn eigentlich war das nicht wirklich etwas, für zwei gelangweilte Freunde. "Warum nicht?", stieß Harry zurück. Hmm. Ich richtete mich auf und fuhr mir durchs Haar. "Dann los!", sagte ich. "Fang an."

"Wahl, Wahrheit oder Pflicht?", fragte Harry. Er schien wieder besser drauf zu sein, jedenfalls war er weder am stottern noch irgendwie anders verunsichert. Es war eher ein verdorbenes Grinsen, das sein Gesicht zierte. Ja, Mr. Styles hatte schon seine Launen. "Wahrheit!", sagte ich. Harry ließ seinen Kopf genervt in den Nacken fallen. "Wahrheit? Was bist du denn für ein Spießer?" Aha. Aha. Er forderte mich heraus. "Was bitte soll ich deiner Meinung nach nehmen?", fragte ich. Ich legte mich neben ihn auf den Bauch und stützte mich ebenfalls auf die Ellbogen. Nur andersrum. "Wie wär's mit...Pflicht!" Was für ein lukrativer Vorschlag, Harry. "Ooo-kay. Pflicht!", ich stimmte zu. "Sam?", die Art wie Harry meinen Namen sagte, machte mich nervös. "Jaaa?", fragte ich. Dann erinnerte ich mich an das letzte mal, das ich mit Harry WWW gespielt hatte. "Ich werde nicht im Affenkostüm durch Dunkin Donuts rennen!" Auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.

"Nicht nochmal!", fügte ich hin zu. Harry senkte den Kopf und lachte, aber nur kurz. Als sein Blick wieder meinen traf, war die lockere Atmosphäre in meinem Zimmer zerstört. Es war der selbe Ausdruck wie vorhin im Auto, der selbe versunkene Blick.

Fragile Lovers ( Harry Styles FanFiction )Where stories live. Discover now