𝒪 𝒽 𝓃 ℯ ℱ𝓁 ℯ 𝒾 ß 𝓀 ℯ 𝒾 𝓃 ℰ 𝒾 𝓈

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Raphel fängt an zu erzählen: "Anna, ich..." , doch er wird von John unterbrochen:
"Boah, kommt ihr endlich mal? Ich bin am Verhungern!" Dabei klopft er auf seinen Bauch mit einem wehleidigen Blick.

"Ja, Bruder.", gibt Raf von sich und folgt John dann ins Studio. Er wollte doch gerade eben noch mit mir sprechen, oder nicht?

Stumm laufe ich den beiden hinterher und setze mich neben Mary, die schon genüsslich von ihrem Essen abbeißt.

Auch ich packe meinen Döner aus und esse davon. Nach der Mahlzeit gehen wir auf den Balkon um eine Zigarette zu rauchen. 

Nachdem die anderen ihre Zigaretten ausgedrückt hatten, schaue ich zu Raf und hake nach: "Was wolltest du mir sagen?"
"Hat sich erledigt. Alles gut.", antwortet er und schenkt mir ein Lächeln.
"Bist du dir sicher? Du hast doch angefangen etwas zu erzählen.", erwider ich misstrauisch. "Anna, ich bin mir sicher. Es hat sich wirklich erledigt.", spricht er und lacht daraufhin. 

Verwirrt nicke ich nur und wir gehen wieder rein. "Jungs, ich wünsche euch eine Gute Fahrt und wir sehen uns bestimmt irgendwann mal wieder.", verabschiede ich mich vom männlichen Teil. Mary, Lisa und Djini umarme ich freundschaftlich. 
"Ich bleib noch etwas in Berlin, falls du Lust hast etwas zu starten.", erklärt Raphael.
Als Antwort gebe ich ihm ein Kopfnicken, verlasse das Studio und steige, draußen angekommen, ins Auto.

Müde atme ich erstmal tief ein und aus.
Danach rufe ich meinen Freund an.
"Hey, bist du Zuhause?", erkundige ich mich.
"Eisdiele mit Marius und Mihai.", antwortet er kurz und knapp. "Kann ich auch kommen?", durchlöcher ich ihn mit Fragen.
"Komm.", entgegnet er und legt dann auf.

Er ist unglücklich mit dieser Situation und ich merke es sofort.
Während der Fahrt zur Eisdiele kullern mir einige Tränen die Wange hinunter.
Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich mich in ihn verliebt. Das erste Mal, als wir uns sahen, hab ich mich in seinen braunen Augen verloren. Ich hätte niemals gedacht, dass er das Gleiche für mich fühlt.

Als er mir gebeichtet hatte, dass er das Selbe empfindet, war ich so glücklich.
Ich hatte große Hoffnungen, dass er seine Freundin für mich verlassen würde, aber es kam nur zu einer kleinen Affäre. Mehr war es nicht. Jetzt hab ich genau das erreicht, was ich wollte und trotzdem verbau ich mir alles gerade.

Bei der Eisdiele angekommen, parke ich gekonnt mein Auto und laufe direkt zum Tisch, an dem die drei sitzen.
Marius und Mihai stehen auf und umarmen mich. Von meinen Freund fehlt weit und breit jede Spur. "Wo ist dein Bruder?", frage ich Marius. Dieser zeigt ins Innere der Eisdiele. Dort erblicke ich ihn und eine Angestellte. Sie unterhalten sich, während sie ein Getränk zubereitet.

Mein Magen zieht sich zusammen und mir wird unglaublich heiß. Wütend setze ich mich auf den freien Stuhl und zünde mir eine Zigarette an.

Einige Minuten später kommen die beiden Turteltäubchen an unseren Tisch.
"Du bist bestimmt Anna.", spricht sie und reicht mir ein Getränk. Bestimmt will sie mich vergiften, um sich an Cătă ranzumachen. "Was ist da drin?", hake ich bei meinem Freund nach. "Redbull mit Vodka, aber es sind zwei verschiedene Redbull-Geschmäcker.", antwortet er mir.

"Er hat mich extra gebeten, dir deine Lieblingsmische zu machen.", erklärt sie.
"Dankeschön.", bedanke ich mich mit einem gefälschten Lächeln und nehme einen Schluck von dem Getränk.

Ich hab diese Mische seit längerer Zeit  nicht mehr getrunken. Normales Redbull, Redbull mit Kokosnussgeschmack und Vodka. 

"Und? Wie ist es?", erkundigt sie sich mit piepsiger Stimme. Warum haben immer die nervigsten Weiber so unglaublich anstrengende Stimmen? "Echt gut.", antworte ich. Das war gelogen.
Selbst ich hätte die Mische besser herstellen können und ich habe keine Erfahrung als Barkeeper. Zufrieden lächelt sie und stolziert dann wieder ins Innere der Eisdiele.

Ich schaue Cătă mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Was los?", stellt er sich dumm. "Gefällt dir nicht, oder?"

"Hast du das extra gemacht?", erkundige ich mich. "So wie du mir, so ich dir.", grinst er frech. "Lustig.", nuschel ich leicht genervt.

"Herzlichen Glückwunsch.", kommt es von seinem Bruder. "Für was?", frage ich verwirrt. "Na, für die Tour.", entgegnet er.

"Ist noch nicht sicher. Erst wenn dein Bruder damit einverstanden ist.", erkläre ich und betone dabei das Wort " Bruder ".

Die zwei Männer brechen in Gelächter aus , während sich mein Freund versucht zu verteidigen: "Ich hab nie gesagt, dass ich nicht einverstanden bin. Natürlich freue ich mich für dich und ich unterstütze dich auch, aber du wirst längere Zeit weg sein und ich hab echt nichts gegen Raphael und John, aber ich hab da so ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache."

Mihai hakt nach: "Vertraust du ihr?"
Mein Freund nickt kräftig.
Wieder kommt eine Frage von Mihai:
"Vertraust du den Jungs?"
Cătă erzählt: "Ich kenn sie nicht wirklich. Euch würde ich vertrauen zu hundert Prozent, aber bei ihnen bin ich mir so unsicher." "Problem gelöst.", ruft Mihai freudig. Cătă und ich schauen uns erstmal gegenseitig verwirrt an, bis wir zu unserem Freund blicken und ihn erwartungsvoll ansehen.

"Versteht ihr es nicht? Er vertraut dir, du vertraust ihm, denke ich mal. Die Jungs sind das Problem, aber Cătă, wenn du weißt, dass sie sowieso nichts mit denen anfangen würde, warum dann unnötig Stress verursachen, wo eigentlich alles gut ist?", erklärt er.

"Du hast Recht.", murmelt Cătă und zündet sich dann eine Zigarette an. "Wir wechseln jetzt einfach das Thema."

"Kommt ihr mit zu mir später?", erkundigt sich Marius. "Ich muss morgen früh raus.", erwähne ich. "Wohin?", durchlöchert er mich neugierig mit Fragen. "Ich muss zum Arzt.", antworte ich. "Was los?", kommt es diesmal aus Mihai's Mund. "Ich hab eigentlich keine Beschwerden, außer, dass ich manchmal Kopfschmerzen hab, aber ich muss allgemein einfach zu einer Kontrolle.", berichte ich. Die Jungs geben sich mit dieser Antwort zufrieden. 

Wir sitzen noch ein wenig zusammen und reden über Gott und die Welt, bis Cătă und ich uns verabschieden. Zusammen fahren wir zu mir und machen uns einen schönen Abend.

I know, I'd go back to you 💘 | Raf CamoraWhere stories live. Discover now