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Vor drei Tagen waren wir alle gemeinsam Frühstücken, die Nacht habe ich noch bei Leyla Zuhause geschlafen.

Vorhin am Telefon meinte sie, dass sie in 2 Stunden hier sein wird, da sie bei mir übernachtet.

In der Zeit bin ich gerade im Zimmer, während ich am Klavier sitze und vor mich hin singe.

Es klopft an meiner Zimmer Tür, meine Finger heben sich von den Tasten und ich drehe meinen Kopf zur Tür um.
Mein Papa kommt herein und legt einen Brief auf den Tisch.

,,Was ist das?" ,frage ich ihn verwundert.

,,Weiß ich nicht, habe ich vorhin im Briefkasten gesehen."
Mit diesem Satz wendet er sich zum gehen und schließt die Tür hinter sich.

Überrascht nehme ich den Brief in die Hand und öffne ihn, aber noch überraschter bin ich über den Inhalt des Briefes.
Der einzige Gedanke der mir durch den Kopf geht ist, dass Leyla heute auf dem Boden schlafen wird.

Früher als gedacht kommt nach einer Stunde Leyla entspannt ins Zimmer reinspaziert und ich sitze immer noch wie vor einer Stunde mit dem Brief sauer auf dem Bett.

Sie schaut mich komisch an, bis sie den Brief sieht und mich wissend, mit einem leichten ängstlichen Lächeln anschaut.

,,Den Brief hast du also schon bekommen. Das ist ja toll und wann geht die Reise los?" ,gibt sie vorsichtig von sich, während sie sich mir nährt.

,,Du kommst heute nicht ins Bett, vergiss es." ,gebe ich wütend von mir.

Schmollend setzt sie sich trotzdem mit Gegenüber.
,,Sei nicht sauer okay, bitte ich hab's für dich getan."

,,Nicht sauer?! Du hast mich für diesen Contest angemeldet Leyla, du hast mich angemeldet. Jetzt wollen die, dass ich nach Hamburg fahre und da vorsinge."

,,Warte, WAS! Du wurdest schon für die erste Runde aufgenommen." ,ihre Freude drückt sie aus, indem sie mich umarmt.

,,Ja ich schätze schön." ,gebe ich unsicher von mir.

,,Das ist toll, ich muss das gleich unseren Eltern erzählen, ich freue mich so für dich Elin."

,,Ich bin sauer auf dich."

Sie versucht mich zu beruhigen und erklärt mir, dass sie das nur für mich getan hat und es niemals getan hätte, wenn sie wüsste, dass ich es wirklich nicht tun möchte.

,,Du willst es, dass hast du mir selbst auch gesagt.
Du hältst dich nur selbst zurück und nutzt nicht diese tolle Gelegenheit, somit habe ich dir nur ein bisschen geholfen."

,,Keine Ahnung, ich habe große Angst und bin äußerst nervös vor dem was kommt und was mich erwartet.
Die Vorstellung wieder vor anderen Leuten zu singen, schüchtert mich einfach ein."

,,Ich glaube an dich und du kriegst das hin."

Dann nehme ich sie in den Arm, denn länger kann ich nicht wütend auf sie ein.
Sie hat mich beworben, aber es liegt jetzt in meiner Entscheidung ob ich den Schritt weiter gehen möchte oder es lassen werde.

Als wir es meinen und Leylas Eltern erzählen, die alle gerade in der Küche am kochen sind, lassen sie alles in der Sekunde stehen und liegen und umarmen mich.
Sie freuen sich wie erwartet sehr und meinen ich soll die Tage nach Hamburg fahren.

Paar Minuten später sehe ich im Augenwinkel wie Eray und Baran die Treppe runterkommen.

,,Was ist hier los? Ich sehe überaus glückliche Gesichter." ,während Baran das sagt legt er einen Arm um meine Schultern.

Ich schaue verlegen hoch zu ihm, da er ein sehr großes Stück größer als ich bin und erzähle ihm und meinem Bruder von der Neuigkeit.

,,Ich werde nach Hamburg fahren, wegen dem Contest."

An ihren Gesichtern erkenne ich, dass beide sehr darüber überrascht sind, dass ich wirklich daran teilnehmen möchte.

Baran nimmt mich direkt in den Arm und umarmt mich etwas länger als er müsste.

,,Ich weiß, dass du weit kommen wirst.
Du wirst sie von allem was du hast überzeugen." , flüstert er mir leise ins Ohr.

Ich löse die Umarmung, bedanke mich kurz und halte ein wenig Abstand.

Zwischen Baran und mir liegt eine gewisse Anspannung, die jeder bemerkt, auch wir beide.
Wir sind miteinander aufgewachsen, das heißt wir wurden wie Geschwister großgezogen und sind auch so miteinander lange Zeit umgegangen.

Doch irgendwas hat sich vor zwei Jahren geändert, als ich die Diagnose bekommen habe und danach öfters ins Krankenhaus musste, hat sich etwas an seiner Sorge verändert.

Er hat sie anders zum Ausdruck gebracht und hat auch anders mit mir geredet.
Viel liebevoller, viel sanfter.

Diese Veränderung habe nicht nur ich gemerkt, sondern jeder in unserem Umfeld. Anders als ich komme die anderen damit gut klar. Ich glaube, unsere Eltern freuen sich auch insgeheim darüber.

Für mich ist es immer noch ungewohnt, ich mag seine Nähe so ist es nicht, aber ich werde oft verlegen und weiß nicht, wie ich mich ganz dabei fühlen soll.

Baran sieht nicht nur gut aus und hat viel Erfolg in seiner beruflichen Karriere, er ist auch ein toller Mensch, ich könnte soweit gehen zu sagen, er ist einer der tollsten Menschen, die ich kenne.
Das würde jeder über ihn sagen.

Er ist so gut wie perfekt.
Jeder versteht sich mit ihm, jeder mag ihn.
Wenn er durch die Tür kommt, ist es wie als würde die Sonne aufgehen. Er bringt den ganzen Raum zum leuchten und alle zum Lachen.
Meine Eltern lieben ihn, ich glaube sie wären die glücklichsten Menschen auf der Welt, wenn ich mein Leben mit Baran verbringen würde.
Nicht nur kulturell gesehen, es passt einfach alles so gut zusammen, wenn es um ihn und mich geht.

Mit Baran wäre alles so einfach, so unkompliziert.
Es wäre einfach fast zu schön um wahr zu sein, doch trotz dessen bin ich mir nicht so sicher, ob das auch alles so richtig ist zwischen uns und ob ich ihn mehr mag, als nur den Sonnenschein der er halt ist.

Between the Sun and the Moon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt