Überraschende Beichten

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Unser nächster Anlaufpunkt ist der Sphinxpalast

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Unser nächster Anlaufpunkt ist der Sphinxpalast. In Venla lebt nur eine Familie von Sphingen, was nicht verwundert angesichts der Tatsache, dass Sphingen auf dem ganzen Kontinent sehr selten sind. Aus diesem Grund heiraten Sphingen häufig außerhalb ihrer eigenen Art. Das ist für uns Fabelwesen kein Problem; da wir entweder die Art des Vaters oder der Mutter übernehmen, gibt es keine Mischlinge. Wie es ursprünglich zu den fabelhaften Mischwesen gekommen ist, ist mir dabei zwar ein Rätsel, aber es bleibt die Tatsache, dass heutzutage keine neuen Mischwesen mehr entstehen.

Der winzige Lakai, der uns öffnet, ist alles andere als bereit, mich auch nur anzuhören, geschweige denn unser Anliegen an die Herrschaft weiterzugeben. Damit gebe ich mich aber nicht zufrieden.

„Du musst deine Herrschaft überhaupt nicht stören", erkläre ich ihm zum wiederholten Male. „Ich möchte nur einige Minuten mit der Person sprechen, die vor drei Tagen die Medizin für die Fürstin geholt hat."

„Aber genau das ist eben nicht möglich", wehrt der Lakai ab und wedelt dabei heftig mit den kleinen Händchen. Es handelt sich um einen Barstukken, der mir gerade bis an die Knie reicht. „Es war niemand aus der Dienerschaft bei der Hexe in dieser Woche. Ich müsste die Herrschaft fragen, ob sie einen Tagelöhner gesandt haben, aber das – das kann ich nicht. Ich kann sie nicht jetzt stören!"

„Was soll der Lärm hier?" Ein lohfarbener Sphinx kommt den langen Flur entlang. „Mutter ist gerade eingeschlafen, nachdem sie die ganze Nacht wachgelegen hat und ihr verursacht hier einen Tumult?"

Der Barstukken quiekt erschreckt und huscht davon. Der Sphinx interessiert sich auch weniger für ihn als vielmehr für mich. „Was können Hunde wie du hier schon wollen?"

„Keine Ahnung. Ich kann nur für diesen einen Hund sprechen und der möchte gerne wissen, wer vor drei Tagen die Medizin für die Fürstin geholt hat."

„Moment", der Sphinx beugt sich vor, was in seinem Fall bedeutet, dass er den Kopf vorschiebt und die Hinterbeine nach hinten wegstreckt, wodurch der ganze Körper nach vorne geschoben wird. „Du bist doch der Hund von vorhin. Ich habe von Zawei gehört, warum du zur Wache gekommen bist. Ist es denn wahr, dass die Hexe fort ist?"

Stimmt, das hier ist der Sphinx, der vorhin in Wachmeister Zaweis Dienstzimmer gewesen ist. „Das ist richtig. Ihre Famuli haben mich deswegen aufgesucht, weil sie mich in Verdacht hatten. Da ich sie aber nicht habe verschwinden lassen und sich niemand verantwortlich fühlt, forsche ich nun nach ihr."

Der Sphinx sieht mich starr an. Keine Ahnung, ob er mich zu hypnotisieren versucht oder in meine Gedanken eindringen will, aber ich starre zornig zurück und halte seinen glashellen Augen stand. Einen Höllenhund kann man nicht auf diese Weise beeinflussen. Vor Attacken auf den Geist bin ich gefeit; vielmehr war ich es, bis Isovre in die Stadt gekommen ist und mich an die Leine gelegt hat. Sie scheint mich aber nicht für ähnlich geartete Angriffe anfällig gemacht zu haben. Was immer der Sphinx mit mir versucht, es prallt an meinen Barrieren ab.

Wer vermisst schon eine Hexe? ✔️Where stories live. Discover now