Kapitel 3.

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Suguru war am Abend nach dem harten Tanztraining tatsächlich zu der Veranstaltung gegangen, zu der Shoko ihn eingeladen hatte.Sie stand am Eingang des großen Gebäudes und rauchte eine Zigarette, während sie auf ihn wartete. ,,Du siehst gut aus.” begrüßte sie ihn. ,,Ich fühle mich aber nicht so.” antwortete Geto. ,,Komm schon, das hier wird dir gut tun, du kannst doch nicht immer nur zu Hause rumsitzen.” meinte seine Freundin, drückte die Zigarette aus und zog ihn am Arm hinein.

Drinnen war es bereits ziemlich voll, Musik dröhnte aus den Lautsprechern, ein Barkeeper zeigte sein Können beim Drinks mixen und einige Frauen liefen mit Schürzen umher, um die Leute zu bedienen. Es gab ein paar Sofas, auf denen Leute in Gruppen saßen und tranken, während andere auf der riesigen Fläche tanzten, teils eng umschlungen zur Musik bewegten. War das ihr ernst?Sie schleppte ihn ausgerechnet auf eine  Tanzveranstaltung? Und als er ein großes Plakat erspähte, fiel Geto völlig vom Glauben ab, darauf sah er nämlich ein ihm allzu vertrautes Gesicht, welches nicht nur als Gastgeber bekannt gegeben wurde, sondern auch noch der Hauptact war, der in wenigen Minuten auftreten würde.

Und als wäre das nicht genug, kam gerade jener auf ihn zu. Gojo trug schwarze Highheels, eine enge Lederhose und ein grell buntes Oberteil, das von allen Seiten zu glitzern schien. Das passte zu ihm, um jeden Preis auffallen zu wollen. Er begrüßte erst Shoko, in dem er sie umarmte und sagte: ,,Schön, dass du hergekommen bist, wir haben uns viel zu lange nicht gesehen Liebes.”
,,Danke für die Einladung, ich habe da noch wen mitgebracht.” meinte sie und deutete auf ihren besten Freund. ,,Bekommst du etwa nicht genug von mir?” fragte Gojo grinsend. ,,Ja sicher.” antwortete Geto kühl. ,,Ich muss nun gehen und ich hoffe, du genießt die Show.” flüsterte Gojo ihm ins Ohr, als er sich zu ihm gebeugt hatte.  Er zwinkerte ihm zu und ging wahrscheinlich irgendwo hin, um sich umzuziehen.

Etwas sprachlos hatte Geto ihm hinterher gestarrt und Shoko sagte: ,,Erde an Suguru, hörst du mir zu?” ,,Entschuldige, was hattest du gesagt?” ,,Na, ihr scheint euch doch bestens zu verstehen, dafür dass du dich so sehr über ihn beklagt hast..” ,,Eben war er ja auch harmlos, wenn ich unterricht bei ihm habe sieht das ganz anders aus. Er quält mich, schickt mir ernährungspläne und meint ich soll endlich Sport machen.”
,,Gojo ist eben sehr direkt, aber er meint es nur gut und dafür, dass du ihn nicht leiden kannst, hast du eben ziemlich intensiv aus seinen Hintern gestarrt.” lachte seine beste Freundin.
,,Habt ihr zwei euch gegen mich verschworen?” frage Geto beleidigt.
,,Hey jetzt sei nicht so. Komm lass uns bessere Plätze suchen und schauen, was er da auf die Beine gestellt hat.”

Das klang schon besser, außerdem konnte Geto sich dann auch noch ein Getränk besorgen. Es wurde ein Whiskey, anders würde er das sicher nicht ertragen können. Gojo war seiner Meinung nach ziemlich Arrogant, übergriffig und flirtete definitiv zu viel. Es dauerte nur wenige Minuten, bis der Dj den Auftritt ankündigte, Gojo betrat die Bühne jedoch nicht in bunten Farben sondern in einer schwarzen Hose und einem engen Top welches seinen muskulösen Oberkörper betonte.

Als die ersten Töne der Musik erklangen, war Geto überrascht. Gojo lag auf dem Boden, bei den Worten : How can you see into my eyes like open doors?
Richtete er sich langsam auf, jede seiner Bewegungen war nur so von Emotionen geladen, man spürte, wie er sich beim Tanzen fühlte. Für Geto sah es nach Traurigkeit, aber auch Wut, Verrat und dem Gefühl verloren zu sein aus. Was Gojo ihnen da gerade zeigte, schien tief aus seinem Inneren zu kommen. Geto schnürte es das Herz zu, so nahe ging ihm dieser emotionale Tanz, dabei kannte er Gojo kaum und auch Shoko kämpfte mit den Tränen. Als der Song endete, applaudierte die Menge um sie herum.

Dann ging es weiter, dieses Mal mit einer fröhlichen Melodie, Suguru war auch nicht allein, denn einige Jugendliche, offenbar seine Schüler, tanzten mit ihm. Währenddessen lehnte Geto sich zu Shoko: ,,Der Tanz war so gefühlvoll, das hätte ich nicht von ihm gedacht.”
,,Gojo mag arrogant, cool und ziemlich dreist rüberkommen, aber er hat es auch nicht immer leicht. Er musste sich alles selbst erarbeiten, versuch mal dir etwas aufzubauen wenn du eine besondere Persönlichkeit hast und zusätzlich auf Männer stehst, das ist wie du weißt hier in Japan immer noch problematisch, dabei sollten wir endlich mal akzeptieren das die Welt und die Menschen nicht nur schwarzweiß sind.”
Geto seufte, ja das kannte er selbst nur zu gut, auch in seiner Frima gab es Menschen die ihn nicht akzeptierten, aber das interessierte ihn auch nicht, er wollte dort nur seine ruhe haben. Gerade als er sich noch etwas zu trinken holen wollte, erklang ein Lied, das er nicht kannte.

Dance of HeartsWhere stories live. Discover now