Kapitel 5.

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Sugurus Herz raste noch immer, als er bereits zu Hause auf seinem Sofa lag und über den Mittag mit Gojo nachdachte. Dieser Kuss hatte ihr Verhältnis ziemlich ins Wanken gebracht, seine Lippen kribbelten immer noch davon und er konnte auch kaum an etwas anderes denken. Verdammt, hatte dieser Idiot ihm den Kopf verdreht? Wie sollte er sich am Montag denn nur normal Verhalten? Und nächste Woche sollte er jeden Tag zum Training kommen, da die Hochzeit in der darauf folgenden Woche stattfinden würde. Das konnte ja noch richtig unangenehm werden.

Gerade als er in die Küche ging, um etwas zu trinken, klingelte sein Smartphone. ,,Hallo.” sage er.
,,Hi Suguru, bist du gar nicht mehr unterwegs? Ich dachte du wolltest sich heute mit Satoru treffen?” Es war Shoko, die angerufen hatte.
,,Das habe ich auch.”

,,Aber?” Hakte sie nach, man wieso wusste sie immer sofort, wenn etwas nicht stimmte? Geto seufzte und fing an ihr von dem gemeinsamen Essen zu erzählen.

,,Ohje das ist ja ein Drama bei euch.” ,,Hmmm.” grummelte Suguru.

,,Ich dachte du magst Gojo nicht, du hast dich so sehr über ihn beklagt.”

,,Er ist schon anstrengend, aber er hat auch eine sehr gefühlvolle Seite an sich, was mich überrascht. Und hast du ihn mal angesehen? Allein diese blauen Augen..” schwärmte Geto. Shoko lachte amüsiert. Doch fing Suguru dann an zu meckern: ,,Aber dann macht er den Mund auf, er quält mich und bringt mich dazu Dinge zu machen die ich nicht tun wollte oder ist übergriffig und beleidigt mich ständig, aber dann ist da dieses blöde Lächeln..” schmollte Suguru.

,,Hach, das scheint ja völlig schief zu laufen bei euch. Aber hast du mal dran gedacht, dass er vielleicht genauso verwirrt ist wie du? Er hat dich immerhin geküsst, aber wahrscheinlich hat er Angst um seinen Job. “
,,Hmm.” grummelte Geto.

,,Ich kenne Gojo schon ziemlich lange, ja er kann arrogant sein und er sagt manchmal Dinge ohne groß nachzudenken, er meint es lieb aber durch seine Art kommt das nicht so rüber wie es sollte. Außerdem weiß ich, dass er dich niemals  geküsst hätte, wenn da keine Gefühle im Spiel wären. Es mag nicht so wirken, aber er ist ein sehr gefühlvoller Mensch.”
,,Hmm..Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.”

,,Ihr solltet unbedingt darüber reden, sonst wird sich an der Situation nichts ändern.” Erneut kam nur gegrummel und Shoko wusste ihr bester Freund konnte mit solchen Situationen nicht gut umgehen. Da kam ihr eine Idee.
,,Sag mal was machst du eigentlich Morgen Abend? Ich habe Zeit und wir könnten zusammen essen gehen, ich lade dich ein und du klagst mir weiter dein Leid?” 
,,Na gut.” grummelte Geto.
,,Gut dann sehen wir uns morgen um 20:00 bei Pegasus. Bis dann.”
,,Bis dann.” sagte Suguru und legte auf.

Eigentlich würde er viel lieber das ganze Wochenende auf der Couch verbringen, aber er wusste, Shoko würde eh nicht locker lassen. Diese setzte nun ihren Plan um, wobei ihr zukünftiger nur den Kopf schüttelte. Aber das hielt sie nicht davon ab direkt Satoruˋs Kontakt anzuklicken, es dauerte nur wenige Sekunden bis dieser dran ging.   

Am nächsten Tag war es dann soweit, Suguru hatte sich extra schicker angezogen. Er trug ein dunkelblaues Hemd, seine langen Haare trug er offen und dazu eine schwarze Jeans sowie schwarze Lederschuhe.
,,Willkommen, haben sie einen Tisch reserviert?” fragte ihn der Kellner.
,,Ja, auf den Namen meiner Freundin Shoko Ieiri.”
,,Ah ja, dann folgen sie mir bitte.” meinte der junge Mann und führte ihn zu einem der  Tische, der abseits stand, dort hatte man etwas Ruhe, wenn man sich unterhalten wollte. Geto setzte sich und bestellte sich einen Weißwein, er würde notfalls später mit dem Taxi nach Hause fahren. Satoru hatte sich für ein hellblaues Hemd, ein schwarzes Jackett und eine teure schwarze Leinenhose. 

Der Kellner führte ihn nur zu gern zu seinem Platz, als er dort jedoch ankam staunte er. ,,Was machst du denn hier?” fragte Gojo.
Und Geto sah so aus, als hätte er dasselbe fragen wollen. ,,Ich bin mit Shoko verabredet.Und du?” antwortete Suguru.
,,Ich bin aus demselben Grund hier.” antwortete Gojo verwirrt.
,,Also, wenn ich die Herren unterbrechen dürfte?” fragte der junge Kellner.
,,Ich soll ihnen das hier geben, von der netten Dame, die heute Mittag hier war.” sprach er weiter und reichte Satoru einen Zettel.

Er las laut: ,,Ihr zwei müsst unbedingt miteinander reden. Ich wünsche euch einen schönen Abend, habt viel Spaß! Shoko Ps: Versucht nicht, euch gegenseitig umzubringen. ;) 

Was hatte sie da angestellt? War das ihr ernst sie so dazu zu zwingen miteinander zu reden? dachte Suguru. ,,Naja da wir schon mal hier sind, könnten wir etwas essen.” meinte Gojo, der dabei ungewohnt unsicher klang.
,,Na gut.” antwortete Suguru nervös, dieser Kuss geisterte immer noch in seinen Gedanken herum und auch die Stimmung war ziemlich angespannt.

Gojo der sich nun auch hingesetzt hatte, bestellte sich auch einen Weißwein und der Kellner reichte ihnen die Karten damit sie ihr essen aussuchen konnten. Dieses betretene schweigen, machte die Situation nicht gerade besser. Selbst als der Kellner ihnen ihr essen, eine große Platte mit Fleisch, Gemüse, verschiedenen Dipps und anderen Beilagen gebracht hatte, herrschte absolute Stille. Aber da Satoru eh nie lange schweigen konnte, unterbrach er die Stille zwischen ihnen.

,,Ich möchte mich für gestern bei dir entschuldigen.” sagte er. Geto sah ihn überrascht an, damit hatte er nicht gerechnet. ,,Ich…man das ist echt schwer..Ich mag dich, sehr sogar. Aber ich muss an meinen Job denken, im Tanzstudio wird es nicht gern gesehen, wenn das Personal sich mit Kunden privat trifft. Und ich habe da eh oft Stress, weil ich vieles anders angehe als meine Kollegen, die noch im letzten Jahrhundert feststecken.” sagte Satoru, wobei er irgendwie traurig und gleichzeitig wütend auf ihn wirkte. ,,Ich kann das verstehen, aber im ersten Moment hat es mich ziemlich verwirrt. Ich dachte, ich wäre wieder mal nicht gut genug..” antwortete Suguru.
Satoru griff nach seiner Hand, als er sagte: ,,Nicht gut genug? Ich wollte dir schon seit unserem ersten Treffen näher kommen, aber mein Job erlaubt mir vieles nicht.” meinte Gojo bitter.

,,Wenn sie dich dort so einschränken, wieso versuchst du es nicht woanders?"
,,Das ist gar nicht so einfach, was meinst du wie das ist so als schwuler Tanzlehrer, der noch dazu eine extravagante Persönlichkeit hat und zusätzlich die alten Traditionen brechen möchte?”
,,Das ist in der Tat nicht einfach, aber du bist doch ziemlich bekannt. Wieso eröffnest du nicht was eigenes?” fragte Suguru.

,,Dafür bräuchte ich mehr, als nur mein Talent zum Tanzen. Ich kenne mich nicht mit Werbekram und so weiter nicht aus, Bürokram im allgemeinen ist nicht meine Stärke und man muss sich da einen Namen machen usw.”
,,Dir ist schon klar das ich das alles könnte? Ich arbeite doch für eine große Werbefirma. Also Hilfe hättest du schon.” sagte Suguru aufmunternd.
,,Trotzdem ginge das nicht von jetzt auf gleich, das ganze würde Monate dauern und..”
,,Und was?”hakte Suguru nach.

,,Ich habe mich für einen Tanzwettbewerb angemeldet, es ist nichts allzu großes, allerdings haben wir es ins Halbfinale geschafft. Aber ich brauche einen Ersatz, meine Partnerin kann nicht teilnehmen. Sie ist schwanger und muss vorsichtig sein, ich hab aber niemanden, der sonst in Frage kommt.” sagte Gojo traurig.

,,Wann ist dieser Wettbewerb denn?”

,,Es geht in nur drei Monaten weiter, so kurzfristig ist es nahezu unmöglich Ersatz zu finden.”
,,Wie wäre es mit mir?” sagte Geto und konnte selbst kaum glauben, dass er das gerade vorgeschlagen hatte. ,,Ist das dein Ernst? Du müsstest jeden Tag üben, ich würde dich quälen ohne Ende, hast du dir das gut überlegt? Wir würden uns drei Monate jeden Tag sehen, ich bin wie du weißt mega diszipliniert und..”
,,Ja, das weiß ich, trotzdem biete ich es dir an, weil ich dich auch sehr mag.” sagte Geto verlegen.
Gojo strahlte geradezu, als er ihn anlächelte. Allein das war es schon wert gewesen. dachte Geto.

Auch wenn er wusste, dass er es in ein paar Wochen wahrscheinlich bereuen würde, wenn ihm alles schmerzte und sie sich Tag für Tag anzicken würden. Mittlerweile waren die zwei auch fertig mit dem Essen, der Kellner brachte ihnen jeweils noch ein Glas Weißwein. Gojo war mit seinem Stuhl so nahe an Geto heran gerutscht, dass sie nun nebeneinander saßen. Ihre Hände ineinander verschlungen tranken sie noch den Wein aus, ehe sie aufstanden um nach Hause zu gehen.
,,Hast du Lust morgen mit zu mir zu kommen?” fragte Gojo.
,,Was hast du denn vor?”
,,Es soll ja nicht so schönes Wetter sein morgen, also vielleicht ein paar kitschige Filme schauen und etwas leckeres essen?”
,,Das hört sich gut an.” antwortete Geto grinsend.
,,Dann sehen wir uns morgen.” meinte Gojo und wollte zu seinem Auto gehen,  aber Geto packte ihn am Handgelenk und zog ihn zu sich. Ehe er fragen konnte, lagen dessen Lippen bereits auf seinen eigenen, eine ganze Zeit standen sie da und küssten sich eng umschlungen.
,,Bis morgen Satoru.” sagte Geto, als sie sich voneinander lösten. ,,Bis morgen Suguru.” hauchte Gojo noch etwas überwältigt von alldem. 

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Ich hoffe es gefällt euch weiterhin!

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