10. Letzter Schultag

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Heute ist Mittwoch, der letzte Schultag und eigentlich hätte ich bis neun Uhr schlafen können, aber wegen unserem Theaterstück mussten wir schon um acht da sein.

Mein kompletter Jahrgang trifft sich in der Aula. Maya und ich kommen fast zu spät, aber wir schleichen uns unter die anderen, während diese gerade die Aula betreten. "Wo wart ihr denn?" fragt Jacky. "Maya kam mal wieder zu spät." gebe ich ihr als Antwort. Wir setzen uns nach hinten und warten darauf, dass unsere Lehrer mit reden anfangen.

"Schön das ihr alle hier seid. Wir freuen uns, ebenso wie ihr schon darauf endlich in die Ferien zu können, aber können es auch kaum erwarten jetzt mit euch euer eigenes Theaterstück zu schreiben. Bevor ihr eingeteilt werdet und anfangen könnt, wollte ich mich nochmal vergewissern das ihr euer eigenes Stück schreiben wollt. Und nicht eine Vorlage nach spielen oder um dichten?" begrüßte Frau Gahner uns. "Um dies einfach festzustellen, stimmen wir jetzt ab." mischte sich Herr Drexer ein, "Wer dafür ist ein Theaterstück selbst zu schreiben, ohne Vorlage und sonstige Texthilfen, steht jetzt bitte auf."

Einige stehen auf, verharren kurz bis Herr Drexer gezählt hat, der uns dann mitteilt, dass wir uns wieder setzten können. "Wer dafür ist ein Theaterstück zu adaptieren oder leicht zu verändern, es aber als Grundlage zu nehmen, steht bitte jetzt auf." wendet sich Herr Drexer zu uns.

Wieder stehen einige auf, verharren kurz bis Herr Drexer gezählt hat, der seine Worte wiederholt und uns zum setzten auffordert. "Und zum Schluss stehen bitte die auf, die ein Stück nachspielen wollen." setzt er ein drittes und letztes mal an und wartet bis alle aufgestanden sind, die aufstehen wollten.

Ich blieb durchgehend sitzen, mir war es egal ob wir ein Stück schreiben oder adaptieren, ich würde es so machen, wie es in den Verlauf der Geschichte reinpasst. Und ich denke ich bin nicht die einzige, die immer sitzen geblieben ist. "Also, da die Mehrheit jetzt beim zweitem mal aufgestanden ist, werden wir ein stück adaptieren. Die Frage ist welches. Darum geht bitte in fünfer Gruppen und diskutiert welches Theaterstück ihr gerne nehmen würdet." erklärt Frau Gahner uns was wir tun sollen.

Ich bin natürlich mit Maya und Jacky in einer Gruppe und noch zwei aus meiner Paraklasse.

"Was haltet ihr von Romeo und Julia?" wirft Jacky in die Runde. 'Nein!' denke ich augenblicklich und Sahra, das Mädchen aus meiner Paraklasse, die bei uns in der Gruppe ist, spricht meinen Gedanken laut aus "Auf gar keinen Fall, das ist so langweilig und klischeehaft." "Wobei ich es machen würde wenn ich mit Jackson, Romeo und Julia wäre." mischte sich Maddison ein, auch aus meiner Paraklasse.

Ich verdrehe meine Augen, immer kommen alle mit Jackson, was finden sie nur an ihm? Ich meine er sieht nicht schlecht aus, er ist ziemlich groß so auf die 1,90cm würde ich schätzen, seine braunen Haare, die ihm immer ins Gesicht fallen und seine dunklen, braunen Augen, die auf jeden außer mich unschuldig wirken. Ich sehe in seinen Augen nur den Teufel höchst persönlich.

"Dann macht halt einen besseren Vorschlag." brummt Jacky vor sich hin und tut sehr gekränkt. "Wir könnten auch ein Märchen modernisieren." brachte ich mich in die Unterhaltung mit ein, bevor noch solche grandiosen Ideen wie 'Romeo & Julia' kommen. "Ja, das ist voll die gute Idee, Lia." stimmt Maya mir zu. "Aber welches?" fragt Sahra. "Ich glaube das können wir später noch klären. Erstmal müssen wir über die Ideen abstimmen." warf ich ein.

"Also, jetzt hattet ihr genug Zeit. Aus jeder Gruppe kommt eine Person nach vorne und stellt das ausgewählte Stück vor." ruft Herr Drexer plötzlich. "Geh du vor, Lia, es war deine Idee." bestimmt Jacky, die anderen stimmen ihr zu, weil sie selber nicht vorgehen wollen. "Ja ok, ich geh schon vor." sage ich und gehe nach vorne.

Auf der Bühne stelle ich mich ganz an den Rand, damit sich niemand neben mich stellen kann. Ich schätze die Anwesenheit von anderen nicht wirklich, vor allem nicht von denen aus meinem Jahrgang. Mit Ausnahme von meinen Freunden. Doch mein Plan geht nicht auf oder Jackson hat ihn durchschaut und absichtlich ruiniert. Beides wäre möglich. Denn Jackson stellt sich neben mich. Natürlich weiß ich das ich auf jeden Fall neben mindestens einer Person stehen muss, aber auf eine zweite Person konnte ich verzichten. Jackson anscheinend auch, sonst hätte er sich nicht an den Rand gestellt. Oder er wollte mich einfach nerven. Argh! Ich hasse ihn!

All my SecretsWhere stories live. Discover now