14. Tränen und Entsetzen

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Kapitel 14: Tränen und Entsetzen

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem komischen Gefühl im Magen auf. Peter Pettigrew und Sirius Black hatten mich in meinen Träumen verfolgt. Schreckliche Albträume hatten mich die ganze Nacht über geplagt, und ich wurde einfach nicht das Gefühl los, dass in dieser Schule irgendetwas nicht stimmte. Als ich mich umsah, waren Ginny und Hermine immernoch am schlafen. Leise stand ich auf, schnappte mir meine Anziehsachen und lief ins Badezimmer der Mädchenschlafseele. Dort traf ich auf jemanden, bei dessen Anblick mir noch schlechter wurde, als es mir sowieso schon war. 

"Oh, das Miststück beehrt mich persönlich.  Welch eine Ehre." giftete mich Angelina Johnson mit einem fiesem Ausdruck in den Augen an. "Glaub mir Süße, George gehört mir. Das wirst du bald auch noch merken!" "Mit wem von uns beiden ist er denn zusammen? Mhm. Ich würde mal sagen mit mir." sagte ich gelassen und lief auf den Spiegel zu. "Deswegen ist er auch gestern Hand in Hand mit mir durch Hogsmead gelaufen, hm?" lachte Angelina hämisch. Ich verspürte einen starken Stich in meiner Brust. Was hatte sie da gesagt? Sie? Und George? Das konnte nicht wahr sein, dass durfte nicht.. Sie log, ganz eindeutig! Sie wollte mich provozieren. Aber nicht mit mir. 

"Was fällt dir ein, so einen Mist zu behaupten? George liebt mich, komm damit klar!" brüllte ich sie nun an, doch sie kicherte nur schadenfroh. "Naives, kleines Mädchen. Du bist viel zu jung für ihn, du bist 14, er 16. Sieh es ein, er benutzt dich nur, weil du alles, wirklich alles, mit dir machen lässt. Wunderlich bei deiner Vergangenheit.." Den letzten Teil murmelte sie nurnoch, mich mit diesem Thema runter zu machen war sogar unter ihrer Würde. 

Ich schwor mir, stark zu bleiben, jedoch trafen mich Angelinas Worte mitten ins Herz. Tränen fluteten meine Augen und rannen unweigerlich an meinen Wangen hinab. Ohne ein Wort an Angelina zu verlieren rannte ich in meine Schlafseele hinauf und schmiss mich ohne auf meine Mitbewohnerinnen zu achten in mein Bett und ließ den Gefühlen freien Lauf. Schon lange hatte ich nicht mehr so intensiv geweint. Ich wusste nicht, ob ich Angelinas Worten Glauben schenken sollte. Aber was würde es ihr bringen, so etwas ohne Grund zu behaupten? 

"Mirabella, was ist passiert? Wieso weinst du?" Hermine und Ginny hatten sich neben mich auf das Bett gesetzt und versuchten mich zu beruhigen. Immer wenn ich gerade etwas sagen wollte, verließ ein lauter Schluchzer meine Kehle und machte es mir nicht möglich, zu sprechen. "Beruhige dich Süße. Erzähl uns jetzt erstmal, was passiert ist." sagte Ginny beruhigend und strich mir sanft über den Rücken. Mein ganzer Körper bebte unter meinen Schluchzern und ich fühlte mich hilflos, so wie damals, als ich gefangen gehalten wurde. 

"Hat es etwas mit George zu tun?" fragte Ginny mich mit einem traurigen Blick. Ich nickte stumm und hielt weitere Tränen zurück. "Was hat er getan?" Seuzfend wischte ich mir die Tränen vom Gesicht. "Ich war gerade unten im Badezimmer. Angelina Johnson war auch da und sie.. sie hat gesagt.. Er benutzt mich nur." schluchzte ich und sah in die entsetzten Gesichter von meinen Freundinnen. "Da-das glaub ich ja nicht. Was fällt der ein, so etwas zu behaupten!?" zischte Hermine wütend und verkrampfte sich am ganzen Körper. "Ich finde, du solltest mit George reden. Das kann ja wohl nicht sein, gestern in Hogsmead war ja schließlich alles super zwischen euch. " Ich nickte zögerlich und stand auf. "Wohin willst du Mira?" fragte Ginny mich mit einem besorgten Unterton in der Stimme. "Zu George." antwortete ich monton und stampfte mit pochendem Herzen hinunter Richtung Gemeinschaftsraum. Doch was mich dort erwartete, übertraf meine kühnsten Vorstellungen. 

Schon vom weiten hörte ich Georges Stimme, jedoch auch die hohe, piepsige Stimme von Angelina Johnson. "Georgie, lass das sein, das kitzelt!" kicherte sie übertrieben. Vorsichtig spähte ich um die Ecke der Wendeltreppe in der Hoffnung, sie würden mich nicht sehen. 

Da standen sie. Arm in Arm. George liebkoste ihren Hals wie wild und Angelina zappelte wild lachend in seinen Armen. Ein schrecklicher Schmerz durchzog meinen Körper. Tränen rannen meine Wangen hinab und ich drückte meine Hände fest vor den Mund, um nicht laut loszuschreien. Ich hätte niemals gedacht, das George mir so etwas antun würde. Vorallem nicht mit Angelina, die er damals vor versammelter Mannschaft angeschrien hatte und ihr gedroht hatte, mich in Frieden zu lassen. 

Nun küsste er langsam ihren Hals hinauf, verweilt einen Moment an ihrer Wange und gab ihr schließlich einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. Nun hielt ich es nicht mehr aus. Wutentbrannt rannte ich auf die beiden zu, die so sehr in ihren Kuss vertieft waren, dass sie mich garnicht bemerkten. Ohne nachzudenken schubste ich Angelina von George weg. Diese guckte mich erst erschrocken an, fing dann aber an fies zu lächeln. Georges Blick verletzte mich nun aber am meisten. Er sah mich ohne jegliche Emotionen an, ohne Schuldgefühle, ohne Scham, ohne Trauer. "Was fällt dir eigentlich ein? Du? Und die da?!" brüllte ich ihn an und zeigte mit dem Finger auf Angelina, die nun lachend an einer Wand lehnte. "Ich habs dir gesagt Liebes." kicherte diese und zwinkerte George zu, der mich immernoch leer anstarrte. 

"Hast du mir nichts zu sagen George?" flüsterte ich leise und fing stumm an zu weinen. Sein Blick wanderte nun hinunter auf den Boden, ein Seufzen verließ seine Kehle. Mit ruhiger Stimme fing er nun an zu sprechen : "Es tut mir leid Mirabella. Aber sei doch mal ehrlich.. Das mit uns hätte niemals Zukunft gehabt. Du bist einfach viel zu ruhig für mich. Außerdem musst du dich immer überall einmischen, das nervt! Es ist aus." 

Ich wusste nicht wieso, aber ich musste lachen. Laut. Lange. Hysterisch. George und Angelina sahen mich entgeistert an, nun musste ich noch mehr lachen: "Du machst Witze oder? Du dummer Idiot. Du bist das Letzte, das Allerletzte, weißt du das? Und ich dachte, du liebst mich wirklich!" Mit diesen Worten lief ich die Treppe wieder hinauf und ließ die beiden fassungslos zurück. Auf der Treppe kamen mir Ginny und Hermine entgegen. Sie sahen mich beide mit einem traurigen Blick an. Abprubt blieb ich stehen und sah zu ihnen hinauf. "Ihr habt alles mitgehört oder?" wisperte ich leise. Nun übermannte mich wieder die Traurigkeit, ich brauchte wohl meine Zeit, dass alles zu realisieren. Sie nickten. "Möchtest du heute lieber in unserem Zimmer bleiben?" fragte Hermine mich leise. Stimmt, wir hatten heute Unterricht. Nun nickte ich leise und ließ die ersten Tränen meine Augen verlassen. "Okay Süße. Ruh dich aus, wir kommen in der Mittagspause vorbei okay?" Wieder nickte ich, lief stumm in unser Zimmer und ließ mich in mein Bett fallen. 

Jetzt fing ich richtig an zu weinen. "Wieso, wieso hat er das getan?" brüllte ich hysterisch durch das Zimmer, obwohl ich genau wusste, dass mich keiner hörte oder mir eine Antwort geben konnte. Ich wusste nicht, wie lange ich dort lag und weinte, es kam mir vor wie Monate, genau wie damals, als ich gefangen genommen wurde und viele Monate im Kerker eingesperrt war. Ich hatte das Gefühl, mein Leben war nurnoch ein einziger Albtraum. Die Geschichte mit Harry, Sirius Black und Peter Pettigrew setzte mir auch noch etwas zu, da ich immernoch schreckliche Angst um Harry hatte. Doch dies war in diesem Moment nur Nebensache. Die Bilder von George und Angelina schwirrten unweigerlich durch meinen Kopf. Wie er sie küsste, wie sie lachte. Wie er mich angesehen hatte. Hatte ich ihm all die Zeit nichts, rein garnichts bedeutet?

Nach vielen Stunden, die ich über mein Leben nachdachte und mich fragte, ob es überhaupt noch einen Sinn hatte, fiel ich in einen tiefen Schlaf und ich hatte nurnoch einen Wunsch : Niemals wieder aufwachen. 

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Ja ich weiß, der Inhalt dieses Kapitels ist wahrscheinlich ziemlich überraschend, aber ich bin gestern auf eine geniale Idee für diese Story gekommen und die möchte ich umsetzen, nur leider beinhaltet diese keinen George, aber dafür jemand anderes. Seit gespannt! Sagt mir doch mal eure Meinung in einem Kommentar, würde mich freuen. :)

Schatten der Vergangenheit [Harry Potter FanFic] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt