Kapitel 3

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||Avenda||

UND WIE SOLLTE ICH DEN GÜLIA JETZT FINDEN?

~

Ich sah mich im Club um.
Die Baar war komplett besetzt und die Tanzfläche überfüllt. Man sah manche Leute in dunklen Ecken verschwinden und manche auf den Sofas am rummachen.

Bahhh, für sowas war ich echt nicht hier.

Zum Glück war der Türsteher schon etwas hohl in der Birne, denn sonst wäre ich hier ganz sicher nicht reingekommen.

Ein Geruch stieg mir in die Nase, was war das. Eher süßlich.
Ich versuchte der Geruchspur zu folgen, als ich eine Stufe übersah und hinzufallen drohte.
Ich machte mich bereit, mich komplett zu blamieren und auf mein Gesicht zu fallen, doch im letzten Moment, packte jemand mein Handgelenk und zog mich auf die Beine.

Ich wurde umhüllt mit dem Duft von einer Meeres Briese. Ich drehte mich um und guckte in zwei dunkel grüne Augen.

Diese Augen gingen so tief und auf der anderen Seite so schön wie ich noch nie welche gesehen hatte.

Ein räuspern holte mich wieder zurück ins hier und jetzt. Oh Gott wie peinlich.
Ich löste meine Hand und schaute die Person, die mich aufgefangen hatte direkt an.

Also besser gesagt blickte ich auf einen Oberkörper, aus diesem Grund musste ich noch etwas höher gucken.

Ein junger Mann stand vor mir.
Eine etwas blasse Haut. Markante Wangen Knochen und volle Lippen.

„Ehm danke." sagte ich als ich mit der Musterung seines Gesichtes fertig war.

Er strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Oh Gott er hatte so schöne Locken. Sie gingen ihm bis kurz über dem Ohr. Seine Seiten waren kurz rasiert. So einen schönen jungen Mann hatte ich noch nie gesehen. Ich schätze ihn auf Anfang 20.

„Pass nächstes mal besser auf, wir wollen ja nicht das du hinfällst." kam die Antwort. Seine Stimme klang etwas dunkel. Aber zu seinem Erscheinungsbild allgemein wirkte es unnormal süß.

OH GOTT AVENDA KONZENTRATION!

Ich lies den jungen Mann zurück und hielt mein Ziel im Auge. Der süßliche Geruch, wo war er?
Ich blieb stehen. Rechts hinter mir nahm ich ein Schatten war.
Ich ging weiter einen Gang entlang, bis ich zu einem Seitenausgang rauslief.

Die Gestalt folgte mir.

Bevor ich mich allerdings umdrehen konnte, spürte ich einen Luftzug.

„Ay eine kleine Maus von unserem Lieblings Orden." sagte eine Stimme direkt neben meinem Ohr. Wie war er so schnell neben mich gekommen.?
Er hatte mich zu Tode erschreckt. Ich wusste das Gülia außergewöhnliche Fähigkeiten hatten, trotzdem hätte ich nicht gedacht das sie sich so schnell bewegen können.

Ich trat einen Schritt zur Seite um dem Dämonen ins Gesicht zu gucken. Er sah schrecklich aus.
Zerfetzte schwarze Haare. Ein sehr blasses Gesicht und seine Klamotten hatten überall Risse.

„Nach meiner Diskussion eben brauche ich unbedingt einen Leckerbissen." teilte er mir mit.
„Nahhh hast du Angst? Ich kann sie spüren deine Angst. Komm ich brauche noch mehr." er sah aus als würde er gleich hysterisch loslachen.

Ach du scheiße er hatte so eine Störung.
Aber trotzdem machte er mir Angst. Ich stand direkt vor einem Gülia, wie sollte ich da keine Angst haben.

Und das schlimmste an der ganzen Sache war, ich hatte keine Chance gegen ihn.

Und bevor ich noch irgendetwas sagen oder denken konnte, stand dieser hässliche Dämon schon wieder vor mir.

„Ach Mäuschen komm schon, gib mir ein Teil deiner Seele, ich will doch nur kosten."
Er kam immer näher und packte mich am Arm.

Ich war völlig gelähmt.

Er drückte mich gegen die Wand hinter mir und kam mit seinem Gesicht immer näher.
Er wollte doch nicht ernsthaft ein Stück meiner Seele aussaugen, oder ?

Als seine Lippen immer näher an meine kamen, bemerkte ich den Ernst der Situation. Was tat ich hier und warum boxte ich ihn nicht einfach.

Ich spürte wie etwas in mir anfing zu schreien. Er hatte meine Lippen noch nicht ganz berührt und meine Seele begann schon Alarm zu schlagen.

Avenda komm schon TU WAS.

Also tat ich das was ich für sehr schlau empfand, ich trat dem Gülia in seine Eier.

Er lies mich sofort los und krümmte sich.

Ich griff nach meinem Stiefel und nahm meinen Dolch heraus und zog den Dämon wie einen Hund an der Leine etwas weiter mittig in die Gasse.

Ich tritt ihm seinen Kopf nach hinten und er lag auf dem Rücken. Jetzt brauchte ich nur noch eins tun. Sein Herz zu durchstechen.

Ich kniete mich neben ihn und zitterte, mit der Hand am Dolch, über seinem Herzen. Wenn er überhaupt eins besaß.

„Bitte nicht. Lass mich." schrie der Dämon mit letzter Kraft, aber er blieb liegen.

Dann flüsterte er:" komm schon Mäuschen, du schaffst das. Begehe einen Mord, zerstör ein Leben. Du kannst das."

Ich bekam Gewissensbisse, was vermutlich seine Absicht war. Aber wie konnte man ein Leben von jemanden beenden? Egal ob Gülia oder nicht.

Trotzdem es war mein Job, so ein Dämon hatte meine Mom ermordet, dafür würden sie bezahlen.

Also stieß ich den Dolch durch sein Herz.

Völlig überrascht, wahrscheinlich weil er nicht gedacht hätte das ich es durchziehe, weiteten sich seine Augen.  Doch im nächsten Moment löste er sich in Rauch auf.

Ich begann zu realisieren was ich getan hatte und meine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich hatte jemanden umgebracht. Mein Körper hörte nicht auf zu zittern. Damit war mein Job erledigt.

Ich stand auf und bemerkte noch wie aus einer Ecke, mich dunkel grüne Augen zu beobachten schienen. Als ich ein weiteres Mal hinsah, waren sie weg.

Was war das nur für ein Abend.

Zitternd rief ich mir ein Taxi und fuhr nach Hause.

~

Lurax                                                                 ~blutrose~Where stories live. Discover now