Kapitel 5

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Ich erwachte durch meinen Wecker. Mein Rücken schmerzte, als ich mich erhob und der Schmerz ließ auch nicht nach, als ich unten in der Küche stand, um mir ein Brot zu machen. Als ich mein Brot gegessen hatte, sank mir der Kopf auf den Tisch und ich war kurz davor, wieder in den Schlaf abzudriften, doch bevor das geschehen konnte, hob ich den Kopf und sah auf die Uhr. Ich stand auf und ging ins Bad, um mir Zähne zu putzen und mich zu schminken. Als ich den Bus betrat, sah ich Sugawara, der durch eine andere Tür in den Bus stieg. Er sah mich und lächelte. Ich wusste nicht, ob er wollte, dass ich mich zu ihm setze, also lächelte ich nur zurück und setzte mich auf einen Zweierplatz. Er ging auf mich zu und ich nahm meine Tasche von dem Platz neben mir. „Darf ich mich setzen?", fragte er und lächelte wieder. Ich nickte und er ließ sich neben mir nieder. 

Sein Körper ist so warm. Obwohl wir beide Jacken tragen spüre ich seine Wärme bis zu meiner Haut hindurch. Er trägt noch eine zweite Tasche, in der seine Volleyball-Sachen verstaut sind, seine Schultasche ist um einiges kleiner als die Volleyballtasche. Die Schmetterlinge in meinem Magen spielten wieder komplett verrückt und mein Rücken hatte auch kein bisschen aufgehört zu schmerzen, seit ich aufgestanden bin, doch ich ließ mir den Schultag über nichts anmerken. Im Unterricht wurden Lijato und ich ermahnt, weil wir zu viel redeten und in der Mittagspause saß ich beim Volleyball-Team der Karasuno. Zu meiner Rechten saß Kiyoko und zu meiner Linken Tanaka, der darauf bestanden hat, neben mir zu sitzen. Vorher hat er sich noch lautstark mit Nishinoya gestritten und ich habe versucht, die beiden zu beruhigen, bis wir uns schließlich darauf geeinigt hatten, dass sie sich jeden Tag abwechseln würden. Und heute war Tanaka dran.

Er textete mich die ganze Zeit mit Volleyball-Kram zu, den ich erstaunlicherweise verstand, und Nishinoya beteiligte sich von der anderen Seites des Tisches mit am Gespräch. Sein Gesprächsthema war das Frühlungsturnier. Sie würden als Team von Karasuno zum Frühlingsturnier nach Tokyo fahren, Kiyoko und ich würden wohl als Managerinnen mitfahren. Ich spürte die ganze Zeit Blicke auf mir und als ich zu Sugawara blickte, lächelte er mich an und wandte sich dann wieder Asahi und Daichi zu, als wäre nichts gewesen. Daichi allerdings bemerkte es schon schnell und grinste Sugawara verschmitzt zu, mich bedachte er nur mit einem prüfenden Blick.

Sugawara's Sicht: 

Daichi schien es bemerkt zu haben, denn er grinste mich verschmitzt an und sah dann zu Rara, die anscheinend ein wenig überfordert mit zwei Gesprächspartnern war, die beide gleichzeitig von etwas anderem sprachen. „Du hast einen Narren an ihr gefressen, hab ich Recht?", fragte er und lächelte wieder. Ich nickte stumm und Asahi lachte einmal auf. „Das kenne ich gar nicht so von dir, Suga.", sagte er mit einem schiefen Lächeln. „Kommt, ihr tut jetzt so, als wäre das war Unmenschliches, wenn man sich einmal verliebt.", knurrte ich, lächelte aber trotzdem. Ennoshita und Yamaguchi wurden auf einmal hellhörig. „Wer hat sich verliebt?", fragten sie beide gleichzeitig aufmerksam und wirkten wie Katzen, die gerade etwas besonderes gesehen hatten. 

„Daichi, ich hatte nicht daran gedacht, dass direkt das ganze Team über etwas Bescheid weiß, womit ich mir selbst nicht wirklich sicher bin...", murmelte ich und lehnte mich zu Daichi hin. „Komm, Suga, Yamaguchi und Ennoshita erzählen das schon nicht weiter.", lachte Daichi und klopfte mir auf die Schulter. Ich blickte zu Rara, die gerade aufmerksam Tanaka dabei zuhörte, wie er ihr versuchte, die schwierigen Volleyball-Regeln zu erklären. Sie nickte immer wieder und ihre Augen leuchteten begeistert. 

Ich seufzte. „Nun gut, erzählt es aber nicht allen." Ich blickte zu Tsukishima, der mit Kopfhörern auf den Ohren ein Buch las und zu Kageyama und Hinata, die sich wieder einmal in die Wolle bekommen hatten bis hin zu Tanaka, Nishinoya, Kiyoko und Rara, die sich eindringlich mit Tanaka und Nishinoya unterhielt. Offensichtlich hatte sie viel Spaß, denn auch Kiyoko lachte viel, obwohl sie es nie so wirklich oft tat. Sie war genauso hübsch wie Rara, doch sie unterschieden sich im Aussehen wie Tag und Nacht. Rara hatte helle, fast weißblonde Haare, und Kiyoko hatte pechschwarze Haare. Doch ihre Augen sahen sich ziemlich ähnlich, blau bis grau. Anscheinend war sie froh, dass auch endlich ein Mädchen bei uns war.

„Die anderen hören eh nicht zu.", sagte Asahi und riss mich aus meinen Gedanken. Ich nickte. Daichi lehnte sich zu Ennoshita und Yamaguchi hin und sie taten das Gleiche. „Sugawara ist in unsere neue Managerin verliebt.", flüsterte Daichi und die Augen der beiden Jungs weiteten sich. „Wirklich?", fragte Ennoshita erstaunt. Ich nickte kleinlaut. „Das hatten wir noch nie... der Vize verliebt sich in die Managerin. Das ist doch schön!" „Ennoshita, nicht so laut!", zischte ich erzürnt und Ennoshita senkte seine Lautstärke. „Ich freue mich für dich, Sugawara!", sagte Yamaguchi und lächelte. „Danke, aber... Ich glaube, das wird nichts." „Wieso? Sie hat dich doch eben angelächelt.", fragte Daichi verwirrt. „Schau mal, sie lacht mit Tanaka und Nishinoya viel mehr, als mit mir.", antwortete ich trüb. „Nishinoya und Tanaka reden einfach viel. Und sie sagen einfach das, was ihnen gerade in den Sinn kommt.", murmelte Asahi wahrheitsgemäß. 

Nach dem Essen verließen wir die Caféteria und machten uns auf den Weg zur Sporthalle. Rara unterhielt sich mittlerweile mit Kiyoko und sah dabei auch ziemlich glücklich aus. Auch Kiyoko lachte die ganze Zeit und die beiden schienen schon richtig gute Freundinnen geworden zu sein. Als wir in der Halle ankamen, kam uns bereits schon Trainer Ukai entgegen. Er begrüßte uns alle und schickte uns dann in die Umkleide. Kurz bevor Kageyama die Tür schloss sah ich, wie Trainer Ukai Rara zur Seite nahm, um mit ihr zu sprechen.

Rara's Sicht:

„Rara, kommst du bitte einmal? Ich möchte dir etwas sagen.", sagte Trainer Ukai und ich nickte. „Am Freitagabend fahren wir nach Tokyo, dort wird ein großes Trainingscamp mit zwei weiteren Volleyballmannschaften stattfinden. Die Nekoma und die Fukurodani. Ich gebe dir einen Zettel mit, den müssen deine Eltern unterschreiben, damit du mitkommen darfst." Ukai reichte mir einen Zettel und ich nahm ihn entgegen. „Meine Eltern leben im Ausland.", sagte ich. „Deine Großeltern?", fragte Ukai. „In Tokyo." „Onkel? Tante? Irgendwelche andere Familie?" Ich schüttelte jedes Mal den Kopf. Ukai seufzte und legte eine Hand in seinen Nacken. „Nun, dann werde ich Herr Takeda fragen, was wir in deinem Fall tun müssen. Im Zweifelsfall unterschreiben er oder ich den Zettel. Du kannst jetzt wieder zu Shimizu gehen." Ich nickte und ließ mich neben meiner neuen Freundin auf der Bank nieder.

Die Woche verging schnell und am Freitagabend standen wir alle vor dem Bus, mit dem wir nach Tokyo fahren würden. „Woooow, wir fahren wieder durch die Nacht!", rief Hinata und Kageyama schüttelte genervt den Kopf. „Trainer Ukai und ich werden uns mit dem Fahren abwechseln.", sagte der Lehrer, Herr Takeda. Ukai gähnte, er sah ziemlich niedergeschlagen aus. „Ich nehme die zweite Schicht..." Wir betraten den Bus und suchten uns einen Platz. Ich setzte mich ans Fenster, Kiyoko setzte sich auf den Platz am Gang. Wir unterhielten uns noch ein wenig, bis uns schließlich beiden die Augen zufielen.

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Wörter: 1.212

Ich hatte daran gedacht unter ein paar Kapitel zu schreiben, welche Songs ich gehört habe, als ich das Kapitel geschrieben habe :) 

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