Ohne mich...

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POV FRANZI

Ich klingelte Sturm. "Franzi? Was willst du? Hast du was vergessen?" Lena schaute mich wartend an. "Ja, also... nein. Ich wollte mich nur entschuldigen. Ich wusste einfach nicht was ich tue. Ich bin krank, wirklich sehr krank. Und ich versteh es total, wenn ihr jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben wollt. Das musste einfach nochmal gesagt werden. Tschüss"

Ich drehte mich um, doch ich wurde am Handgelenk festgehalten. "Ich kann und will dich so nicht gehen lassen" schluchzte jemand hinter mir, weswegen ich mich umdrehte und von Lena in eine feste Umarmung gezogen wurde.

"Lena, ist gut" lachte ich. "Nur noch eine Minute" Ich ließ sie, Streit wollte ich nicht provozieren. Ich wollte doch nie jemandem wehtun... Gefühle sind einfach da... Ohne An- und Aus-Schalter... Ich hasse es, warum konnte ich nicht einfach tot sein?

Wäre ich nicht da, wären meine Eltern nicht tot... wobei sie das gar nicht mehr sind... Ohne mich wäre Ardy nie traurig, ohne mich hätten Taddl und Lorenz nicht um mich streiten müssen, ohne mich würde Lena wahrscheinlich bei Niklas im Arm liegen- der hatte sowieso ein Auge auf die Rothaarige geworfen.

Ohne mich... wäre Ardy wahrscheinlich immer noch Single, genau wie Taddl. Sie hätten diese Leere zu füllen, doch sie wüssten nicht, was ihnen fehlt. Ohne mich wären Lena und Lorenz nie Freunde geworden, vielleicht würden sie sich sogar hassen! Ohne mich hätten viele einige Probleme...

Oh Gott! Ohne mich wären viele Leute traurig... hätte ich aber nie existiert, würden sie aber auch nicht traurig sein, wenn ich sterben würde. Es wäre ihnen doch eh egal...

Ich bin krank... und ich werde wohl nie wieder gesund... Um mich sorgt sich niemand...

"Sorry, aber ich muss weiter" lächelte ich und verabschiedete mich. Ich steuerte das YouTuber-Haus an und ging in unsere Wohnung. Taddl lag in unserem Bett und schlief, warum auch immer er um 15 Uhr noch schlief...

Ich suchte in seinem Schreibtisch nach Papier, was ich erstaunlicher auch fand... in seinem Schreibtisch. Ich schrieb was mir auf der Seele lag, alles, was gesagt werden musste, aber ich nicht ihm ins Gesicht sagen konnte. Das machte ich zweimal, einmal für Taddl und einmal für Ardy.

Einen Zettel legte ich in das leuchtende Regal neben unserem Bett. Den Zettel für meinen Bruder legte ich ins Bett, in dem mein Bruder friedlich schlummerte. Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Schläfe, Ardy schmatzte zufrieden und ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht.

"Er ist echt süß wenn er schläft, was?" Ich drehte mich um, Fiona lehnte im Türrahmen, ich nickte lächelnd. "Willst du was essen, ich hab gekocht" Ich warf einen Blick auf Ardy, dann nickte ich.


Er ist mein Bruder (Taddl/Ardy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt